Auch die zweite Ehe zwischen Hitzfeld und dem FC Bayern endet, wie nun - mehr oder weniger - offiziell bestätigt wurde, vorzeitig.
Zu dieser Thematik bin ich nun über einen, wie ich finde, interessanten und überaus zutreffenden Artikel gestolpert, den ich Euch nicht länger vorenthalten will.
Link: Fussball-pur.de - Mein Heimspiel
MFG!
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Der Gentleman schweigt und geht
Noch ist nichts offiziell. Doch was die Spatzen seit Wochen von den Dächern pfiffen, rauscht mittlerweile auch geräuschvoll durch den Blätterwald. Es gibt wohl keinen Zweifel mehr: Ottmar Hitzfeld wird nach dieser Saison den Trainerjob beim FC Bayern München an den Nagel hängen.
Wie es dazu kam, wirft viele Fragen auf. Derselbe Ottmar Hitzfeld, der vor ziemlich genau einem Jahr die brachliegende Bayern-Elf auf Vordermann bringen sollte und als Heilsbringer gefeiert wurde, muss sich mittlerweile Jammern auf allerhöchstem Niveau gefallen lassen. Übernommen hat Hitzfeld den Rekordmeister auf Platz vier. Heute ist das Team Herbstmeister, mehr oder weniger souverän in allen Wettbewerben am Start, gespickt mit internationalen Superstars. Viel kann der Coach demnach nicht falsch gemacht haben.
Und doch springt man in München mit dem erfolgreichsten deutschen Klubtrainer aller Zeiten um wie mit einem dummen Schuljungen. Der Mann, der beim letzten Champions-League-Triumph der Bayern 2001 Regie führte, musste sich von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge öffentlich erklären lassen, Fußball lasse sich nicht mathematisch berechnen – eine feine, aber deutliche Spitze gegen Hitzfelds Rotationsprinzip. Ja, man wird schnell überheblich an der Isar, wenn der Erfolg erst wieder da ist, wo er nach Meinung von Rummenigge und Uli Hoeneß hingehört.
Anders Ottmar Hitzfeld. Der blieb immer auf dem Boden der Tatsachen, sprach nie von Ferngläsern, die die Konkurrenz für den Blick auf die übermächtigen Bayern brauche. Wer den FCB-Trainer vor der Saison noch um seinen Top-Kader beneidete, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Während der Vorstand mit den Stars auch die Meisterschaft eingekauft zu haben glaubte, blieb die Arbeit, aus diesen genialen Einzelspielern eine Mannschaft zu bilden, an Hitzfeld hängen. Was zunächst gut klappte, erwies sich als zunehmend schwierig, so dass auch der „General“ sich vorwerfen lassen muss, in einigen Fällen nicht früh genug reagiert zu haben.
Jetzt zieht es Ottmar Hitzfeld anscheinend in die Schweiz. Wohlwissend, dass man ihn dort respektieren und in Ruhe arbeiten lassen wird. Er wird auch mit der Nationalmannschaft Erfolg haben, wie überall in seiner ruhm- und titelreichen Karriere. Es spricht für den Trainer, dass er die Saison mit den Bayern bestmöglich über die Bühne bringen will.
Wenig Widerworte waren trotz aller Kritik von ihm zu hören, kein Nachtreten, höchstens der zaghafte Einwand, er meine das Fußball-Einmaleins beherrschen zu können. Hitzfeld ist einer der letzten Getlemen des Fußballs. Er schweigt. Und geht lieber.
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