Ich bin auch ein Verfechter vom Kehren vor der eigenen Haustüre.
Vor allem, wenn es sich wie im deutschen Fall lediglich um Vergangenheitsbewältigung handelt. Die entscheidenden Vorgänge sind rund 15 Jahre her. Der einzige, für den es noch spürbare Auswirkungen geben könnte, ist Niersbach, weil der theoretisch für höchste Fifa- oder Uefa-Ämter beschädigt werden könnte Wobei die ja bekanntlich mehr als schmerzfrei sind.
Ansonsten schützt Verjährung vor allzu intensiven Ermittlungen. Beckenbauer ist im Rentenalter, damalige Politiker haben längst keine Ämter mehr zu verlieren, einige Beteiligte sind tot. Die WM und was damit zusammenhing kann Deutschland eh niemand mehr nehmen.
Das ist halt etwas völlig anderes, als wenn zukünftige Ausrichter am Pranger stehen (und zwar von der Sekunde der Vergabe an) und erheblich mehr zu verlieren hätten.
kahnsinn schrieb:
von einem Nachweis von Korruption (oh Schreck) bis hin zu einer weiteren Blamage des Spiegel, quasi nach dem Motto "er ist wieder da" und hat wieder etwas ins Tagebuch geschrieben. Vermutlich liegt die Wahrheit ja irgendwo in der Mitte.
Bzgl. dieser fraglichen 6,x Millionen sicherlich. Im Vergleich zu dem, was seit Jahren an belastbaren Indizien um ungewöhnlich hohe Entwicklungs- und Wirtschaftshilfe für Staaten mit einflussreichen Fifa-Funktionären, Kirch-Gelder, Waffengeschäfte in der Woche vor der Vergabe usw. bekannt ist, sind das sowieso Peanuts. Könnte ggf. Kleingeld u.a. für des Kaisers Werbereisen rund um die Welt gewesen sein.
Ein gerichtsfester Nachweis ist natürlich immer schwer zu erbringen. Das klappt auch in großen Wirtschaftsprozessen oft erst nach jahrelangen Verfahren, wenn überhaupt. In diesem Fall gibt es ja noch nicht mal einfachste Basisermittlungen wie Hausdurchsuchungen, Zugriff auf Schriftverkehr etc. Wg. Verjährung dürfte auch nicht mehr viel passieren und selbst wenn, nach Ablauf auch von Aufbewahrungsfristen nichts mehr zu finden sein. Journalisten haben solche Möglichkeiten natürlich noch nicht mal in kleinen Ansätzen und sind u.a. auf Informanten angewiesen.
Welche manchmal auch hochkarätig auch sein können. In diesem Fall wird ja auch über einen ehemaligen DFB-Präsidenten und damaliger Insider als Informanten spekuliert. OK, ist Spekulation. Kann auch noch höher in der Fifa-Hierarchie angesiedelt gewesen sein oder auch jemand ganz anders.
@Fifa 2015:
Heute sollen weitere Funktionärs-Suspendierungen verkündet werden. Einer davon könnte der Spanier Ángel María Villar sein. Seines Zeichens seit 1988 spanischer Verbandschef und Uefa-Vizepräsident.
Für Platini, hinter dem sich bis auf die FA ja ausdrücklich die gesamte Uefa gestellt hat, wird die Erklärungsnot zumindest auch nicht kleiner. Für Blatter ohnehin nicht.
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Domenico Scala, Vorsitzender des Fifa-Ausschusses für Rechnungsprüfung und gute Unternehmensführung
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Platini bestreitet Unregelmässigkeiten und erklärte wiederholt, dass Geld stehe ihm als Berater Blatters zwischen 1998 und 2002 rechtmässig zu.
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Für Scala liegt das Problem darin, dass die Zahlung nicht in den Büchern aufgetaucht sei. «Wenn das wahr ist, was sie sagen, dass sie einen mündlichen Vertrag hatten, die Zahlung zu schieben, dann hätte die Zahlung in den Büchern 2002 und den folgenden Jahren auftauchen müssen», sagte Scala. «Das ist es nicht.»
Blatters Zahlung steht in keiner Buchhaltung