Jetzt ist auch de Jong Hamburger
Beiersdorfers Super-Deal Holländer unterschreibt bis 2010 - und spielt morgen schon!
SIMON BRAASCH
So allmählich wird es unheimlich. Die Verpflichtung Ailtons ist gerade abgehakt, da kommt der HSV schon mit dem nächsten Top-Transfer um die Ecke. Unglaublich: Nigel de Jong ist ab sofort Hamburger! Gestern Abend unterzeichnete der 21 Jahre alte holländische Nationalspieler einen Viereinhalbjahresvertrag, wechselt für eine Ablöse von einer Million Euro an die Elbe. Schon morgen in Nürnberg wird de Jong seinen Einstand geben!
Der plötzliche Deal mit de Jong, er lässt zugleich Dietmar Beiersdorfer endgültig in die Phalanx der ganz großen Bundesliga-Macher aufsteigen. "Grande", wie Trainer Thomas Doll seinen Sportchef nennt, redet nicht, er handelt. Nachdem das Scheitern eines Wechsels de Jongs nach England bekannt wurde, machte sich Beiersdorfer noch am Mittwochabend auf den Weg nach Amsterdam. Mit nur einem Ziel vor Augen - de Jong per sofort zum HSV zu lotsen. Der hatte bis zuletzt auch Offerten aus Spanien und von Borussia Dortmund vorliegen.
"Es war ein sehr gutes Gespräch, er hat unser Angebot sehr interessiert aufgenommen", betonte der Sportchef hinterher. So interessiert, dass nur einen Tag später Vollzug vermeldet werden konnte. De Jong soll nun bereits in Nürnberg seine Lieblingsposition im zentral-defensiven Mittelfeld bekleiden. Raphael Wicky rückt dafür auf die linke Abwehrseite. Bitter für René Klingbeil und Alex Laas, die sich ebenfalls Hoffnungen auf einen Einsatz machen durften - sie sind raus aus der Stammelf.
Nigel de Jong - er steht auch für die junge, holländische Linie des HSV. Mit ihm, Khalid Boulahrouz (24) und Rafael van der Vaart (22) besitzt der Klub nun drei Asse, die das "Oranje"-Team im Sommer zum WM-Titel führen sollen. Nicht zuletzt die enge Freundschaft Boulahrouz' zu de Jong war dem HSV bei der Verpflichtung dienlich. "Boula" trifft sich während jedes Heimattrips mit seinem Kumpel. Und redete ihm den HSV heiß. Es lohnte sich.
Doll kann dem Rückrundenstart nun zuversichtlicher denn je entgegenblicken. Während Bayern sich im Pokal gegen Mainz in der Verlängerung weiterstotterte, Werder sich bei St. Pauli gar blamierte, setzt der HSV eindrucksvolle Zeichen. Zuletzt vermehrt neben dem Platz. Doch der Respekt der Konkurrenz, er wird größer und größer.
Quelle