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s04rheinland
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..mal was neues dazu, aus der Reviersport von gestern (16.2.06):
Müssen Molsiris-Anteilseigner neu modifizieren?
Hans-JoachimWatzke:„Der BVB hat Mühlstein StadionamHals"
Dortmund (RS) Am 14. März 2005 tagten am Düsseldorfer Flughafen die Anteilseigner des Molsiris-Fonds und gaben mit ihrer über 90prozentigen Zustimmung für die Änderung der Verzinsungs- und Rückzahlungsmodalitäten grünes Licht für den Fortbestand von Borussia Dortmund. Werden sich die Investoren in absehbarer Zeit erneut zusammensetzen, um eine weitere Modifizierung abzusegnen?
Seit genau einem Jahr ist Hans-Joachim Watzke Geschäftsführer beim BVB. In seiner Amtszeit haben sich die meisten Nachrichten wieder auf den sportlichen und nicht auf den finanziellen Sektor verlagert, die Borussen schwimmen noch nicht im seichten, aber zumindest im ruhigeren Fahrwasser. Der Unternehmer zog in einem Interview mit BORUSSIA AKTUELL durchaus ein positives Fazit seiner ersten 365 Tage: „Wir haben im sportlichen Bereich noch mal eine Vollbremsung hingelegt und den Etat für die Lizenzspieler von 36 auf 27 Millionen Euro pro Jahr reduziert. Zudem ist es uns gelungen, die Erlösseite
positiv zu gestalten.“ Trotzdem plagt Hans-Joachim Watzke ein „großer Vorbehalt“, die Leasingraten für das Stadion. Da die einstigen Verantwortlichen Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier beim dreistufigen Ausbau des Westfalenstadions, der seit 1992 über 110 Millionen Euro verschlungen hat, es nicht für nötig erachteten, eine solide Finanzierung auf die Beine zu stellen, müssen die Borussen weiterhin mit den Altlasten leben, die der unsägliche Molsiris-Deal hinterlassen hat. Der BVB-Geschäftsführer dazu: „Die Hauptschwierigkeit der nächsten Jahre ist die Stadionmiete. Für 2005 und 2006 zahlen wir eine reduzierte Miete von rund fünf Millionen Euro. Dann geht es rasant nach oben. Zwischen 2007 und 2017 führen wir jährlich zwischen 17 und 21 Millionen Euro ab. Einen solchen Berg schiebt kein anderer Bundesligist vor sich her. Das kostet uns sportliche Substanz. Klubs wie Köln oder Berlin zahlen jährlich zwischen zwei und drei Millionen Euro.“ Deshalb weist Watzke darauf hin, „dass die anderen 17 Klubs die Mehrerlöse aus dem neuen Fernsehvertrag in ihre Mannschaften stecken.Wir stecken das Geld in die Stadionmiete. Das kann mittelfristig dazu führen, dass die sportliche Substanz nicht nachhaltig gestärkt werden kann. Borussia Dortmund muss ber wieder international spielen, um die Erwartungen von Sponsoren und der unglaublich großen Anhängerschaft zu erfüllen. Ob das mit dem Mühlstein Stadion um den Hals gelingt, ist offen. Darüber müssen sich die Fondszeichner im Klaren sein.“ Mit diesen Worten deutet er indirekt an, dass sich die Molsiris-Anteilseigner wohl noch einmal zu einer außerordentlichen Versammlung treffen sollten. Sein Fazit: „Dass wir Gespräche führen, den Mühlstein auf mehrere Fundamente zu verlagern, ist bekannt. Die Finanzierung muss langfristig und vom Umfang her erträglich gestaltet werden. Wenn es uns gelingen sollte, die Stadionfinanzierung moderater zu gestalten, sehe ich für Borussia Dortmund keine größeren Risiken mehr.“ Doch der Weg bis dorthin ist noch weit.
Müssen Molsiris-Anteilseigner neu modifizieren?
Hans-JoachimWatzke:„Der BVB hat Mühlstein StadionamHals"
Dortmund (RS) Am 14. März 2005 tagten am Düsseldorfer Flughafen die Anteilseigner des Molsiris-Fonds und gaben mit ihrer über 90prozentigen Zustimmung für die Änderung der Verzinsungs- und Rückzahlungsmodalitäten grünes Licht für den Fortbestand von Borussia Dortmund. Werden sich die Investoren in absehbarer Zeit erneut zusammensetzen, um eine weitere Modifizierung abzusegnen?
Seit genau einem Jahr ist Hans-Joachim Watzke Geschäftsführer beim BVB. In seiner Amtszeit haben sich die meisten Nachrichten wieder auf den sportlichen und nicht auf den finanziellen Sektor verlagert, die Borussen schwimmen noch nicht im seichten, aber zumindest im ruhigeren Fahrwasser. Der Unternehmer zog in einem Interview mit BORUSSIA AKTUELL durchaus ein positives Fazit seiner ersten 365 Tage: „Wir haben im sportlichen Bereich noch mal eine Vollbremsung hingelegt und den Etat für die Lizenzspieler von 36 auf 27 Millionen Euro pro Jahr reduziert. Zudem ist es uns gelungen, die Erlösseite
positiv zu gestalten.“ Trotzdem plagt Hans-Joachim Watzke ein „großer Vorbehalt“, die Leasingraten für das Stadion. Da die einstigen Verantwortlichen Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier beim dreistufigen Ausbau des Westfalenstadions, der seit 1992 über 110 Millionen Euro verschlungen hat, es nicht für nötig erachteten, eine solide Finanzierung auf die Beine zu stellen, müssen die Borussen weiterhin mit den Altlasten leben, die der unsägliche Molsiris-Deal hinterlassen hat. Der BVB-Geschäftsführer dazu: „Die Hauptschwierigkeit der nächsten Jahre ist die Stadionmiete. Für 2005 und 2006 zahlen wir eine reduzierte Miete von rund fünf Millionen Euro. Dann geht es rasant nach oben. Zwischen 2007 und 2017 führen wir jährlich zwischen 17 und 21 Millionen Euro ab. Einen solchen Berg schiebt kein anderer Bundesligist vor sich her. Das kostet uns sportliche Substanz. Klubs wie Köln oder Berlin zahlen jährlich zwischen zwei und drei Millionen Euro.“ Deshalb weist Watzke darauf hin, „dass die anderen 17 Klubs die Mehrerlöse aus dem neuen Fernsehvertrag in ihre Mannschaften stecken.Wir stecken das Geld in die Stadionmiete. Das kann mittelfristig dazu führen, dass die sportliche Substanz nicht nachhaltig gestärkt werden kann. Borussia Dortmund muss ber wieder international spielen, um die Erwartungen von Sponsoren und der unglaublich großen Anhängerschaft zu erfüllen. Ob das mit dem Mühlstein Stadion um den Hals gelingt, ist offen. Darüber müssen sich die Fondszeichner im Klaren sein.“ Mit diesen Worten deutet er indirekt an, dass sich die Molsiris-Anteilseigner wohl noch einmal zu einer außerordentlichen Versammlung treffen sollten. Sein Fazit: „Dass wir Gespräche führen, den Mühlstein auf mehrere Fundamente zu verlagern, ist bekannt. Die Finanzierung muss langfristig und vom Umfang her erträglich gestaltet werden. Wenn es uns gelingen sollte, die Stadionfinanzierung moderater zu gestalten, sehe ich für Borussia Dortmund keine größeren Risiken mehr.“ Doch der Weg bis dorthin ist noch weit.