Platz 8 ein Fall für den Osterhasen
OFC feiert in Braunschweig vierten Sieg in Folge - 2:1 / Fünf Punkte Vorsprung / Trainer will zehn Jahre bleiben
Verrückte Zeiten für die Offenbacher Kickers. Kurz vor Weihnachten denkt der Präsident an den Osterhasen, die Spieler tanzen euphorisch auf dem Rasen, und der Trainer will den Verein gar nicht mehr verlassen und "meine Karriere in zehn Jahren in Offenbach beenden". Der dritte Adventssonntag steht unter dem Motto "Gaudete" - Freut euch. Die Kickers haben allen Grund dazu. Dank einer wundersamen Wandlung innerhalb von vier Wochen. Am 13. November war der OFC heißer Abstiegskandidat, Tabellenvorletzter, mit vier Punkten Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Mit dem 2:1 bei Eintracht Braunschweig haben die Kickers sich nicht nur den vierten Sieg in Folge erarbeitet, sondern werden auf Platz acht überwintern.
"Platz acht, das ist Wahnsinn. Wenn das jemand vor vier Wochen zu mir gesagt hätte, hätte ich gesagt, du Osterhase", schüttelte Dieter Müller angesichts dieser Entwicklung gestern den Kopf. Die letzten drei Siege hatten die Kickers sich mit guten Leistungen verdient. Gestern haben sie zwar nicht gut gespielt, aber trotzdem verdient gewonnen. Denn Eintracht Braunschweig demonstrierte, warum der Tabellenletzte auf dem Weg in die Regionalliga ist. Die Gastgeber spielten um ihre letzte Chance ohne die nötige Leidenschaft, ohne Esprit, völlig verunsichert, mit Dutzenden von Fehlpässen und anfängerhaften Fehler in der Defensive. "Ich bewundere die Leidensfähigkeit der Zuschauer. Was die alles wegstecken müssen", sagte der erschütterte Eintracht-Trainer Willi Reimann. Neun Punkte Rückstand, da zieht Braunschweig nur bewundernd das Beispiel Offenbach als Mutmacher heran. "Vor vier Wochen hatte die keiner auf der Rechnung. Da sieht man, was möglich ist", meinte Braunschweigs Torwart Thorsten Stuckmann.
Dabei hatte die Eintracht einen Start nach Maß. Tobias Schweinsteiger nutzte einen Ausrutscher von Markus Happe und das zögerliche Eingreifen von Rüdiger Rehm zum entschlossenen Durchbruch und brachte den Ball mit Geschick und Glück (Innenpfosten) zum 1:0 über die Linie (22.). Die Kickers wirkten nicht souverän, hatten aber das Glück, das man in diesen Erfolgsphasen regelrecht anzieht. Eine kurze Drehung von Oualid Mokhtari, ein Schuss aus nachgemessenen 31 Metern - 1:1 (31.). Damit war das Spiel schon entschieden. Denn Braunschweig wirkte konsterniert, besaß nicht die Mittel, die nun wieder selbstbewussten und in der Defensive konzentrierten Offenbacher in Bedrängnis zu bringen. Die Kickers lauerten auf ihre Konterchancen. Dabei mussten sie das Handicap verkraften, dass mit Suat Türker nur ein "gelernter" Stürmer zur Verfügung stand. Aber ein Türker war mehr wert als vier Braunschweiger Sturmspitzen, die nicht zu sehen waren. Der 30-Jährige düpierte nach einem Lupfer von Thorsten Judt gleich zwei Abwehrspieler und Torwart Stuckmann und traf zum 2:1 (75.). In Gefahr geriet der Sieg dann nicht mehr.
Von Druck kann bei den Kickers jetzt keine Rede mehr sein. "Wir sind alle happy. Alles hat sich entwickelt, wie wir es wollten", bilanzierte Trainer Wolfgang Frank nach seinem 200. Zweitligaspiel. Platz acht, zwei Punkte vor der Spvgg. Greuther Fürth und dem 1. FC Köln, fünf Punkte Abstand zum ersten Abstiegsplatz - die Kickers können beruhigt in die Winterpause gehen. "Ich freue mich besonders für den ganzen Verein. Die Leute haben die nötige Geduld bewiesen, als es nicht gelaufen ist", zollte Frank dem Präsidium Dank für die Rückendeckung in der (schon fast vergessenen) Schwächephase zu Beginn der Saison.
Am Mittwochabend können die Kickers ihre Superserie noch einmal toppen. Ein Pokalsieg gegen Wacker Burghausen wäre der krönende Abschluss für ein erfolgreiches Jahr 2006. Kaum noch Zweifel gibt es an der Fortsetzung der Erfolgsgeschichte von Wolfgang Frank und den Offenbacher Kickers. Nicht nur die Kickers wollen den am Saisonende auslaufenden Vertrag verlängern (unsere Zeitung berichtete exklusiv). Auch Frank will in Offenbach bleiben. "Warum sollte ich woanders hin? Hier können wir noch viel erreichen. Ich denke, das passt. Am liebsten würde ich zehn Jahre bleiben und dann meine Karriere beenden."
OFC feiert in Braunschweig vierten Sieg in Folge - 2:1 / Fünf Punkte Vorsprung / Trainer will zehn Jahre bleiben
Verrückte Zeiten für die Offenbacher Kickers. Kurz vor Weihnachten denkt der Präsident an den Osterhasen, die Spieler tanzen euphorisch auf dem Rasen, und der Trainer will den Verein gar nicht mehr verlassen und "meine Karriere in zehn Jahren in Offenbach beenden". Der dritte Adventssonntag steht unter dem Motto "Gaudete" - Freut euch. Die Kickers haben allen Grund dazu. Dank einer wundersamen Wandlung innerhalb von vier Wochen. Am 13. November war der OFC heißer Abstiegskandidat, Tabellenvorletzter, mit vier Punkten Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Mit dem 2:1 bei Eintracht Braunschweig haben die Kickers sich nicht nur den vierten Sieg in Folge erarbeitet, sondern werden auf Platz acht überwintern.
"Platz acht, das ist Wahnsinn. Wenn das jemand vor vier Wochen zu mir gesagt hätte, hätte ich gesagt, du Osterhase", schüttelte Dieter Müller angesichts dieser Entwicklung gestern den Kopf. Die letzten drei Siege hatten die Kickers sich mit guten Leistungen verdient. Gestern haben sie zwar nicht gut gespielt, aber trotzdem verdient gewonnen. Denn Eintracht Braunschweig demonstrierte, warum der Tabellenletzte auf dem Weg in die Regionalliga ist. Die Gastgeber spielten um ihre letzte Chance ohne die nötige Leidenschaft, ohne Esprit, völlig verunsichert, mit Dutzenden von Fehlpässen und anfängerhaften Fehler in der Defensive. "Ich bewundere die Leidensfähigkeit der Zuschauer. Was die alles wegstecken müssen", sagte der erschütterte Eintracht-Trainer Willi Reimann. Neun Punkte Rückstand, da zieht Braunschweig nur bewundernd das Beispiel Offenbach als Mutmacher heran. "Vor vier Wochen hatte die keiner auf der Rechnung. Da sieht man, was möglich ist", meinte Braunschweigs Torwart Thorsten Stuckmann.
Dabei hatte die Eintracht einen Start nach Maß. Tobias Schweinsteiger nutzte einen Ausrutscher von Markus Happe und das zögerliche Eingreifen von Rüdiger Rehm zum entschlossenen Durchbruch und brachte den Ball mit Geschick und Glück (Innenpfosten) zum 1:0 über die Linie (22.). Die Kickers wirkten nicht souverän, hatten aber das Glück, das man in diesen Erfolgsphasen regelrecht anzieht. Eine kurze Drehung von Oualid Mokhtari, ein Schuss aus nachgemessenen 31 Metern - 1:1 (31.). Damit war das Spiel schon entschieden. Denn Braunschweig wirkte konsterniert, besaß nicht die Mittel, die nun wieder selbstbewussten und in der Defensive konzentrierten Offenbacher in Bedrängnis zu bringen. Die Kickers lauerten auf ihre Konterchancen. Dabei mussten sie das Handicap verkraften, dass mit Suat Türker nur ein "gelernter" Stürmer zur Verfügung stand. Aber ein Türker war mehr wert als vier Braunschweiger Sturmspitzen, die nicht zu sehen waren. Der 30-Jährige düpierte nach einem Lupfer von Thorsten Judt gleich zwei Abwehrspieler und Torwart Stuckmann und traf zum 2:1 (75.). In Gefahr geriet der Sieg dann nicht mehr.
Von Druck kann bei den Kickers jetzt keine Rede mehr sein. "Wir sind alle happy. Alles hat sich entwickelt, wie wir es wollten", bilanzierte Trainer Wolfgang Frank nach seinem 200. Zweitligaspiel. Platz acht, zwei Punkte vor der Spvgg. Greuther Fürth und dem 1. FC Köln, fünf Punkte Abstand zum ersten Abstiegsplatz - die Kickers können beruhigt in die Winterpause gehen. "Ich freue mich besonders für den ganzen Verein. Die Leute haben die nötige Geduld bewiesen, als es nicht gelaufen ist", zollte Frank dem Präsidium Dank für die Rückendeckung in der (schon fast vergessenen) Schwächephase zu Beginn der Saison.
Am Mittwochabend können die Kickers ihre Superserie noch einmal toppen. Ein Pokalsieg gegen Wacker Burghausen wäre der krönende Abschluss für ein erfolgreiches Jahr 2006. Kaum noch Zweifel gibt es an der Fortsetzung der Erfolgsgeschichte von Wolfgang Frank und den Offenbacher Kickers. Nicht nur die Kickers wollen den am Saisonende auslaufenden Vertrag verlängern (unsere Zeitung berichtete exklusiv). Auch Frank will in Offenbach bleiben. "Warum sollte ich woanders hin? Hier können wir noch viel erreichen. Ich denke, das passt. Am liebsten würde ich zehn Jahre bleiben und dann meine Karriere beenden."