"Weißes Ballett" mit neuer Viererkette
MorgenpostVon Thomas Schmidt
DRESDEN - Nach dem Fliegen kommt das Siegen: Dynamo will sich heute bei Aufstiegs-Anwärter Aachen nicht verstecken. Trainer Peter Pacult ist überzeugt: „Wenn wir an die taktische Leistung von Paderborn anknüpfen, können wir auch im Tivoli bestehen." Der Wiener ist sicher, dass die bessere Psyche entscheiden wird: „In dem engen Stadion ist eine besondere Stimmung. Wir dürfen uns von dem fanatischen Publikum nicht verrückt machen lassen. Wenn wir die Gastgeber nicht ins Spiel kommen lassen, schwenken die Fans ganz schnell um."
Allerdings sind die personellen Voraussetzungen für die Dresdner, die erstmals in dieser Saison per Flugzeug unterwegs sind, alles andere als optimal. Neben Levente Csik, der sich im Nachholer gegen Siegen eine Adduktoren-Verletzung zuzog, fällt auch Kapitän Rene Beuchel aus - Grippe. Dafür kehrt Volker Oppitz nach auskuriertem Zehenbruch in den Kader zurück - allerdings (noch) nicht auf seinen Platz in der Viererkette. Die besteht heute aus Dexter langen, der wie bei seinem starken Auftritt in Paderborn das rechte Glied bildet, Dennis Cagara auf der linken Seite sowie Mariusz Kukielka und Tomas Votava in der Zentrale. Davor soll der lange Pavel Pergl anstelle von Beuchel den Abräumer spielen. Doch auch nach vorn rechnet sich Pacult einiges aus: „Ich freue mich schon auf den schönen Rasen. Ich hoffe, die Spieler erschrecken nicht, dass der Ball plötzlich so schön rollt." Weil die Gastgeber als Schwarz-Gelbe auflaufen, macht Dynamo einen auf Real Madrid: Als „Weißes Ballett" traten die Dresdner unter Pacult noch nie auf. Vereins-Sprecher Peter Tauber: „Die weinroten Trikots brachten in Braunschweig kein Glück, bleiben zu Hause." In der Vorsaison gab's in denen zudem mit einem 1:5 die fetteste ZweitligaPackung-in Aachen.
Hecking: ‚Dynamo war vor der Saison mein Aufstiegs-Favorit'
AACHEN -Dieter Hecking sitzt seit dem 1. Juli 2004 in Aachen auf dem Trainer-Stuhl. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus, verlängert sich beim Aufstieg um ein Jahr. MORGENPOST sprach mit dem 41-Jährigen.
Wie stehen die Chancen auf die 1. Liga?
Hecking: „Nach elf Spielen standen wir nur auf Platz neun. Da hatten uns viele schon abgeschrieben. Jetzt stehen wir oben, aber die Saison ist noch nicht zu Ende. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen, mehr nicht."
In Ihrem Kader steht mit Matthias Heidrich ein Sachse. Wie sind Sie mitihm zufrieden?
Hecking: „Er ist ein wichtiger Mann. Sein Pech ist, dass mir auf seiner Position mit Reiner Plaßhenrich ein ebenfalls starker Spieler zur Verfügung steht"
Wie beurteilen Sie Vorjahres-Aufsteiger Dynamo?
Hecking: „Die Dresdner haben im Winter personell nachgelegt und dadurch ihre Qualität im Kader erhöht. Zudem sind einige Verletzte wieder zurückgekehrt. Die Nachverpflichtungen haben das Team nach vorne gebracht Vor vier Wochen sah es noch so aus, als wenn die vier Absteiger aus fünf Mannschaften gesucht werden. Inzwischen sind mit 1860, Aue und Braunschweig noch drei weitere Klubs hinzugekommen. Dynamo hat das Zeug dazu, den Klassenerhalt zu schaffen. Ich hatte sie ja vor der Saison sogar als einen Geheimfavoriten auf den Aufstieg auf meiner Rechnung."