Fehler-Teufel im Teufelskreis
FUSSBALL: FCK heute in Berlin - Henke arbeitet am Stabilitätspakt
KAISERSLAUTERN (zkk). 27 Gegentore in elf Spielen liegen dem Trainer schwer im Magen. „Deshalb können wir nicht zur Tagesordnung übergehen", sagt Michael Henke. So überdenkt der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern vor dem Spiel heute (15.30 Uhr) bei Hertha BSC Berlin einen neuen Stabilitätspakt.
Im Training erprobte Henke am Donnerstag eine Lösung mit Hervé Lembi und Lucien Mettomo in der Innenverteidigung, um der fast schon chronischen Probleme Herr zu werden. Außen verteidigten Ingo Hertzsch und Fabian Schönheim. „Eine Variante, die ernst gemeint ist", betont der FCK-Coach - und hält sie doch heute im Olympiastadion für unwahrscheinlich. „Es liegt nie immer nur an einem Mannschaftsteil", sinniert Henke.
Sicher scheint, dass Hervé Lembi wieder spielt. Wahrscheinlich verteidigt er rechts. Nicht ausgeschlossen aber, dass Marcelo Pletsch sein 100. Bundesligaspiel nicht schon heute feiert, weil Hertzsch den Vorzug erhält. „Wir müssen alles überdenken, weil wir versuchen müssen, mit aller Macht zu punkten", mag der Lauterer Trainer die Punkte nicht einfach herschenken.
Dass die Fehler-Teufel ihre Fehler minimieren, dass sie aus dem Teufelskreis ausbrechen, wenn sie nur endlich wieder ein Erfolgsgeheimnis haben, darauf baut Christian Nerlinger. Er hat die Chance nach Sforzas Rauswurf genutzt, ordentlich gespielt. „Wir haben diese Woche wieder sehr gut gearbeitet", betont Nerlinger. Er setzt auf die Klasse der Offensive, die er Halil Altintop, Ervin Skela und Boubacar Sanogo bescheinigt.
Im Umfeld des FCK ist es spürbar unruhiger geworden. Viele Fans haben sich nun auch auf den Trainer eingeschossen. Kritische Leserbriefe und E-Mails belegen - die Trainerdiskussion hat schon begonnen. Michael Henke sieht das nicht so: „Ich denke von Spiel zu Spiel. So weit ich das beurteilen kann, geht das Umfeld sehr realistisch mit der Situation um."
Am 14. Dezember ist Jahreshauptversammlung - mit der Neuwahl des FCK-Aufsichtsrates. Das birgt Zündstoff. Das Kontrollgremium kürt den Vorstandsvorsitzenden. Dessen Vertrag läuft am 31. Juli 2006 aus. „Ich weiß noch nicht, was ich am 1. August 2006 mache", beteuert René C. Jäggi.
Hannover 96 hat die Fühler nach dem Schweizer ausgestreckt. Der ist geschäftlich mit dem früheren 96-Präsidenten Martin Kind verbunden, hat in der Branche Respekt gewonnen, weil die „Roten Teufel" wieder schwarze Zahlen schreiben. „Ich erfülle meinen Vertrag", verweist Jäggi auf seine Aufgabe als Chef des Kaiserslauterer WM-Organisationskomitees.
Ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim FCK gibt es nicht. Die Personalie muss der neue Aufsichtsrat klären. Für das Gremium hat Ex-Kapitän Hans Günter Neues seine Kandidatur angemeldet. Der Vertrag Neues" als Fan-Beauftragtem wurde vor zwei Jahren nicht verlängert, Jäggi holte den pfiffigen Stefan R0ßkopf ...
So spielen sie:
Hertha BSC Berlin: Fiedler - Friedrich, van Burik, Madlung, Fathi - Dardai - Cairo, Marx, Schröder - Marcelinho - Pantelic - Es fehlen: Bastürk (Knieverletzung), Dejagah, Simunic (gesperrt), Gilberto (Syndesmosebandanriss und Außenbandanriss im Sprunggelenk), Müller (Aufbautraining nach Schien- und Wadenbeinbruch)
1. FC Kaiserslautern: Ernst - Lembi, Pletsch, Schönheim, Blank - Riedl, Nerlinger, Engelhardt - Skela - Altintop, Sanogo - Ersatz: Macho, Mettomo, Hertzsch, Reuter, Zandi, Seitz, Jancker - Es fehlen: Göktan (Außenbanddehnung), Lehmann (Trainingsrückstand), Sforza (suspendiert)
Schiedsrichter: Rafati (Hannover).
ron.de