Ja solche Beispiele hab ich auch. Aber, wenn ich mich recht erinnere, hast Du mal geäußert, dass Dich eben diese Entwicklung stört (Kids in Trikots von Vereinen, deren Stadien sie wohl nie von innen sehen werden) und es Dich stört wenn sowas, z. B. durch mit Hilfe der Sozialen Netzwerke und die Jagd nach Likes gefördert wird.
Für die Kids finde ich es einfach schade. Und für die Vereine finde ich es absurd sich damit zu schmücken. Wenn ich sehe, dass Real Madrid 85 Miilionen „Fans“ auf Facebook hat und zum Auswärtsspiel in der Champions-League in Amsterdam 90 Fans mitbringt, dann läuft doch irgendetwas schief, oder? Das hat für mich dann nichts mehr mit Fankultur zu tun, das ist einfach nur traurig.
Wir fangen jetzt aber nicht an zu erörtern, welche Stadt cool ist und welche nicht, oder?
Ja Singapur ist ziemlich cool.
Ähm? Nee wieso? Ich sagte lediglich, dass das ne gute Stadt ist und man sich da den richtigen Ort herausgesucht hat.
Das Bewusstsein eine Fans aus Singapur für einen Klub aus Dortmund, muss aber Deinen Maßstäben nach sehr sehr absurd sein.
Welcher Klub tritt denn Deiner Meinung nach seine Grundwerte mit Füßen um in Asien Fans zu fischen?
Einer der beiden Herren kommt aus Bonn, nicht aus Singapur. Der Head of Asia kommt aus Singapur, wenn du den ersten Teil aber auch gelesen hast, der Mann arbeitet seit Jahren im europäischen Fußball.
Zu Deiner zweiten Frage: Dafür kenne ich die Auftritte der europäischen Klubs in Asien zu wenig, als das sagen zu können. Dass aber manche Klubs sehr wahrscheinlich eine art „asiatisches Brand“ aufbauen, das mit dem eigentlichen Verein zu Hause wenig zu tun hat, kann ich mir vorstellen.
Das ist doch aber nichts das der BVB jetzt sozusagen ins Leben ruft. Und es ist ja jetzt auch nicht so, dass man das nicht schon länger betreibt (von wegen geiles Produkt).
Wenn das mit dem Montag (ich bin da auch kein Fan von) so ne Katatrophe wäre, frage ich mich, warum das für die Englische Liga offensichtlich nicht gilt.
Und wage auch zu bezweifeln, dass dem Großteil der Fans in Asien, die Fankultur so inneliegt, wie Dir, und dass die genau da den Unterschied zwischen Dortmund und Manchester machen. Bezogen auf Investoren usw.
Aber man verwässert das Produkt Bundesliga ja ganz extrem und beraubt es seiner Abgrenzung zur englischen Premier League zum Beispiel.
Du machst genau den selben Fehler, wie so viele. Wir schauen auf England und sagen: „Ja aber da gehts ja auch“ - blenden aber aus, dass Deutschland nicht England ist. Die Briten haben, wie gesagt, 20 Jahre Vorsprung in Asien. Da mag es Leute geben, die stehen auch nachts auf, um sich West Ham-Southampton anzuschauen. Bestimmt. Aber die Bundesliga betritt dort unten komplettes Neuland. Wie willst Du von Leuten, die kaum Berührungspunkte bislang hatten, erwarten, dass die in der Nacht von Montag auf Dienstag eine halbe Mio Chinesen Hoffenheim-Wolfsburg anschauen sollen. Ein Spiel, das in Deutschland schon keine 5.000 Leute vor den Fernseher lockt. Das ist doch genau der Punkt. Gerade jetzt, wo die Bundesliga „boomt“ und das Interesse wächst, musst Du sichtbar sein und lukrativ erscheinen.
Und natürlich auch in Puncto Fankultur. Was glaubst du denn hilft dem BVB dort unten am meisten, um Markenbekanntheit und Sympathie aufzubauen? 1) Kagagwa, Reus, Hummels, Auba. 2) Die Südtribüne.
´Ich finde es ja gut, dass Du Dich mit den Themen beschäftigst und auseinandersetzt. Klasse natürlich, dass Du die Möglichkeit hast, an die Verantwortlichen ran zukommen. Ich hab beim erste Lesen des Postings nicht kapiert, dass Du das selber bist. Wie kommts, dass Du da so nah dran bist?
Arbeite seit über 11 Jahren „freiberuflich“ für ein Fanmagazin. In der Zeit lernt man viele Leute kennen, vernetzt sich. Die Anfrage hatte ich über den Pressesprecher lanciert und da stieß das Thema auf Interesse.