Entscheidend benachteiligte „Rote Teufel" machen aus 0:2 ein 2:2
Halfar hält den FCK am Leben
Duisburg (zkk). Das ist ein Punkt für die Moral! Nach einem 0:2-Rückstand schaffte der 1. FC Kaiserslautern dank Daniel Halfars Doppelschlag noch ein 2:2 (0:1) beim MSV Duisburg.
Die halbe Wende - hoch verdient, denn der FCK war durch zwei krasse Fehlentscheidungen ins Hintertreffen geraten.
Letzten Sonntag ging der Schalker Führung auf dem Betzenberg ein Handspiel voraus, der späte Elfmeter war fragwürdig. Gestern standen Klemen Lavric und Markus Kurth abseits, als der den MSV fünf Minuten vor der Pause in Führung brachte. Das ist im Abstiegskampf wahrhaftig tragisch. Allerdings hatte der sonst so aufmerksame Mathieu Beda nach Tararaches Flanke das Kopfballduell gegen Willi leichtfertig verloren. Bitter für den FCK, dass Schiedsrichter Brych nach einem Duell Bedas mit Mario Caligiuri auf die Schwalbe des Duisburgers hereinfiel. Den Elfmeter verwandelte Mihael Tararache zum 2:0 (63. Minute).
In der hektischen Anfangsphase spielte nur der MSV. Die Lauterer Abwehr schwamm zunächst hilflos, die FCK-Offensive fand da überhaupt nicht statt. Da sahen die Pfälzer wie ein sicherer Absteiger aus. Nachdem Marcelo Pletsch unbedrängt vor dem eigenen Tor den Ball herschenkte, beorderte Trainer Wolf den jungen Fabian Schönheim schon nach vier Minuten vorsorglich zum Warmlaufen. In der 10. Minute patzte der als Linksverteidiger eingesetzte Marco Engelhardt, leistete sich im Mittelfeld einen dummen Ballverlust. Den Konter Caligiuris bremste Beda aus.
Nach seinem Klops fing sich Engelhardt und trieb die Mannschaft über die linke Seite nach vorne. Axel Bellinghausen entwickelte auf der linken Außenbahn viel Gefahr, hatte aber Schusspech (16. Minute). Der Ex-Lauterer Georg Koch erwies sich auch gestern als Meister des Torwart-Fachs. Gute Chancen von Boubacar Sanogo (27.) oder des deutlich verbesserten Ervin Skela (36.) vereitelte der Duisburger Keeper. Auffällig, dass Marino Biliskov Sanogo im Luftkampf beherrschte.
Nach der Pause beeindruckte der FCK mit couragiertem Offensivspiel. Das war Fußball mit Herz und Leidenschaft! Der 18-jährige Turbo Sebastian Reinert entfachte über die rechte Außenbahn viel Wirbel, begeisterte seinen Trainer Wolfgang Wolf, der schwärmte: „Sebastian war über 90 Minuten unser bester Mann!"
In das Powerplay der gut über die Flügel angreifenden Lauterer platzte das 0:2. Den Konter ausgelöst hatte der agile Bellinghausen mit einem vermeidbaren Ballverlust. Angetrieben von Engelhardt, der sich als vorbildlicher Kapitän zeigte, kämpfte der FCK weiter unverdrossen. Mit Mihael Mikic als Offensiv-Verteidiger für Hoiland, Halfar für Bellinghausen und Ferydoon Zandi für Pletsch spielte der FCK totales Risiko. Und wurde belohnt: Necat Aygün, von der SpVgg Unterhaching gekommen, für Dirk Lottner nach 74 Minuten eingewechselt, um das 2:0 über die Zeit zu arbeiten, versagte bei seinem Bundesliga-Debüt. Seinen halsbrecherischen Ballverlust nutzte Halfar kaltblütig, traf mit links ins lange Eck. Drei Minuten später düpierte der Lauterer Wirbelwind erneut Aygün und vollstreckte mit rechts. Der schwache Halil Altintop hatte ihm die Schussbahn wunderbar frei gemacht.
So spielten sie
MSV Duisburg: Koch - Möhrle, Biliskov, Meyer - Tjikuzu, Caligiuri, Tararache, Willi (88. van Houdt) - Lottner (74. Aygün) - Kurth, Lavric (46. Ahn)
1. FC Kaiserslautern: Macho - Hoiland (57. Mikic), Beda, Pletsch (73. Zandi), Engelhardt - Lembi, Skela - Reinert, Altintop, Bellinghausen (64. Halfar) - Sanogo
Tore: 1:0 Kurth (40.), 2:0 Tararache (63., Foul-Elfmeter), 2:1 Halfar (79.), 2:2 Halfar (82.) - Gelbe Karten: Caligiuri (2), Meyer (2), Lavric - Mikic (3), Beda, Bellinghausen - Beste Spieler: Koch, Biliskov, Willi - Halfar, Engelhardt, Reinert - Zuschauer: 20.812 - Schiedsrichter: Brych (München).
ron.de