Kosowski bricht dem 1. FC Chancentod das Genick
FUSSBALL: FCK unterliegt VfL Bochum 1:2 - Mosers Heim-Premiere geht daneben - Keine Schützenhilfe für Mainz 05
KAISERSLAUTERN (zkk). Ein halbes Eigentor von Kamil Kosowski brach dem 1. FC Chancentod das Genick: 1:2 (0:1) unterlag der 1. FC Kaiserslautern gestern Abend dem VfL Bochum, der mit zehn Punkten aus den letzten vier Spielen seine Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga kräftig nährte.
Der Mainzer Trainer Jürgen Klopp quittierte es auf der Tribüne des Fritz-Walter-Stadions mit einem ironischen Grinsen: Statt der erhofften Nachbarschaftshilfe für die Null-Fünfer durch den FCK sah er in der 39. Minute die Führung des Abstiegskampf-Rivalen VfL Bochum: Marcel Maltritz traf nach Marco Engelhardts Ballverlust mit einem von Martin Meichelbeck abgefälschten Distanzschuss zum 0:1. Es hätte noch schlimmer für die Lauterer kommen können, denn der mit drei Spitzen angetretene Drittletzte, der phasenweise Misimovic als vierte Spitze einsetzte, hatte großkalibrige Möglichkeiten. Die resultierten aus dem zu späten, oft halbherzigen Attackieren der Lauterer, die mit der geballten Offensive ihre Probleme hatten. So brauchte Stefan Blank einige Zeit, um sich auf Tommy Bechmann einzustellen, Ingo Hertzsch sah gegen Vratislav Lokvenc nicht gut aus, Lucien Mettomo und Hervé Lembi agierten unkonzentriert. Großartig wie Torwart Ernst in der 26. Minute einen Preuß-Hammer entschärfte. Klasse, wie der Ex-Bochumer im Lauterer Tor Sekunden vor der Pause ein Eigentor Mettomos verhinderte. Auffallend: Engelhardt gab den Fehlerteufel.
Dabei begann der FCK so stürmisch, wie sich das der neue Trainer wünscht. Die erste Ecke nach 15 Sekunden, die dritte nach 95 Sekunden. Der gute Beginn - eine Inszenierung des im offensiven Mittelfeld 45 Minuten überzeugenden Sforza. Nach einem nachhaltigen Zwischentief verschenkte und verschluderte der FCK die mögliche Führung: So musste Carsten Jancker in der 29. Minute Riedls Traumpass verwerten, spielte aber wieder in Zeitlupe den Zaudermann. Dass er dann noch elfmeterreif von Preuß attackiert wurde, übersah Schiedsrichter Florian Meyer. In der 31. Minute traf der in der Defensive ab und an pomadig agierende Lembi, den Edu aufmischte, den Pfosten. Den Nachschuss feuerte Altintop statt ins Netz dem verdutzten Sforza vor die Füße, der van Duijnhoven ins Spiel brachte.
„Ich war mir sicher, dass ich das Tor mache, ich hab" den Ball aber nicht richtig getroffen", haderte Halil Altintop, der stark spielte. Altintop: „Ich muss das Spiel alleine entscheiden." Der Abschluss stimmte auch bei Sforza nicht, der in der 37. Minute nach einem wunderbaren Altintop-Pass freistehend das Bochumer Gehäuse verfehlte. Kein Zufall, dass der Elfmeter, den Stefan Blank in der 61. Minute zum zwischenzeitlichen Ausgleich verwertete, an Altintop verursacht wurde: Aleksander Knavs, der Ex-Lauterer, hatte erst mit Textilbremse, dann mit einem Tritt, gleich doppelt gesündigt.
Die Entscheidung für die Bochumer entsprang einem fatalen Fehler Kosowskis. Schwach, weil ohne Durchsetzungsvermögen im Vorwärtsgang, ließ er sich nach einem Abwurf Ernsts unendlich Zeit, verschluderte den Ball 25 Meter vor dem Tor tölpelhaft gegen „Momo" Diabang, der den guten Lauterer Keeper mit raffiniertem Heber zum 1:2 überlistete. „Koso muss den Ball wegschlagen oder gleich richtig zu mir zurückspielen. So stehe ich im luftleeren Raum, kann nichts dafür und sehe aus wie ein Depp", schimpfte Thomas Ernst. „Glücklich, aber auch engagiert herausgearbeitet", lobte VfL-Trainer Peter Neururer Sonntagskind Diabang.
„Wir haben quasi durch ein Eigentor verloren. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen, wenn ich an unsere Chancen denken", haderte FCK-Trainer Hans-Werner Moser nach seiner ergebnismäßig verunglückten Heimpremiere. Bitter: Ingo Hertzsch traf in der Schlussminute den Torpfosten.
so spielten sie:
1. FC Kaiserslautern: Ernst - Lembi (67. Nurmela), Hertzsch, Mettomo, Blank - Riedl (82. Teber), Engelhardt, Kosowski - Sforza (76. Amanatidis) - Altintop, Jancker
VfL Bochum: Van Duijnhoven - Preuß, Knavs, Meichelbeck, Bönig - Maltritz - Wosz (86. Bemben) - Misimovic (65. Diabang) - Bechmann (78. Tapalovic), Lokvenc, Edu
Tore: 0:1 Maltritz (39.), 1:1 Blank (61., Foul-Elfmeter), 1:2 Diabang (75.) - Gelbe Karten: Blank (5), Lembi (5) - Maltritz (5/5), Lokvenc (5), Meichelbeck (3), Knavs (2) - Beste Spieler: Altintop, Ernst - Meichelbeck, Lokvenc, Wosz - Zuschauer: 33.512 - Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf).
ron.de