Da ich mir schon die Arbeit gemacht habe, kann ich's ja auch hier reinstellen...
Erstmal Grundsätzliches:
Es hat sich nicht viel verändert bei 96. Abgesehen von den erhöhten Eintrittspreisen.
Neu im Team sind...
...Karim Haggui (IV, aus Leverkusen),
...Constant Djakpa ebenfalls aus Leverkusen (ausgeliehen und für die linke Außenbahn)
...sowie Valdet Rama aus Ingolstadt, der beide Außenbahnen in offensiverer Funktion als Djakpa beackern können soll.
Dazu aufgerückt sind die Nachwuchskicker Sofien Chahed (DM) und Manuel Schmiedebach (Abwehr).
Ausgeschieden aus dem Kader sind Tarnat, Ismaël (beide Karriereende), Bastian Schulz (Lautern), Krebs (KSC), Fahrenhorst (Duisburg), Herrmann (Osnabrück), Yankov (Duisburg, ausgeliehen), Zizzo (Düsseldorf, ausgeliehen). Also kein absolutes Stammpersonal, obgleich Schulz und Fahrenhorst nicht gerade wenige Spiele letzte Saison bestritten.
Großes Plus im Vergleich zu einigen direkten Kontrahenten in der Bundesliga sollte sein, dass das Team als solches eingespielt ist, da es in der jetzigen Konstellation zumindest vom großen Gerüst her schon seit zwei Spielzeiten zusammen agiert. Vom spielerischen Potential her steckt in dem Team einiges. Nicht ohne Grund die teilweise auch sehr überzeugenden Heimsiege gegen Bayern, Schalke, den HSV, Leverkusen und Hertha letzte Saison. Eklatant war natürlich die aus den Vorjahren nicht bekannte Auswärtsschwäche letzte Saison. Am Ende zeigte man ja, dass man es doch auch auf den fremden Plätzen noch kann. Was diese Saison deutlich besser werden muss, ist die Einstellung auf dem Platz. Nicht dass die Spieler nicht wollen würden, aber kämpferisch muss da einiges mehr kommen. Nur mit spielerischen Mitteln geht es dann doch nicht, gerade gegen spielerisch limitiertere Gegner. Gegen diese hat man letzte Saison einfach zu viele Punkte liegen lassen. Gerade auswärts hatte man auch häufig das Gefühl, dass schnell mal aufgesteckt wurde, wenn man in Rückstand geriet. Also ich erwarte ganz einfach, dass man mehr Einsatz und Kampfeswillen an den Tag legt.
Tor:
Enke, Fromlowitz, Jensen
Enke ist unbestritten. Wieder eine hervorragende letzte Saison von ihm. Nicht ohne Grund wurde er dann auch sowohl von seinen Bundesligakollegen als auch von den Fans wieder zum besten Torwart der Saison gekürt. Erkennbare Fehler hat er auch letzte Saison nicht gemacht. Dazu überzeugende Auftritte in der Nationalmannschaft. Die Nummer 1 dort vor den Augen hat seinen Leistungen also nicht geschadet. Er sollte folglich auch in dieser Saison die Leistungen abrufen können, die er nun schon einige Spielzeiten gebracht hat. Dann wird er 96 auch wieder einige wichtige Punkte sichern können. Mit Fromlowitz hat man dazu einen hervorragenden zweiten Mann auf der Bank sitzen. Ärger macht er keinen und letzte Saison hat er gezeigt, dass er einer starker Ersatz ist, wenn Enke mal ausfällt. Er ist zu gleich starken Leistungen wie Enke fähig, nur fehlt es ihm noch ein wenig an Konstanz, so dass er zwar selten, aber doch auch mal für einen sichtbaren Patzer gut ist. Jensen als Nummer 3 absolut okay. Ich denke, in der Bundesliga gibt es weder eine bessere Nummer 1, noch eine bessere Nummer 2. Daher hier 10 von 10 Punkten.
Abwehr:
Cherundolo, Schmiedebach - Vinícius, Eggimann, Schulz, Haggui, Hofmann, Balogun - Rausch, Djakpa
Die Abwehr oder besser das Abwehrverhalten war letzte Saison das Hauptproblem vom 96. Sowohl von außen als auch durch die Mitte war das oft zu löchrig. Und das geht ja nicht er seit der letzten Saison so. Gar nicht auszumalen, wie es bei einem schlechten Torwart aussehen würde. Es ist ja auch nicht so, dass Enke den Mund nicht aufmacht, nur irgendwie scheint das bei seinem Vorderleuten nicht wirklich anzukommen. Wobei man oft das Gefühl hatte, die wollen zwar, können aber nicht.
Meine Hoffnung war, dass man sich auf allen Positionen verbessert. Was ist passiert: Schmiedebach ist aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückt, um auf rechts außen Cherundolo Beine zu machen. Ich bin da eher skeptisch. Mit dem Amerikaner geht es Jahr für Jahr bergab. Vor allem sein Defensivverhalten letzte Saison war teilweise katastrophal. Ob das diese Saison wieder besser wird oder Schmiedebach zu besseren Leistungen imstande ist, bezweifele ich. Als Ersatz für Tanne wurde für links Djakpa aus Leverkusen ausgeliehen. Da hätte ich mir ebenfalls einen erfahreneren Kandidaten gewünscht, denn mit Rausch hat man dort schon einen jungen, leider noch sehr limitierten und zu unkonstanten Spieler in seinen Reihen. Er wird mir hier zu sehr in den Himmel gehoben. Gerade in der Offensive hat er sehr große Defizite. Ich hab' zum Beispiel noch nie 'ne vernünftige Flanke von ihm gesehen. Hoffentlich ist er in der Lage, sich weiter zu steigern. Denn zumindest gute Ansätze sind bei ihm allemal vorhanden. Djakpa stellt hier also ebenfalls keine Verbesserung dar, denke ich. In der Innenverteidigung hat Schulz in der Rückrunde eine gute Rolle gespielt und einige Stabilität reingebracht. Er sollte gesetzt sein. Vini, Eggimann und Haggui streiten sich um die Position neben ihm. Haggui habe ich aus der vorletzten Saison noch in sehr guter Erinnerung. Sollte er daran irgendwie anknüpfen können, dann sollte er die Defensive von 96 durchaus verstärken können. Eggimann war letzte Saison ein Unsicherheitsfaktor. Vielleicht passt es ja in der zweiten Saison besser. Vini sollte über die Rolle des Ersatzspielers nun endgültig nicht mehr hinauskommen.
Also ingesamt sehe ich durch Haggui nur eine leichte Verbesserung im Vergleich zur Vorsaison. Bei den anderen kommt's auf die Fitness und Form drauf an. Enke wird sich wohl wieder auf einiges gefasst machen müssen...
Voraussichtliche Aufstellung: Cherundolo - Schulz - Haggui - Rausch
Bei den Außenverteidigern bewegt man sich in der Bundesliga im unteren Feld (2/10), die Innenverteidiger stellen Bundesliga-Mittelmaß dar (5/10). macht im Schnitt leider nur 3,5 von 10 Punkten.
Mittelfeld:
Rosenthal, Pinto - Lala, Balitsch, Chahed, Andreasen - Bruggink - Rama, Krzynówek
Das Mittelfeld stellt auf dem Papier die geringste Baustelle dar. Hier stellt sich nun auch die Frage, wie Hecking weiter verfahren wird. Ob im gewohnten 4-5-1-System oder im 4-4-2-System. Ich würde mir wünschen, gegen schwächere Gegner konsequent 4-4-2 zu spielen. Da braucht es einfach mehr Durchschlagskraft in der Offensive, wie man letzte Saison feststellen musste. Gegen die Spitzenteams hat sich das 4-5-1 bewährt und sollte auch beibehalten werden. Ist natürlich auch immer eine Frage des Personals.
Kommen wir zum defensiven Mittelfeld: Balitsch und Andreasen sind gesetzt. In der letzten Saison waren beide leider zu unkonstant in ihren Leistungen. Vor allem in der Defensivarbeit gingen sie oft leider nicht konzentriert genug zu Werke. Das muss besser werden, vor allem in der Abstimmung mit den Verteidigern. Es können nicht immer alle aufrücken. Spielt man nur mit einer Sechs, muss einer der beiden weichen. Lala und Chahed als Ersatz okay, aber auch nicht wirklich beruhigend. Im Notfall kann Schulz auch wieder aufrücken, also ingesamt schon okay. Gutes Bundesliga-Mittelmaß (6/10).
Das rechte Mittelfeld ist genauso formschwankend aufgetreten wie das gesamte Team. Mit Pinto hat man es echt nicht leicht als Fan. Hinten oftmals eine Katastrophe. Also als RAV will ich ihn nicht mehr sehen. Dazu immer für einen Ausraster gut. Vorne hingegen quirlig und durchaus torgefährlich. Dazu Rosenthal, der einfach mal eine ganze Saison gesund bleiben muss. Bleibt er das, sollte auch die Konstanz einkehren und er das Team mit seinem Tatendrang bereichern. Bundesliga-Mittelmaß (5/10).
Im linken Mittelfeld wird es schon schwieriger. Den Huszti aus der vorletzten Saison hat man nicht mehr. Hatte ihn in der letzten Hinrunde ja schon nicht mehr und mit Krzynowek auch nicht ansatzweise ersetzen können. Der Pole ist nicht schlecht, aber eben auch nicht mehr der jüngste. Und mehr als Mittelmaß stellte er ja auch nie dar. Dazu hat man sich mit Rama "verstärkt". Von einem Zweitliga-Absteiger. Die ersten Eindrücke (Technik, Durchsetzungskraft) von ihm sind nicht schlecht, aber ob er wirklich über Bundesligaformat verfügt und auch eine echte Verstärkung darstellt, ist zumindest zu bezweifeln. Vor allem hinsichtlich dem Spielverständnis. Ist natürlich eine Frage der Abstimmung. An dieser hat es letzte Saison auch im Mittelfeld nicht selten gehapert. Ich würde mir wünschen, dass man mit mehr Flanken agiert, sowohl von rechts als auch von links. Die Außenverteidiger sind dazu nicht fähig, also muss es das Mittelfeld richten. Auch Djakpa und Stajner können im linken Mittelfeld agieren. Ingesamt hier trotzdem nur unterstes Bundesliga-Mittelfeld, da Krzynowek seinen Zenit schon überschritten hat und Rama bisher nicht mehr als ein mittelmäßiger Zweitligakicker ist (3/10).
Das offensive Mittelfeld steht und fällt mit Arnold Bruggink. Er ist die Schaltzentrale im Team. Ansonsten kann sie auch kein anderer Spieler im Team ausfüllen. Seine große Schwäche ist seine fehlende Grundschnelligkeit. Diese kann er aber mit seiner erstklassigen Übersicht, seinem Auge für die Mitspieler und seiner Passgenauigkeit ausgleichen. Dazu ist er überaus torgefährlich und bei den Standards brandgefährlich. Nur muss er das, was er kann, endlich mal über eine gesamte Saison zeigen und nicht nur in der Rückrunde wie die letzten beiden Spielzeiten. Die große Frage ist: Was, wenn er nicht in Form ist oder sich gar verletzen sollte. Dann muss ein anderer an seiner Stelle wirken. Ich sehe leider niemanden, der das kann. Stajner und Schlaudraff könnten allenfalls als hängende Spitze fungieren. Aber ein Ersatz für Bruggink wären sie genauso wenig wie Rosenthal oder Pinto, die wohl in die Mitte ausweichen müssten. Bruggink weist gehobenes Bundesligaformat auf, sein Ausfall könnte aber nicht kompensiert werden (4/10).
Voraussichtliche Aufstellung:
4-5-1: Rosenthal - Balitsch - Bruggink - Andreasen - Krzynowek
4-4-2: Rosenthal - Balitsch - Bruggink - Rama
Ein System mit Raute sehe ich aber sehr kritisch, denn dann stünden die Außemverteidiger mehr in der Verantwortung. Und die sehe ich eben als nicht stark genug an. Ein Mittelfeld mit zwei Sechsern sähe ich als stabiler an. Nur müsste dann entweder Bruggink weichen oder aber der Wunsch nach einem Spiel mit zwei Stürmern. Wie man auch aufläuft, irgendwer wird immer unzufrieden sein (Balitsch oder Andreasen, Bruggink oder die Fans )
Zusammenfassend: 6+5+3+4=18/40 --> 4,5 von 10 Punkten.
Sturm:
Hanke, Schlaudraff, Stajner, Forssell
Klingt auf dem Papier nicht schlecht. Wirft aber in der Realität viele Fragezeichen auf. Hanke und Forssell sind typische Mittelstürmer, Schlaudraff kann auch als hängende Spitze fungieren. Stajner kann das ebenfalls und dazu auch noch auf die Außen ausweichen. Stajner war in der letzten Saison der konstanteste Stürmer, ist dazu der Publikumsliebling und weniger verletzungsanfällig als die anderen. Wirklich konstant ist aber auch nur seine Unbekümmertheit. Hanke hingegen war in der letzten Saison häufig der alleinige Adressant von Unmutsbekundungen der Fans. Ich will hier nicht seine ingesamt unterdurchschnittlichen Leistungen in Schutz nehmen, aber an ihm allein konnte man es keineswegs festmachen, dass es nicht so lief, wie es sich scheinbar viele im Verein und unter der Anhängerschaft gewünscht hatten. Bekommt er die Bälle, die er braucht, kann er damit auch was anfangen. Und seine Stärken liegen eher in der Luft als dass er viel mit dem Fuß bewegen kann. Jedoch Bälle in Form von vernünftigen Flanken bekam er leider nur selten. Sein Einsatz war in Ordnung. Er hat viel mit nach hinten gearbeitet und wenn er keine Bälle bekam, also zumeist, auch versucht, sie sich selbst aus dem Mittelfeld zu holen. Als alleiniger Stürmer ist allerdings aus meiner Sicht nicht geeignet, da eben zu limitiert mit dem Fuß. Forssell als nächster hat zumindest mich am meisten enttäuscht. Da kam nicht viel, weder in Sachen Torgefahr noch in Sachen Einsatz. Auch Spielfreude schien bei ihm nicht wirklich vorhanden zu sein. Und seiner Form soll er wohl auch weiterhin hinterher hinken. Da stellt sich mir die Frage: Ist es nur die Form, der er hinterher hinkt, oder entspricht seine aktuelle Form nur seinem von vielen Verletzungen in der Vergangenheit gezeichneten absoluten Leistungsvermögen. Denn an fehlender Spielzeit kann man es heuer nicht mehr festmachen. Zuletzt dann noch Jan Schlaudraff. Mit ihm ist es auch ein Grauen. Vor allem in Bezug auf seine gesundheitlichen Beschwerden. Immer wieder zwickt irgendwas, auch aktuell. Das kann eigentlich nicht wahr sein. Wenn er denn mal spielt, geht das Grauen weiter. Und bei ihm stimmt es wirklich, entweder Kreisklasse oder Weltklasse. Mal sieht man von ihm gar nichts und mal spielt er alles in Grund und Boden. Wenn es die Fitness zulässt und er auch wirklich will, dann wäre er mit seinem Ballgefühl, seiner Torgefährlichkeit und Technik auch für jeden anderen Bundesligisten eine Bereicherung. Nur leider lässt seine Fitness optimale Leistungen sehr oft nicht zu und wenn doch mal, dann will er scheinbar nicht immer.
Zur Zeit befindet sich noch der Paraguayer Cuevas im Probetraining, da man wohl zum Saisonauftakt nicht mit Schlaudraff planen kann. In meinen Augen wäre Cuevas aber keine Qualitätssteigerung. Noch einem Stürmer zu verpflichten, wäre aber dennoch nicht verkehrt. Spielen wird zum Auftakt wohl Hanke oder Stajner. Sollte Hanke aufgestellt werden, rückt Stajner wahrscheinlich ins linke Mittelfeld.
Tja, was gibt man da nun für Punkte? Vom Potential her wäre das wahrscheinlich sogar gehobenes Bundesliga-Format, aber da Forssell seine alte Form nicht mehr zu finden scheint bzw. diese nicht mehr erreichen kann, Hanke ein schlechtes Standing bei den Fans hat, was seinen Nerven sicherlich nicht zuträglich ist, Schlaudraff zumeist nicht kann oder will und Stajner oft wie das Wetter spielt, kann ich hier nicht mehr als 4 von 10 Punkten geben, ob mit oder ohne Cuevas.
Voraussichtliche Aufstellung zum Saisonbeginn:
....................................Enke
..Cherundolo.......Schulz.....Haggui................Rausch
......................Balitsch...........Andreasen
.......Rosenthal...........Bruggink..............Stajner
...................................Hanke
Alternatives 4-4-2:
....................................Enke
..Cherundolo.......Schulz.....Haggui................Rausch
..................................Balitsch
.......Rosenthal...........Bruggink..............Rama
...........................Hanke.......Stajner
Trainer:
Hecking. Ja Hecking. Was soll man sagen. In der letzten Saison schon auf der Kippe, sagt man. Irgendwie kam das bei mir aber nicht wirklich an. Kind hat ihn nie in Frage gestellt (gut, das muss ja bei ihm nichts heißen), aber auch bei den Fans stand er nie wirklich in der Kritik. "Hecking raus"-Rufe habe ich nämlich so gut wie gar nicht vernehmen können. Was mich jedoch stutzig gemacht hat, waren die Geschehnisse zum Saisonende. Erst die unprofessionelle Verabschiedung von Tanne und dann die gemeinschaftlichen Unmutsbekundungen dessen durch die anderen Spieler. Zeigt den Zusammenhalt im Team, aber auch das es womöglich zwischen Trainer und Mannschaft im Hintergrund zu brodeln scheint. Nichtsdestotrotz sitzt er meines Erachtens relativ fest im Sattel. In seiner ersten kompletten Saison hatte er mehr als das Optimum aus dem Team herausholen können und es ist ja nun auch nicht so, dass er in der letzten Saison weit hinter den Möglichkeiten (bei den Erwartungen mag das etwas anderes sein) zurückgeblieben ist. Er hat sich durchaus noch im Rahmen dessen bewegt. Fortschritte waren gleichwohl nicht erkennbar. Aber der Kader lässt diese auch kaum zu. Das Team insgesamt hat er in seinen nun fast drei Jahren als Trainer (das ist schon eine Konstanz) durchaus weiter entwickeln können. Vor allem spielerisch ist da einiges gewachsen. Seine Aufgabe muss nun aber sein, das Feuer wieder zu entfachen. Ob er das kann, weiß ich nicht. Zumeist macht er ja eher den rationalen, ruhigen Eindruck. Dass er sein Ding durchzieht (vor allem in der Systemfrage), ist einerseits positiv, macht aber schnell auch den Eindruck der Engstirnigkeit. Letztendlich zählen die Ergebnisse. Die Erwartungen müssen alle herunter schrauben. Ohne Niederlagenserie sollte er die Saison überstehen. Schwer tue ich mich bei der Bewertung, aber ein guter Trainer ist er schon, denke ich: 3 von 5 Punkten.
Umfeld:
Die Fans sind erstklassig und stehen vor allem von der Basis im Fanblock her auch bei weniger guten Spielen eindeutig hinter Trainer und Mannschaft. Unmutsbekundungen kamen in der Vorsaison fast ausschließlich von der Westtribüne. Diesbezüglich habe ich in den Jahren unter Hecking eine positive Weiterentwicklung feststellen können. Die Fans scheinen reifer geworden zu sein. Und zahlen auch die erhöhten Eintrittspreise. Ein Schnitt von über 40.000 sollte somit wieder erreicht werden. Gehobenes Bundesliga-Mittelmaß.
Im Verein selber ist es ruhig. Wie es um die Finanzen steht, weiß niemand so genau. Letztes Jahr flossen noch Millionen, dieses Jahr muss man scheinbar sparen. Da fragt man sich warum, da sich zumindest auf dem ersten Blick nichts verändert hat. Sei es wie es sei. Kind als Präsident ist okay. Er mischt sich nicht ins Sportliche ein, sondern kümmert sich hauptsächlich um die Finanzen, ohne selbst welche beizusteuern. Sein Hauptaugenmerk sollte nur weiterhin der Verein sein und nicht die Aufhebung der 50+1-Regel.
Über Jörg Schmadke als neuen Sportdirektor kann ich noch nichts sagen. Bei Aachen leistete er ja gute Arbeit. Bleibt zu hoffen, dass ihm dies auch bei 96 gelingt. Die Zusammenarbeit mir Hecking sollte aufgrund der gemeinsamen Zeit in Aachen jedenfalls funktionieren.
Insgesamt 3 von 5 Punkten.
Gesamtergebnis: 28 von 50 Punkten.
Gesamtfazit:
Enke macht den Unterschied. Naja, ganz so einfach ist es nicht. Aber es ist schon so: Ohne die guten Torhüter würde ich mit einem mulmigeren Gefühl in die Saison gehen. Denn der Kader wurde meines Erachtens nicht verstärkt. Und genau das wäre punktuell nötig gewesen. Gerade auf den Außenverteigerpositionen und im Sturm. Dazu liegt auf Bruggink eine sehr große Last. Das aktuelle Mittelfeld und der Sturm hätten durchaus Potential für je ein, zwei Punkte mehr, aber es gibt dafür einfach zu viele offene Fragen. So ist unter anderem die Leistungsfähigkeit der zweiten Garnitur genauso zu hinterfragen wie die Verletzungsanfälligkeit einiger wichtiger Akteure. Bleibt das Gerüst fit, beendet man die Saison im gesicherten Mittelfeld mit Potential in Richtung einstelligen Tabellenplatz. Hat man wie im Vorjahr arge Verletzungsprobleme und kommt nach schlechten Leistungen schnell Unmut auf, dann könnte man auch in einen Strudel hinein geraten, der letztlich im Abstieg enden könnte. Läuft alles normal, d.h. den Möglichkeiten und in dieser Saison wohl auch den Erwartungen entsprechend, dann wird man diese Spielzeit irgendwo zwischen Platz 10 und 14 beenden.
Erstmal Grundsätzliches:
Es hat sich nicht viel verändert bei 96. Abgesehen von den erhöhten Eintrittspreisen.
Neu im Team sind...
...Karim Haggui (IV, aus Leverkusen),
...Constant Djakpa ebenfalls aus Leverkusen (ausgeliehen und für die linke Außenbahn)
...sowie Valdet Rama aus Ingolstadt, der beide Außenbahnen in offensiverer Funktion als Djakpa beackern können soll.
Dazu aufgerückt sind die Nachwuchskicker Sofien Chahed (DM) und Manuel Schmiedebach (Abwehr).
Ausgeschieden aus dem Kader sind Tarnat, Ismaël (beide Karriereende), Bastian Schulz (Lautern), Krebs (KSC), Fahrenhorst (Duisburg), Herrmann (Osnabrück), Yankov (Duisburg, ausgeliehen), Zizzo (Düsseldorf, ausgeliehen). Also kein absolutes Stammpersonal, obgleich Schulz und Fahrenhorst nicht gerade wenige Spiele letzte Saison bestritten.
Großes Plus im Vergleich zu einigen direkten Kontrahenten in der Bundesliga sollte sein, dass das Team als solches eingespielt ist, da es in der jetzigen Konstellation zumindest vom großen Gerüst her schon seit zwei Spielzeiten zusammen agiert. Vom spielerischen Potential her steckt in dem Team einiges. Nicht ohne Grund die teilweise auch sehr überzeugenden Heimsiege gegen Bayern, Schalke, den HSV, Leverkusen und Hertha letzte Saison. Eklatant war natürlich die aus den Vorjahren nicht bekannte Auswärtsschwäche letzte Saison. Am Ende zeigte man ja, dass man es doch auch auf den fremden Plätzen noch kann. Was diese Saison deutlich besser werden muss, ist die Einstellung auf dem Platz. Nicht dass die Spieler nicht wollen würden, aber kämpferisch muss da einiges mehr kommen. Nur mit spielerischen Mitteln geht es dann doch nicht, gerade gegen spielerisch limitiertere Gegner. Gegen diese hat man letzte Saison einfach zu viele Punkte liegen lassen. Gerade auswärts hatte man auch häufig das Gefühl, dass schnell mal aufgesteckt wurde, wenn man in Rückstand geriet. Also ich erwarte ganz einfach, dass man mehr Einsatz und Kampfeswillen an den Tag legt.
Tor:
Enke, Fromlowitz, Jensen
Enke ist unbestritten. Wieder eine hervorragende letzte Saison von ihm. Nicht ohne Grund wurde er dann auch sowohl von seinen Bundesligakollegen als auch von den Fans wieder zum besten Torwart der Saison gekürt. Erkennbare Fehler hat er auch letzte Saison nicht gemacht. Dazu überzeugende Auftritte in der Nationalmannschaft. Die Nummer 1 dort vor den Augen hat seinen Leistungen also nicht geschadet. Er sollte folglich auch in dieser Saison die Leistungen abrufen können, die er nun schon einige Spielzeiten gebracht hat. Dann wird er 96 auch wieder einige wichtige Punkte sichern können. Mit Fromlowitz hat man dazu einen hervorragenden zweiten Mann auf der Bank sitzen. Ärger macht er keinen und letzte Saison hat er gezeigt, dass er einer starker Ersatz ist, wenn Enke mal ausfällt. Er ist zu gleich starken Leistungen wie Enke fähig, nur fehlt es ihm noch ein wenig an Konstanz, so dass er zwar selten, aber doch auch mal für einen sichtbaren Patzer gut ist. Jensen als Nummer 3 absolut okay. Ich denke, in der Bundesliga gibt es weder eine bessere Nummer 1, noch eine bessere Nummer 2. Daher hier 10 von 10 Punkten.
Abwehr:
Cherundolo, Schmiedebach - Vinícius, Eggimann, Schulz, Haggui, Hofmann, Balogun - Rausch, Djakpa
Die Abwehr oder besser das Abwehrverhalten war letzte Saison das Hauptproblem vom 96. Sowohl von außen als auch durch die Mitte war das oft zu löchrig. Und das geht ja nicht er seit der letzten Saison so. Gar nicht auszumalen, wie es bei einem schlechten Torwart aussehen würde. Es ist ja auch nicht so, dass Enke den Mund nicht aufmacht, nur irgendwie scheint das bei seinem Vorderleuten nicht wirklich anzukommen. Wobei man oft das Gefühl hatte, die wollen zwar, können aber nicht.
Meine Hoffnung war, dass man sich auf allen Positionen verbessert. Was ist passiert: Schmiedebach ist aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückt, um auf rechts außen Cherundolo Beine zu machen. Ich bin da eher skeptisch. Mit dem Amerikaner geht es Jahr für Jahr bergab. Vor allem sein Defensivverhalten letzte Saison war teilweise katastrophal. Ob das diese Saison wieder besser wird oder Schmiedebach zu besseren Leistungen imstande ist, bezweifele ich. Als Ersatz für Tanne wurde für links Djakpa aus Leverkusen ausgeliehen. Da hätte ich mir ebenfalls einen erfahreneren Kandidaten gewünscht, denn mit Rausch hat man dort schon einen jungen, leider noch sehr limitierten und zu unkonstanten Spieler in seinen Reihen. Er wird mir hier zu sehr in den Himmel gehoben. Gerade in der Offensive hat er sehr große Defizite. Ich hab' zum Beispiel noch nie 'ne vernünftige Flanke von ihm gesehen. Hoffentlich ist er in der Lage, sich weiter zu steigern. Denn zumindest gute Ansätze sind bei ihm allemal vorhanden. Djakpa stellt hier also ebenfalls keine Verbesserung dar, denke ich. In der Innenverteidigung hat Schulz in der Rückrunde eine gute Rolle gespielt und einige Stabilität reingebracht. Er sollte gesetzt sein. Vini, Eggimann und Haggui streiten sich um die Position neben ihm. Haggui habe ich aus der vorletzten Saison noch in sehr guter Erinnerung. Sollte er daran irgendwie anknüpfen können, dann sollte er die Defensive von 96 durchaus verstärken können. Eggimann war letzte Saison ein Unsicherheitsfaktor. Vielleicht passt es ja in der zweiten Saison besser. Vini sollte über die Rolle des Ersatzspielers nun endgültig nicht mehr hinauskommen.
Also ingesamt sehe ich durch Haggui nur eine leichte Verbesserung im Vergleich zur Vorsaison. Bei den anderen kommt's auf die Fitness und Form drauf an. Enke wird sich wohl wieder auf einiges gefasst machen müssen...
Voraussichtliche Aufstellung: Cherundolo - Schulz - Haggui - Rausch
Bei den Außenverteidigern bewegt man sich in der Bundesliga im unteren Feld (2/10), die Innenverteidiger stellen Bundesliga-Mittelmaß dar (5/10). macht im Schnitt leider nur 3,5 von 10 Punkten.
Mittelfeld:
Rosenthal, Pinto - Lala, Balitsch, Chahed, Andreasen - Bruggink - Rama, Krzynówek
Das Mittelfeld stellt auf dem Papier die geringste Baustelle dar. Hier stellt sich nun auch die Frage, wie Hecking weiter verfahren wird. Ob im gewohnten 4-5-1-System oder im 4-4-2-System. Ich würde mir wünschen, gegen schwächere Gegner konsequent 4-4-2 zu spielen. Da braucht es einfach mehr Durchschlagskraft in der Offensive, wie man letzte Saison feststellen musste. Gegen die Spitzenteams hat sich das 4-5-1 bewährt und sollte auch beibehalten werden. Ist natürlich auch immer eine Frage des Personals.
Kommen wir zum defensiven Mittelfeld: Balitsch und Andreasen sind gesetzt. In der letzten Saison waren beide leider zu unkonstant in ihren Leistungen. Vor allem in der Defensivarbeit gingen sie oft leider nicht konzentriert genug zu Werke. Das muss besser werden, vor allem in der Abstimmung mit den Verteidigern. Es können nicht immer alle aufrücken. Spielt man nur mit einer Sechs, muss einer der beiden weichen. Lala und Chahed als Ersatz okay, aber auch nicht wirklich beruhigend. Im Notfall kann Schulz auch wieder aufrücken, also ingesamt schon okay. Gutes Bundesliga-Mittelmaß (6/10).
Das rechte Mittelfeld ist genauso formschwankend aufgetreten wie das gesamte Team. Mit Pinto hat man es echt nicht leicht als Fan. Hinten oftmals eine Katastrophe. Also als RAV will ich ihn nicht mehr sehen. Dazu immer für einen Ausraster gut. Vorne hingegen quirlig und durchaus torgefährlich. Dazu Rosenthal, der einfach mal eine ganze Saison gesund bleiben muss. Bleibt er das, sollte auch die Konstanz einkehren und er das Team mit seinem Tatendrang bereichern. Bundesliga-Mittelmaß (5/10).
Im linken Mittelfeld wird es schon schwieriger. Den Huszti aus der vorletzten Saison hat man nicht mehr. Hatte ihn in der letzten Hinrunde ja schon nicht mehr und mit Krzynowek auch nicht ansatzweise ersetzen können. Der Pole ist nicht schlecht, aber eben auch nicht mehr der jüngste. Und mehr als Mittelmaß stellte er ja auch nie dar. Dazu hat man sich mit Rama "verstärkt". Von einem Zweitliga-Absteiger. Die ersten Eindrücke (Technik, Durchsetzungskraft) von ihm sind nicht schlecht, aber ob er wirklich über Bundesligaformat verfügt und auch eine echte Verstärkung darstellt, ist zumindest zu bezweifeln. Vor allem hinsichtlich dem Spielverständnis. Ist natürlich eine Frage der Abstimmung. An dieser hat es letzte Saison auch im Mittelfeld nicht selten gehapert. Ich würde mir wünschen, dass man mit mehr Flanken agiert, sowohl von rechts als auch von links. Die Außenverteidiger sind dazu nicht fähig, also muss es das Mittelfeld richten. Auch Djakpa und Stajner können im linken Mittelfeld agieren. Ingesamt hier trotzdem nur unterstes Bundesliga-Mittelfeld, da Krzynowek seinen Zenit schon überschritten hat und Rama bisher nicht mehr als ein mittelmäßiger Zweitligakicker ist (3/10).
Das offensive Mittelfeld steht und fällt mit Arnold Bruggink. Er ist die Schaltzentrale im Team. Ansonsten kann sie auch kein anderer Spieler im Team ausfüllen. Seine große Schwäche ist seine fehlende Grundschnelligkeit. Diese kann er aber mit seiner erstklassigen Übersicht, seinem Auge für die Mitspieler und seiner Passgenauigkeit ausgleichen. Dazu ist er überaus torgefährlich und bei den Standards brandgefährlich. Nur muss er das, was er kann, endlich mal über eine gesamte Saison zeigen und nicht nur in der Rückrunde wie die letzten beiden Spielzeiten. Die große Frage ist: Was, wenn er nicht in Form ist oder sich gar verletzen sollte. Dann muss ein anderer an seiner Stelle wirken. Ich sehe leider niemanden, der das kann. Stajner und Schlaudraff könnten allenfalls als hängende Spitze fungieren. Aber ein Ersatz für Bruggink wären sie genauso wenig wie Rosenthal oder Pinto, die wohl in die Mitte ausweichen müssten. Bruggink weist gehobenes Bundesligaformat auf, sein Ausfall könnte aber nicht kompensiert werden (4/10).
Voraussichtliche Aufstellung:
4-5-1: Rosenthal - Balitsch - Bruggink - Andreasen - Krzynowek
4-4-2: Rosenthal - Balitsch - Bruggink - Rama
Ein System mit Raute sehe ich aber sehr kritisch, denn dann stünden die Außemverteidiger mehr in der Verantwortung. Und die sehe ich eben als nicht stark genug an. Ein Mittelfeld mit zwei Sechsern sähe ich als stabiler an. Nur müsste dann entweder Bruggink weichen oder aber der Wunsch nach einem Spiel mit zwei Stürmern. Wie man auch aufläuft, irgendwer wird immer unzufrieden sein (Balitsch oder Andreasen, Bruggink oder die Fans )
Zusammenfassend: 6+5+3+4=18/40 --> 4,5 von 10 Punkten.
Sturm:
Hanke, Schlaudraff, Stajner, Forssell
Klingt auf dem Papier nicht schlecht. Wirft aber in der Realität viele Fragezeichen auf. Hanke und Forssell sind typische Mittelstürmer, Schlaudraff kann auch als hängende Spitze fungieren. Stajner kann das ebenfalls und dazu auch noch auf die Außen ausweichen. Stajner war in der letzten Saison der konstanteste Stürmer, ist dazu der Publikumsliebling und weniger verletzungsanfällig als die anderen. Wirklich konstant ist aber auch nur seine Unbekümmertheit. Hanke hingegen war in der letzten Saison häufig der alleinige Adressant von Unmutsbekundungen der Fans. Ich will hier nicht seine ingesamt unterdurchschnittlichen Leistungen in Schutz nehmen, aber an ihm allein konnte man es keineswegs festmachen, dass es nicht so lief, wie es sich scheinbar viele im Verein und unter der Anhängerschaft gewünscht hatten. Bekommt er die Bälle, die er braucht, kann er damit auch was anfangen. Und seine Stärken liegen eher in der Luft als dass er viel mit dem Fuß bewegen kann. Jedoch Bälle in Form von vernünftigen Flanken bekam er leider nur selten. Sein Einsatz war in Ordnung. Er hat viel mit nach hinten gearbeitet und wenn er keine Bälle bekam, also zumeist, auch versucht, sie sich selbst aus dem Mittelfeld zu holen. Als alleiniger Stürmer ist allerdings aus meiner Sicht nicht geeignet, da eben zu limitiert mit dem Fuß. Forssell als nächster hat zumindest mich am meisten enttäuscht. Da kam nicht viel, weder in Sachen Torgefahr noch in Sachen Einsatz. Auch Spielfreude schien bei ihm nicht wirklich vorhanden zu sein. Und seiner Form soll er wohl auch weiterhin hinterher hinken. Da stellt sich mir die Frage: Ist es nur die Form, der er hinterher hinkt, oder entspricht seine aktuelle Form nur seinem von vielen Verletzungen in der Vergangenheit gezeichneten absoluten Leistungsvermögen. Denn an fehlender Spielzeit kann man es heuer nicht mehr festmachen. Zuletzt dann noch Jan Schlaudraff. Mit ihm ist es auch ein Grauen. Vor allem in Bezug auf seine gesundheitlichen Beschwerden. Immer wieder zwickt irgendwas, auch aktuell. Das kann eigentlich nicht wahr sein. Wenn er denn mal spielt, geht das Grauen weiter. Und bei ihm stimmt es wirklich, entweder Kreisklasse oder Weltklasse. Mal sieht man von ihm gar nichts und mal spielt er alles in Grund und Boden. Wenn es die Fitness zulässt und er auch wirklich will, dann wäre er mit seinem Ballgefühl, seiner Torgefährlichkeit und Technik auch für jeden anderen Bundesligisten eine Bereicherung. Nur leider lässt seine Fitness optimale Leistungen sehr oft nicht zu und wenn doch mal, dann will er scheinbar nicht immer.
Zur Zeit befindet sich noch der Paraguayer Cuevas im Probetraining, da man wohl zum Saisonauftakt nicht mit Schlaudraff planen kann. In meinen Augen wäre Cuevas aber keine Qualitätssteigerung. Noch einem Stürmer zu verpflichten, wäre aber dennoch nicht verkehrt. Spielen wird zum Auftakt wohl Hanke oder Stajner. Sollte Hanke aufgestellt werden, rückt Stajner wahrscheinlich ins linke Mittelfeld.
Tja, was gibt man da nun für Punkte? Vom Potential her wäre das wahrscheinlich sogar gehobenes Bundesliga-Format, aber da Forssell seine alte Form nicht mehr zu finden scheint bzw. diese nicht mehr erreichen kann, Hanke ein schlechtes Standing bei den Fans hat, was seinen Nerven sicherlich nicht zuträglich ist, Schlaudraff zumeist nicht kann oder will und Stajner oft wie das Wetter spielt, kann ich hier nicht mehr als 4 von 10 Punkten geben, ob mit oder ohne Cuevas.
Voraussichtliche Aufstellung zum Saisonbeginn:
....................................Enke
..Cherundolo.......Schulz.....Haggui................Rausch
......................Balitsch...........Andreasen
.......Rosenthal...........Bruggink..............Stajner
...................................Hanke
Alternatives 4-4-2:
....................................Enke
..Cherundolo.......Schulz.....Haggui................Rausch
..................................Balitsch
.......Rosenthal...........Bruggink..............Rama
...........................Hanke.......Stajner
Trainer:
Hecking. Ja Hecking. Was soll man sagen. In der letzten Saison schon auf der Kippe, sagt man. Irgendwie kam das bei mir aber nicht wirklich an. Kind hat ihn nie in Frage gestellt (gut, das muss ja bei ihm nichts heißen), aber auch bei den Fans stand er nie wirklich in der Kritik. "Hecking raus"-Rufe habe ich nämlich so gut wie gar nicht vernehmen können. Was mich jedoch stutzig gemacht hat, waren die Geschehnisse zum Saisonende. Erst die unprofessionelle Verabschiedung von Tanne und dann die gemeinschaftlichen Unmutsbekundungen dessen durch die anderen Spieler. Zeigt den Zusammenhalt im Team, aber auch das es womöglich zwischen Trainer und Mannschaft im Hintergrund zu brodeln scheint. Nichtsdestotrotz sitzt er meines Erachtens relativ fest im Sattel. In seiner ersten kompletten Saison hatte er mehr als das Optimum aus dem Team herausholen können und es ist ja nun auch nicht so, dass er in der letzten Saison weit hinter den Möglichkeiten (bei den Erwartungen mag das etwas anderes sein) zurückgeblieben ist. Er hat sich durchaus noch im Rahmen dessen bewegt. Fortschritte waren gleichwohl nicht erkennbar. Aber der Kader lässt diese auch kaum zu. Das Team insgesamt hat er in seinen nun fast drei Jahren als Trainer (das ist schon eine Konstanz) durchaus weiter entwickeln können. Vor allem spielerisch ist da einiges gewachsen. Seine Aufgabe muss nun aber sein, das Feuer wieder zu entfachen. Ob er das kann, weiß ich nicht. Zumeist macht er ja eher den rationalen, ruhigen Eindruck. Dass er sein Ding durchzieht (vor allem in der Systemfrage), ist einerseits positiv, macht aber schnell auch den Eindruck der Engstirnigkeit. Letztendlich zählen die Ergebnisse. Die Erwartungen müssen alle herunter schrauben. Ohne Niederlagenserie sollte er die Saison überstehen. Schwer tue ich mich bei der Bewertung, aber ein guter Trainer ist er schon, denke ich: 3 von 5 Punkten.
Umfeld:
Die Fans sind erstklassig und stehen vor allem von der Basis im Fanblock her auch bei weniger guten Spielen eindeutig hinter Trainer und Mannschaft. Unmutsbekundungen kamen in der Vorsaison fast ausschließlich von der Westtribüne. Diesbezüglich habe ich in den Jahren unter Hecking eine positive Weiterentwicklung feststellen können. Die Fans scheinen reifer geworden zu sein. Und zahlen auch die erhöhten Eintrittspreise. Ein Schnitt von über 40.000 sollte somit wieder erreicht werden. Gehobenes Bundesliga-Mittelmaß.
Im Verein selber ist es ruhig. Wie es um die Finanzen steht, weiß niemand so genau. Letztes Jahr flossen noch Millionen, dieses Jahr muss man scheinbar sparen. Da fragt man sich warum, da sich zumindest auf dem ersten Blick nichts verändert hat. Sei es wie es sei. Kind als Präsident ist okay. Er mischt sich nicht ins Sportliche ein, sondern kümmert sich hauptsächlich um die Finanzen, ohne selbst welche beizusteuern. Sein Hauptaugenmerk sollte nur weiterhin der Verein sein und nicht die Aufhebung der 50+1-Regel.
Über Jörg Schmadke als neuen Sportdirektor kann ich noch nichts sagen. Bei Aachen leistete er ja gute Arbeit. Bleibt zu hoffen, dass ihm dies auch bei 96 gelingt. Die Zusammenarbeit mir Hecking sollte aufgrund der gemeinsamen Zeit in Aachen jedenfalls funktionieren.
Insgesamt 3 von 5 Punkten.
Gesamtergebnis: 28 von 50 Punkten.
Gesamtfazit:
Enke macht den Unterschied. Naja, ganz so einfach ist es nicht. Aber es ist schon so: Ohne die guten Torhüter würde ich mit einem mulmigeren Gefühl in die Saison gehen. Denn der Kader wurde meines Erachtens nicht verstärkt. Und genau das wäre punktuell nötig gewesen. Gerade auf den Außenverteigerpositionen und im Sturm. Dazu liegt auf Bruggink eine sehr große Last. Das aktuelle Mittelfeld und der Sturm hätten durchaus Potential für je ein, zwei Punkte mehr, aber es gibt dafür einfach zu viele offene Fragen. So ist unter anderem die Leistungsfähigkeit der zweiten Garnitur genauso zu hinterfragen wie die Verletzungsanfälligkeit einiger wichtiger Akteure. Bleibt das Gerüst fit, beendet man die Saison im gesicherten Mittelfeld mit Potential in Richtung einstelligen Tabellenplatz. Hat man wie im Vorjahr arge Verletzungsprobleme und kommt nach schlechten Leistungen schnell Unmut auf, dann könnte man auch in einen Strudel hinein geraten, der letztlich im Abstieg enden könnte. Läuft alles normal, d.h. den Möglichkeiten und in dieser Saison wohl auch den Erwartungen entsprechend, dann wird man diese Spielzeit irgendwo zwischen Platz 10 und 14 beenden.