Klaus Allofs fordert: "Jetzt müssen wir zur Stelle sein"
Werder im UEFA-Cup - und die Chance auf die Champions League ist gewahrt.
Das Minimalziel ist seit Samstag erreicht. Aber Angst, dass seine Mannschaft die direkte Qualifikation für den internationalen Wettbewerb verfehlen könnte, hat Thomas Schaaf nie gehabt. "Wir hatten immer genug Selbstbewusstsein, um in den UEFA-Cup zu kommen", erklärte Werder Bremens Trainer.
Vor dem Saisonfinale am Samstag in Kaiserslautern ist für den entthronten Meister jetzt sogar noch mehr drin: Platz drei und die damit verbundene Qualifikation zur Champions League. Nach den Ausrutschern von Stuttgart und Hertha trennen Werder nur noch zwei Punkte von dem Platz der Glückseligkeit. Freilich ist dieser
aus eigener Kraft nicht mehr zu erreichen. Die Konkurrenz muss nochmals Federn lassen - Werder aber auch auf dem Betzenberg gewinnen. Und daher fordert Schaaf die volle Konzentration auf das Spiel in Lautern und warnt davor, die Zeit mit dem Rechenschieber zu verplempern. "Natürlich steht die theoretische Chance auf die Champions League im Raum", weiß der Coach, "wir dürfen jetzt aber keine falsche Gewichtung vornehmen. Bevor wir über andere Dinge reden können, müssen wir erst einmal unsere Aufgabe erfüllen." Und die heißt klipp und klar: drei Punkte in der Pfalz.
Eine Forderung, die Sportchef Klaus Allofs unterstreicht: "Die Chance ist da. Jetzt müssen wir auch zur Stelle sein." Allofs nimmt die Jagd auf Platz drei mit viel Selbstvertrauen auf. "Die Chancen, dass wir am Ende dort stehen, sind wesentlich höher als ein Sechser im Lotto", schmunzelt der Sportdirektor. Seinen Optimismus zieht er aus den Paarungen am letzten Spieltag: "Sowohl Stuttgart als auch Hertha treffen auf Mannschaften, die noch etwas bewegen wollen." Allofs ist fest davon überzeugt, das Meister Bayern München in Stuttgart "nicht spazieren gehen wird. Sie müssen Gas geben, um vor dem Pokalfinale ihren Rhythmus nicht zu verlieren." Außerdem, so vermutet der Sportchef, "werden sie alles tun, um Roy Makaay die Torjägerkanone zu ermöglichen." Auf der anderen Seite könne sich Hannover mit einem Sieg in Berlin noch für den UI-Cup qualifizieren.
Allerdings weiß Allofs auch, dass sich Werder das Zittern bis zuletzt hätte sparen können. "Wir haben es mehrfach in der Hand gehabt, den Sack früher zuzumachen." Die Gründe, dass dies nicht klappte, liefert Fabian Ernst: "Uns fehlte einerseits das Glück, andererseits aber auch die absolute Entschlossenheit, mehr erreichen zu wollen. Das letzte Quäntchen Siegermentalität war nicht da."
Am Samstag muss Werder 90 Minuten mental auf der Höhe sein, dazu auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen, um am Ende doch noch lachender Dritter zu werden. Daher nahm Abwehrchef Valerien Ismael seine Kollegen schon mal ins Gebet: "Es war doch in dieser Saison jede Woche die gleiche Geschichte: Wir gewinnen ein Spiel, sind dran, um dann wieder auf der Treppe eine Stufe runterzufallen. Damit muss Schluss sein. Wir haben nur noch diese eine Chance!"