Betze-Geflüster Der Jungspund hat die Lösung: Gewinnen!
Es gab ja schon Spieler beim 1. FC Kaiserslautern, denen war es so was von egal, ob sie Deutsch verstehen und/oder sprechen können. Schlimm! Wenn ich in einem fremden Land arbeite, dann muss ich doch die Sprache dort zumindest verstehen wollen. Einige Fußballprofis ticken da aber anders, sind nur daran interessiert, dass der Rubel ordentlich rollt. Zahlen verstehen sie alle.
Dass es - zum Glück - auch anders geht, beweisen Typen wie Mathieu Beda. Der in der Winterpause verpflichtete Franzose lernt eifrig und freut sich ganz offensichtlich über jeden neuen Satz, den er auf Deutsch sprechen kann. „Ich bin 100-prozentig fit", sagte der Abwehrrecke gestern nach dem Training mit breitem Grinsen und typisch französischem Akzent, aber klar verständlich. Eine erfreuliche Aussage - nicht nur der deutschen Aussprache wegen. Auch der Inhalt macht Mut für das morgige Heimspiel im Fritz-Walter-Stadion gegen Hertha BSC Berlin. Denn bei der blamablen 1:5-Klatsche in Leverkusen wurde der fast 1,90 Meter große Innenverteidiger schmerzlich vermisst. Der in Nizza geborene Mann mit der Nummer 3 auf dem Trikot ist ein echter Typ. In kürzester Zeit hat er sich bei den Roten Teufeln zum unumstrittenen Chef der Defensive gemausert.
Neben Beda hat auch der in Leverkusen ebenfalls wegen einer Verletzung vermisste Fabian Schönheim großartige Spiele abgeliefert. Manchmal schon fast unheimlich, wie abgezockt der 19-Jährige gestandene Bundesliga-Spieler abkocht. Dabei dürfte er noch A-Jugend spielen! Die peinliche Nicht-Leistung seiner Mannschaftskameraden in Leverkusen hat Schönheim zu Hause vor dem Fernseher verfolgt. Und war dabei „nervöser als wenn ich auf dem Platz stehe", verriet er. Der Youngster ist weiterhin überzeugt: „Im Endeffekt bleiben wir auf jeden Fall drin!" Ob im Kreis der Mannschaft herumgerechnet werde, wie viele Punkte man braucht, gegen wen man verlieren kann und gegen wen gewinnen muss? „Nö", sagt „Fabi" da ganz locker, „wir sehen"s einfach so: Wir gewinnen unsere Spiele, dann bleiben wir drin."
Positives Denken - Cheftrainer Wolfgang Wolf wird"s gerne hören. Denn der betont immer wieder, dass man nur mit Optimismus im Abstiegskampf bestehen kann. Deshalb hat er seine Jungs diese Woche auch nicht zu lange mit der unterirdischen Vorstellung vom vergangenen Samstag gequält. „Über Leverkusen brauchen wir gar nicht mehr zu reden! Wir können nicht bis Ende der Woche nur über das Negative sprechen!" Er will seine Mannschaft nicht niedermachen. Sondern sie aufbauen. Er selbst hat das nicht nötig und war auch gestern wieder zu vielen Scherzen aufgelegt. Und meinte: „Was hätten wir für Spaß, wenn wir auch noch Erfolge hätten!"
Steffen Gall
ron.de