Mattlok
Comunio Legende a.D.
Borel platzt der Kragen: "Ich bin hier nicht der Vollblinde"
Werders Ersatz-Torwart geht in die Offensive / "Zu lange die Schnauze gehalten"
BREMEN. Lange Zeit hat Pascal Borel die Füße stillgehalten. Trotz ständig neuer Gerüchte um die Verpflichtung eines weiteren Torhüters; trotz der permanenten Zweifel der Öffentlichkeit an seinen Fähigkeiten; trotz der undankbaren Lage, immer noch nur die Nummer zwei zu sein. Jetzt ist Werder Bremens Ersatztorwart der Kragen geplatzt. Er will seine Situation nicht länger frustriert und stillschweigend hinnehmen. "Früher habe ich die Schnauze gehalten. Doch die Zeiten sind vorbei. Ich muss jetzt in die Offensive gehen und den Leuten sagen, dass ich ein guter Torwart bin. Ich habe es satt, immer nur als Vollblinder abgestempelt zu werden", schimpft der 26-Jährige.
Den Vorwurf, er würde nicht genügend Druck auf Werders Stammtorwart Andreas Reinke ausüben, kontert Borel sofort. "Ich trainiere gut, die Spiele - auch in der Halle - sind in Ordnung. Vielleicht war es bisher mein einziger Fehler, dass ich zum Wohle der Mannschaft immer die Klappe gehalten habe, um keine Unruhe reinzubringen. Das ist jetzt vorbei", betont Borel: "Ich brauche mich vor niemandem in der Liga zu verstecken. Und ich werde auch vor Andi nicht kapitulieren. Mein Ziel ist es, am Samstag gegen Schalke zu spielen. Das ist durchaus realistisch. Ich bin gut genug!"
Nun, daran hatte die sportliche Leitung zuletzt indirekt Zweifel angemeldet und dafür Gespräche mit dem Lauterer Keeper Tim Wiese als möglichen Neuzugang für die kommende Saison bestätigt. Borel dazu: "Bislang hat der Club mit mir noch nicht gesprochen. Für mich ist wichtig, was der Verein zu mir persönlich sagt und nicht das, was ich aus der Zeitung erfahren muss."
Was dort über mögliche neue Torhüter steht, schreckt Pascal Borel ohnehin nicht ab. "Da fallen Namen von Torhütern, die haben in ihrem Leben noch keine zwei Bundesligaspiele in Folge gewonnen. Und die sollen groß im Gespräch sein? Das kann ich nicht nachvollziehen", schüttelt Borel den Kopf.
Selbst wenn Werder noch einen Torhüter holen sollte, gibt Borel den Kampf nicht auf. "Es ist nicht mein Ding, den Schwanz einzuziehen." Und daher macht sich Borel derzeit auch keine Gedanken darüber, den Verein vorzeitig zu verlassen, sollte er im Sommer plötzlich nur noch die Nummer drei werden. "Das ist noch lange nicht so weit. Ich konzentriere mich jetzt erst einmal nur auf meine Leistung, denn ich will so schnell wie möglich ins Tor. Alles andere sehen wir dann."
Erst 2003 hatte Borel seinen Vertrag um drei Jahre bis zum Sommer 2006 verlängert, weil er gute Perspektiven gesehen hatte und sogar mehrfach für das "Team 2006" nominiert worden war. "Ich habe den Vertrag damals als Nummer eins bei Werder unterschrieben. Ich hatte eine überragende Rückrunde gespielt. Es gab zu dem Zeitpunkt nicht viele Torleute, die besser waren als ich", sagt der Keeper rückblickend. Dann aber "hat der Verein mir einen 35-Jährigen (Andreas Reinke/die Red.) vor die Nase gesetzt. Das musste ich respektieren, doch für mich habe ich das nie akzeptiert." Was so viel heißt: Hätte Werder ihm damals von vornherein reinen Wein eingeschenkt, Borel hätte seinen Vertrag nie unterschrieben.
Von Arne Flügge
Werders Ersatz-Torwart geht in die Offensive / "Zu lange die Schnauze gehalten"
BREMEN. Lange Zeit hat Pascal Borel die Füße stillgehalten. Trotz ständig neuer Gerüchte um die Verpflichtung eines weiteren Torhüters; trotz der permanenten Zweifel der Öffentlichkeit an seinen Fähigkeiten; trotz der undankbaren Lage, immer noch nur die Nummer zwei zu sein. Jetzt ist Werder Bremens Ersatztorwart der Kragen geplatzt. Er will seine Situation nicht länger frustriert und stillschweigend hinnehmen. "Früher habe ich die Schnauze gehalten. Doch die Zeiten sind vorbei. Ich muss jetzt in die Offensive gehen und den Leuten sagen, dass ich ein guter Torwart bin. Ich habe es satt, immer nur als Vollblinder abgestempelt zu werden", schimpft der 26-Jährige.
Den Vorwurf, er würde nicht genügend Druck auf Werders Stammtorwart Andreas Reinke ausüben, kontert Borel sofort. "Ich trainiere gut, die Spiele - auch in der Halle - sind in Ordnung. Vielleicht war es bisher mein einziger Fehler, dass ich zum Wohle der Mannschaft immer die Klappe gehalten habe, um keine Unruhe reinzubringen. Das ist jetzt vorbei", betont Borel: "Ich brauche mich vor niemandem in der Liga zu verstecken. Und ich werde auch vor Andi nicht kapitulieren. Mein Ziel ist es, am Samstag gegen Schalke zu spielen. Das ist durchaus realistisch. Ich bin gut genug!"
Nun, daran hatte die sportliche Leitung zuletzt indirekt Zweifel angemeldet und dafür Gespräche mit dem Lauterer Keeper Tim Wiese als möglichen Neuzugang für die kommende Saison bestätigt. Borel dazu: "Bislang hat der Club mit mir noch nicht gesprochen. Für mich ist wichtig, was der Verein zu mir persönlich sagt und nicht das, was ich aus der Zeitung erfahren muss."
Was dort über mögliche neue Torhüter steht, schreckt Pascal Borel ohnehin nicht ab. "Da fallen Namen von Torhütern, die haben in ihrem Leben noch keine zwei Bundesligaspiele in Folge gewonnen. Und die sollen groß im Gespräch sein? Das kann ich nicht nachvollziehen", schüttelt Borel den Kopf.
Selbst wenn Werder noch einen Torhüter holen sollte, gibt Borel den Kampf nicht auf. "Es ist nicht mein Ding, den Schwanz einzuziehen." Und daher macht sich Borel derzeit auch keine Gedanken darüber, den Verein vorzeitig zu verlassen, sollte er im Sommer plötzlich nur noch die Nummer drei werden. "Das ist noch lange nicht so weit. Ich konzentriere mich jetzt erst einmal nur auf meine Leistung, denn ich will so schnell wie möglich ins Tor. Alles andere sehen wir dann."
Erst 2003 hatte Borel seinen Vertrag um drei Jahre bis zum Sommer 2006 verlängert, weil er gute Perspektiven gesehen hatte und sogar mehrfach für das "Team 2006" nominiert worden war. "Ich habe den Vertrag damals als Nummer eins bei Werder unterschrieben. Ich hatte eine überragende Rückrunde gespielt. Es gab zu dem Zeitpunkt nicht viele Torleute, die besser waren als ich", sagt der Keeper rückblickend. Dann aber "hat der Verein mir einen 35-Jährigen (Andreas Reinke/die Red.) vor die Nase gesetzt. Das musste ich respektieren, doch für mich habe ich das nie akzeptiert." Was so viel heißt: Hätte Werder ihm damals von vornherein reinen Wein eingeschenkt, Borel hätte seinen Vertrag nie unterschrieben.
Von Arne Flügge