Randale aus dem BVB-Block in Gelsenkirchen

Vatreni

Hrvatska u srcu!
Ich wollte Dir keine Worte umdrehen, sondern nur aufzeigen, dass ich es für sehr wahrscheinlich halte unter Menschen im Stadion einen zu finden, der so derart hirnlos ist, wie er ist. Ändert aber nichts daran, dass das 0 Aussagekraft hat. Der Mann hat Stadionverbot bekommen und wird nie wieder eine Dauer- oder Tageskarte beim BVB bekommen. Damit hat sich das Thema für mich! Man sollte da jetzt auch bitte nicht mehr raus machen, als es ist!

Womit wir auch bei "beim BVB haben sich Sachen summiert". Das ist schlichtweg eine Frechheit gegenüber allen anderen Stadionbesuchern. Die Wahrscheinlichkeit, dass unter 80.000 eher ein Nazi zu finden ist, als unter 20 ist eine einfache Rechnung. Und die Sache im Derby hat auch herzlich wenig mit dem Westfalenstadion zu tun, wo zuletzt 2012 beim Titelgewinn ein Bengalo gezündet wurde. Seit dem nie wieder. Das Gebot der Kurve ist außerdem höchstens ein Gebot der Ultraszene. Ich stehe auch in der "Kurve" - 1/25 dieser Kurve sind Ultras. Die Menschen, die neben mir stehen, schätze ich durchaus so ein, dass sie jederzeit mit einem Polizisten reden würden. Was machen wir also nun? 1000 reden nicht mit der Polizei, 24.000 haben kein Problem, weil sie weniger Berührungspunkte mit ihnen haben. Also legitimiert das Verhalten einer deutlichen Minderheit diese Androhung?

Sorry, aber ich halte das für eine ganz, ganz schlimme Entwicklung. Die Öffentlichkeit sucht förmlich nach Krawall und Gewalt, das einem, der seit 16 Jahren zum Fußball geht und noch nie irgendwo Angst hatte, einfach nur noch schlecht wird.
Ich glaub wir sind gar nicht so weit voneinander entfernt. Schließlich steh ich auch jedes mal in der Kurve und hatte da noch nie Probleme mit den Leuten die um mich herumstanden oder mit den Cops. Ich denke zwar dass es mehr Ultras als 1/25 in der Kurve gibt, aber das macht das Kraut auch nicht fett. Ich würds wie gesagt auch begrüßen wenn immer genau die Deppen bestraft werden würden die für den Scheiß verantwortlich sind und fertig. Hier ist natürlich n Problem dass sich der Verantwortliche leicht der Überwachung entziehen kann und hier dann auch von seinen Kollegen gedeckt wird bis er sich komplett unkenntlich gemacht hat. Da hats die Polizei dann schwer trotz aller Videotechnik u.ä. Wenn er das nicht kann ergehts ihm eben so wie dem Typen in Hamburg. Die Sippenhaft ist natürlich scheiße. Was hättest du denn für Vorschläge um die Situation zu lösen wenn die Verursacher nicht erwischt werden können und sich die Vorfälle häufen? Nur die Ultras ausschließen? Das ist dann auch teilweise ungerecht wenn auch in geringerem Maße weil weniger Leute davon betroffen sind. Das ist alles nicht so einfach.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Beispiel: In der Discothek kommen sich ein BVB-Fan und ein Schalker-Fan in die Quere, beide zeigen gegenseitigen Respekt in Form von astreiner Prosa und letztendlich geht das ganze in eine Schlägerei über.

Was passiert?

Normalerweise werden die Personalien aufgenommen. Die beiden Streithähne bekommen Hausverbot und die Polizei kümmert sich um den Fall.


Und was passiert im Fußball?

Klar, da gilt die Massenschuld inklusive derjenigen, die das Hausrecht besitzen. Da kommt dann irgendeine Möchtegernzjustiz mit mächtigen Herren an der Spitze und verdonnern den Hausherrn zu einer Strafe, weil die ja nicht verhindert haben, dass so etwas passiert. Völlig gaga.

Und du meinst, als Betreiber einer Disco oder sonstigen Veranstaltung hast du keine Haftungsrisiken?
Dein Discofall ist doch auch der gängige Fall im Fußball. Für die meisten Scharmützel gibt es doch überhaupt keine Strafen für die Veranstalter.

Kollektivstrafen für irgendwelche Plakate, rassistische Laute u.ä. sind fragwürdig. Aber da andere Clubs schon sanktioniert wurden, muss man es natürlich konsequent weiter durchziehen oder für alle abschaffen.
 

kahnsinn

Triple find ich gut
Und du meinst, als Betreiber einer Disco oder sonstigen Veranstaltung hast du keine Haftungsrisiken?
Dein Discofall ist doch auch der gängige Fall im Fußball. Für die meisten Scharmützel gibt es doch überhaupt keine Strafen für die Veranstalter.

Inwiefern sollte denn der Discobetreiber für das Verhalten seiner Gäste haften? Ich rede ja nicht von Waffen mitbringen.



Kollektivstrafen für irgendwelche Plakate, rassistische Laute u.ä. sind fragwürdig. Aber da andere Clubs schon sanktioniert wurden, muss man es natürlich konsequent weiter durchziehen oder für alle abschaffen.

Jeder halbwegs normal tickende Mensch kann doch nicht alle Esel erwürgen, nur weil einer durch sein IIIAAAAH die Medidationsteerunde der wichtigen Funktionäre gestört hat.
 

Alan Smithee

Spezialeinheit!
Dass das Thema Randale und Krawall leider zum Fußball gehört, muss man ja nicht extra betonen. Völlig unverständlich ist für mich allerdings, warum solche Vorfälle anders geahndet werden sollen, wie in vergleichbaren anderen Situationen fernab des Fußballgeschehens.


Beispiel: In der Discothek kommen sich ein BVB-Fan und ein Schalker-Fan in die Quere, beide zeigen gegenseitigen Respekt in Form von astreiner Prosa und letztendlich geht das ganze in eine Schlägerei über.

Was passiert?

Normalerweise werden die Personalien aufgenommen. Die beiden Streithähne bekommen Hausverbot und die Polizei kümmert sich um den Fall.

Und was passiert im Fußball?

Klar, da gilt die Massenschuld inklusive derjenigen, die das Hausrecht besitzen. Da kommt dann irgendeine Möchtegernzjustiz mit mächtigen Herren an der Spitze und verdonnern den Hausherrn zu einer Strafe, weil die ja nicht verhindert haben, dass so etwas passiert. Völlig gaga.

Und wenn der Discobetreiber merkt, dass immer die gleiche Art von Personen Stunk machen, dann sagt er dem Türsteher, dass die per se nicht mehr reindürfen.
 
Ich finde die Ultras ja schon ziemlich dämlich mit ihrem albernen Kodex, dem simulierten Rebellentum bei gleichzeitigem Gehorsam gegenüber einer Handvoll Vordenker, ihrem geschlossenen Weltbild etc. Aber die DFL, die Polizei, die Vereine machen auch keine wesentlich bessere Figur, wenn sie sich so in Rage reden, bis sie tatsächlich glauben, Kollektivstrafen würden irgendetwas anderes sein, als purer Aktionismus.
 

Kurz-de-Borussia

Dortmunder.
Was hättest du denn für Vorschläge um die Situation zu lösen wenn die Verursacher nicht erwischt werden können und sich die Vorfälle häufen? Nur die Ultras ausschließen? Das ist dann auch teilweise ungerecht wenn auch in geringerem Maße weil weniger Leute davon betroffen sind. Das ist alles nicht so einfach.

Natürlich sind wir nicht so weit voneinander entfernt.

Ich finde es zumindest mal vom Ansatz her sinnvoll den Hebel in der "Szene" anzusetzen, statt an der völlig unhomogenen Gesamtmasse "Stadionbesucher". Ich halte von "grundlosem" Aussperren und Sippenschaft erst einmal gar nichts. Weil man dadurch (und das sieht man ja gerade sehr gut in der Ultra-Szene) eher die Solidarisierung mit Straftätern fördert.

Ich verstehe die Ultra-Szene ja auch kaum. Die Denkweise ist eben sehr eindimensional - leider wurde in der Arbeit damit gerade von Vereinsseite und von der Polizei viel zu viel Glas zerbrochen. Wenn Du selber auswärts fährst weißt Du, wie aggressiv teilweise das Verhalten der Polizisten ist. Dazu kommen all die Regularien, die von Verbands- und Vereinsseite gemacht wurden, die eine Jugendkultur, die die der Ultras, natürlich enorme Angriffsfläche bietet. Viel zu lange wollte niemand einsehen, dass das Spiel einfach jedem gehört - nicht nur Verband, Verein, Sponsoren und TV Zuschauern.

Grundsätzlich plädiere ich weiter für deutlich mehr Investitionen in die Fanarbeit und den sofortigen Stopp weiterer Androhungen. Ich glaube man entschärft die Situation nur dann, wenn beide Seiten abrüsten. Oft gibt der Klügere etwas nach. In dem Fall wäre das für mich Verband & Polizei. Fangen wir doch mal damit an, nicht jeden Stehplatz-Zuschauer als potentiell gefährlicher einzustufen. Machen wir weiter, in dem wir die Ultra-Szene als Subkultur wahrnehmen und mal hinter die Fassade schauen. Gerade die Vereine sind ganz schnell dabei 8-jährige Kinder durch Maskottchen und Co. im Stadion abzuholen und an den Verein zu binden - aber was gab es vor 5 oder 10 Jahren denn für ein Angebot für 16-jährige Teenager, die sich dem wachsenden Kommerz entziehen wollten und denen Stimmung wichtiger war, als Markenentwicklung und Co.? Genau diese hat man immer weiter an den Rand gedrängt - Preiserhöhung, scheiss Vergabepolitik,, schlechte Gästeblöcke, höhere Polizeikontrollen...und jetzt entlädt sich da einiges an Problemen und Frust. Auch wenn ich die Gewalt heute einfach für deutlich überzeichneter halte, als sie eigentlich ist. Noch mal: Ich hatte nie Angst im Stadion und ich hätte auch kein Problem morgen in eine U Bahn zu steigen, die mit 80% Schalkern besetzt wäre.

Herr Wendt glaubt ja, dass sich jeder, der ein Stadion betritt, sich in Gefahr begibt. So behandelt er also auch alle Zuschauer als potentielle Gewalttäter. Mit dem Ergebnis, das wir selbst bei Spielen, wie gegen die lieben Freiburger "Schutzzonen" einrichten, damit sich die Fanlager nicht vermischen. Idiotischer geht es ja kaum. Man versucht Leute zu beruhigen, in denen man ihnen visuell darlegt, dass ein Stadion ungefähr so gefährlich ist, wie die Grenze zweier feindlicher Staaten.

Ich glaube wenn man die Denkweise mal wieder sukzessive zurückfährt, entschärfen sich so manche Probleme. Und doch. Ein Fußballspiel mit 80.000 Besuchern wird nie, niemals ohne Polizeieinsatz ablaufen. Genau so wenig, wie ein Oktoberfest, eine Kirmes oder ein Wochenende in einer großen Diskothek.
 
Der Tag, an dem Wendt verbal abrüstet, ist der Tag, an dem er sich selbst abschafft. Da sollte man also nicht zu viel Hilfe erwarten.
Für Morgen erwarte ich, dass einige Medien die kleinsten Mücken zu gigantischen Elefanten aufblasen werden. Die Minderbemittelten der jeweils andersfarbigen Seite wird das zum Anlass nehmen, eigene Aktionen für angebracht zu halten. Und dann haben wir schon etwas grössere Mücken.
 
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