Bundesliga: Auf- und Abstieg abschaffen ?

K

Kim Jong Il

Guest
Ich glaube, ich habe es schon mal geschrieben, aber wo kommen in der letzten Zeit eigentlich all diese Flitzpiepen her? Das ist ja kaum noch auszuhalten....
 

Sandmann

Europas Thron!!!
Na wohl irgendwer der hier am Ende "Stichworte" eingibt, damit solche Threads besser in SUchmaschinen gefunden werden...
 

gary

Bekanntes Mitglied
Thema wurde mit dem anderen nahezu identischen Thread zusammengeführt.

"closed" wäre auch eine gute Idee. Dazu braucht es aber noch eine gute Begründung, um nicht im Bereich der Zensur zu landen
Na gut, ihr arbeitet ja schon dran. Ist eh nur OT
 
G

g.P.

Guest
Prontosaurus hat hier übrigens in meiner Nachbarschaft eine Pizzeria aufgemacht, zusammen mit seinem Kumpel Pregosaurus...
 

Thommy

Gesperrt - "Fanlager-Auszeit"
Das ganze würde im europäischen Fußball aber natürlich schon daran scheitern, dass die Vereine sich im Grunde selbst auflösen müssten und gerade die Spitzenvereine überhaupt keinen Grund hätten, sich in Franchises umzuwandeln mit Zwängen.

Die meisten der großen Fußballclubs in Europa sind längst keine Vereine mehr, sondern Kapitalgesellschaften. Insofern muss man keine Vereine auflösen, da es davon so gut wie keine mehr gibt.

Ich würde zu dem Thema gerne nochmal etwas hinzufügen. Und zwar die Sicht der Investoren auf den Profifußball:

Der Proffußball des beginnenden 21. Jahrhunderts ist ohne große Geldgeber aus der Finanzbranche nicht mehr überlebensfähig.
Egal ob es um Ablösesummen und Gehälter der Spieler, den Bau und die Finanzierung moderner Arenen, Trainingszentren und Jugendakademien oder die Übertragung des Profisports durch das Fernsehen geht: Ohne solche Geldgeber ist ein Aufbau und ein Betrieb dieser Dinge nicht mehr möglich. Egal ob sie als Sponsoren, strategische Partner oder Investoren auftreten, Geldgeber aus der Wirtschaft sind die eigentlichen Herrscher im Profisport.

Investoren verlangen aber langfristig Bedingungen für ihre Investments. Es sind die selben wie in der Realwirtschaft: Nämlich die Chance auf hohen Gewinn und Planungssicherheit. Beides ist allerdings im System mit Auf- und Abstieg nur unzureichend gegeben.

Denn: Das Erzielen von Gewinn ist in einem System von Auf- und Abstieg deshalb nur sehr schwer möglich, da durch das System von Auf- und Abstieg zu viele Vereine am System Prof-Fußball partizipieren und sich so die Kunden der Fußballunternehmen – im Umgangsjargon Fans genannt – zu sehr über die Fußballunternehmen verteilen und dadurch nur sehr wenig Gewinn für den einzelnen Club und den dahinterstehenden Investor herausspringt

Branchenkrösen wie z. B. Real Madrid, FC Barcelona, Manchester Unite, Manchester City, FC Arsenal, FC Chelsea, FC Bayern München oder Borussia Dortmund haben in der Regel noch die Chance, einigermaßen Gewinn zu erwirtschaften, der Rest hat allenfalls eine ausgeglichene Bilanz bzw. macht meistens Schulden.

Sprich für Investoren gibt’s kaum etwas zu verdienen, im Gegenteil, sie machen meist Miese durch ihr Engament, was ihre Bereitschaft, weiter zu investieren erheblich schmälert.

Und was noch gravierender ist, ist die Tatsache, dass auch von Planungssicherheit in einem System mit Auf- und Abstieg kaum die Rede sein kann.

Beispiel: Nehmen wir mal an, ein Investor übernimmt einen Verein, der bisher als Abstiegskandidat galt und der durch das Investment des neuen Investors eine Mannschaft besitzt, mit der man einen Platz im oberen Mittelfeld anpeilen kann.
Geht der Plan auf, hat sich das Investment gelohnt, da der Verein durch den Erfolg mehr Zuschauer hat, die auch entsprechend konsumieren (Essen und Trinken während der Spiele, Fanartikel-Kauf, Logen und Bussiness-Seats usw.) und der Verein durch die erfolgreiche Saison auch mehr Fernsehgelder aus der Zentralen Vergabestelle der Fernsehgelder erhält.

Allerdings kann es sein, dass der erhoffte Erfolg nicht eintritt: Und zwar derart, dass der Verein nicht nur seinen erhofften Platz im oberen Mittelfeld verfehlt und auf einem Platz knapp über den Abstiegsplätzen landet, sondern sogar absteigt.

Dann ist nämlich nicht nur das Investment für die aktuelle Saison futsch, sondern auch für mindestens eine weitere Saison, und das noch viel deutlicher als in der Erstligasaison da in der 2. Liga im Normalfall weniger Besucher zu den Heimspielen kommen und diese auch deutlich weniger konsumieren als in der ersten Liga und auch die Fernsehgelder in Liga 2 viel, viel geringer ausfallen a als in Liga 1.

Und man weiß ja nicht, wann es der Verein wieder schaftt, wieder in Liga 1 aufzusteigen; es kann sein, dass es nach einer Saison gelingt, es kann aber auch sein, dass der Verein 6 Jahre später immer noch in der 2. Liga spiel, sprich der Investor hätte für 5 weitere Jahre miese gemacht .Ok, der Investor versucht natürlich, einen anderen Investor zu finden, dem er die Anteile verkaufen kann, aber einen solchen muss er erst mal finden. Bis dies erfolgt ist, darf er brav blechen für das im gehörende Fußballunternehmen, jede verdammte Saison …
Bei einem System ohne Auf- und Abstieg – auch Closed Shop genannt – dagegen wäre für Investoren eine hohe Chance auf Gewinn gegeben, ebenso auch die Planungssicherheit.

Eine hohe Chance auf Gewinn deshalb, weil bei einem geschlossenen System nur eine relativ kleine Schar an Fußballclubs am Profiußball partizipiert, d. h. die Fans verteilen sich nicht auf so viele Vereine wie bei einem System mit Auf- und Abstieg und dadurch springt für den einzelnen Verein mehr raus.

Und eine hohe Planungssicherheit ist auch gegeben, da der Verein sportlich total abkacken kann und er trotzdem in der Liga bleibt, was wichtig für einen Investor ist, da er so keinen so großen Verlust hat, als wenn der Verein absteigt.
Allein deswegen schon, weil die Fernsehgelder in Liga 1 viel, viel höher sind als in Liga 2. Und natürlich auch deswegen, weil in Liga 1 mehr Fans zu den Spielen kommen und auch mehr konsumieren als wenn der Verein in der 2. Liga spielen würde.

Ja, und je höher die Summen sind, die ins Unternehmen Proifußball gepumpt werden, desto mehr werden die Investoren nach Planungssicherheit rufen.

Meine These lautet daher: Wenn die Summen, die in den Profifußball gepumpt werden, weiter so stark ansteigen wie es in den letzten 15 Jahren der Fall war, dann wird es in 15 Jahren keinen Auf- und Abstieg im europäischen Profifußball mehr geben.

 

Crazyyyy

SechzigOida
Teammitglied
ist doch ganz in deinem Sinne..dann bleiben uns die unattraktiven Popelvereine erspart...stattdessen RB Leipzig und der FC Ingolstadt..na wenn das mal nichts ist :spitze:
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Das ganze ist nur ziemlich undurchdacht. In einem System ohne auf und abstieg würden die Fans sich nicht einfach auf die oberen Vereine konzentrieren, sondern in erster Linie einfach nur der Liga und damit auch den investoren verloren gehen. Da aber mangels Auf und Abstieg das sportliche Niveau sinkt interessieren sich gleichzeitig auch deutlich weniger Fans für die verbliebenen Ligavereine. Kurzum: das wäre alles andere als Planungssicher, sondern hochgradig riskant.
 

Crazyyyy

SechzigOida
Teammitglied
Das ganze ist nur ziemlich undurchdacht. In einem System ohne auf und abstieg würden die Fans sich nicht einfach auf die oberen Vereine konzentrieren, sondern in erster Linie einfach nur der Liga und damit auch den investoren verloren gehen. Da aber mangels Auf und Abstieg das sportliche Niveau sinkt interessieren sich gleichzeitig auch deutlich weniger Fans für die verbliebenen Ligavereine. Kurzum: das wäre alles andere als Planungssicher, sondern hochgradig riskant.

zerstör dem armen Thommy doch bitte nicht seine Träume :frown:
 
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