Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Frauen im Fussball mindestens ebenso viel Geld bekommen wie die Männer mit gleichen physischen und technischen Fähigkeiten. Eher mehr als weniger.....
Völlig richtig - das ist die einzig faire Vergleichsgröße. Wenn Frauenfußballerinnen nicht besser spielen als Landesliga-Spieler, warum sollten sie dann das gleiche Geld wie Bundesligaspieler verdienen? Ist es fair, dass jemand für eine sechs Klassen (!) schlechtere Leistung das gleiche Geld bekommt? Diese Frage soll nicht über den Umstand hinwegtäuschen, dass die Profigehälter und Ablösesummen mittlerweile völlig astronomisch sind, aber...
... streng genommen geht es doch gar nicht in erster Linie um die Qualität, sondern um das Interesse an einer Sportart. Warum ist denn die WM der Männer eines der größten Sportevents der Welt, gemessen an den Zuschauerzahlen? 2010 waren es glaube ich knapp 2 Milliarden - ein Drittel der Weltbevölkerung. Die Frauen-WM wird hier und dort mal erwähnt, mal schaut sich einer ein Spiel an, wenn er einen Nachmittag lang nichts zu tun hat, und das wars dann. Warum? Weil sich für Frauenfußball kein Mensch interessiert. Woher sollte man das Geld also nehmen? Ob diese gigantische Interessendifferenz nun auf die Qualität zurückzuführen ist, überlasse ich jedem selbst.
Interessanterweise lässt sich diese Tendenz vor allem (nicht: ausschließlich) bei den Ballsportarten im engeren Sinne feststellen. Dass die anatomischen Voraussetzungen unterschiedlich sind - ok. Dass es bei Frauen mit der Brustannahme hapert - auch ok. Wie es allerdings zu erklären ist, dass keine einen Ball ordentlich stoppen kann - keine Ahnung. Und dass mir keiner kommt, das liege an mangelnder Förderung in der Ausbildung/Jugend. Dass Leute ihr Geld nicht in sinnlose Projekte verpulvern, sollte man ihnen nicht zum Vorwurf machen. Es geht ja auch keiner zum Pferderennen und verwettet sein Haus auf einen Esel.
Der hier aufgezeigte Vergleich mit Tennis hinkt, wie ich finde. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich kann mir Damentennis ebenso gut ansehen wie Herrentennis (und nein, nicht nur wegen der kurzen Röcke). Bei Fußball sieht das gewaltig anders aus. Man kann mir jetzt einiges vorwerfen - aber die Fakten sprechen doch einigermaßen dafür, dass es sehr vielen genauso geht.
Zu guter Letzt - wenn man schon der Meinung ist, dass Quervergleiche unsinnig seien, dann sollte man sie auch ganz weglassen. Wenn man der Meinung ist, man dürfe die Leistung nicht vergleichen - warum auch immer -, dann sollte man den finanziellen Vergleich gleichsam unterlassen.