Fussball im Wandel der Zeit: war früher wirklich alles besser?Hier finden Sie die Diskussion Fussball im Wandel der Zeit: war früher wirklich alles besser? im Fußball-Stammtisch Forum. Diese befindet sich in der Kategorie Fußball-Foren; Ist der moderne Fussball dem herkömmlichen, traditionsbesetzten Fussball wirklich unterlegen? Ich bitte um Pros und Contras, meine Herrschaften!... 9Likes  | |
26.08.2018, 13:57
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#1 | What's Up?
Geschlecht: Registriert seit: 23.05.2018 | Fussball im Wandel der Zeit: war früher wirklich alles besser? Ist der moderne Fussball dem herkömmlichen, traditionsbesetzten Fussball wirklich unterlegen? Ich bitte um Pros und Contras, meine Herrschaften!  |
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26.08.2018, 13:59
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#2 |
Registriert seit: 24.09.2004 Ort: Nebenan |
Ein Threadtitel, den Glavo lieben dürfte...
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26.08.2018, 14:08
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#3 | What's Up?
Geschlecht: Registriert seit: 23.05.2018 |
Ich starte mal mit den sozialen Medien und allem was so dazu gehört! Die 80er, 90er und frühen 2000er waren nicht in der Hand der sozialen Netzwerke, Medien und der Smartphonesüchtigen. Das war ein ganz anderes Miteinander, eine ganz andere Kommunikation wenn es um den Sport an sich ging. Besonders in den Stadien und Kneipen. Die Menschen haben noch viel mehr miteinander gesprochen. Eigene Meinungen geäußert. Heute beziehen die Fans die meisten Meinungen aus den Medien. Es findet gar keine Reflektion mehr statt. Gleichgeschaltete Mainstream Ansichten. Whatsapp, Facebook, Twitter, Fotos und Co werden immer wichtiger als das Ereignis (Fussballspiel) selbst. Dadurch geht Leidenschaft und Empathie verloren. Und auch Identität. Ich finde wir werden eine immer kühlere und schnelllebigere Gesellschaft. In allen Bereichen. Also auch was das Fansein und den Fussballsport betrifft.
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26.08.2018, 15:55
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#4 | Lichtgestalt
Geschlecht: Registriert seit: 29.12.2017 Ort: Salzburg |
Früher war Fußball noch für alle Fans erschwinglich und bezahlbar!
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26.08.2018, 16:15
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#5 |
Geschlecht: Registriert seit: 31.08.2004 |
Zitat von Fußballkaiser Früher war Fußball noch für alle Fans erschwinglich und bezahlbar! | Stehplatztickets waren billig. Sitzplätze haben allerdings auch schon in glorifizierten alten Zeiten in Relation zu damaligen Einkommensverhältnissen gutes Geld gekostet.
Preisentwicklungen gelten ja auch für fast alle anderen Bereiche. Z.b. auch Konzerte. Für das, was damals auch top acts gekostet haben, gibt es heute höchstens noch Hinterhofbands zu sehen.
Trotzdem waren in den 70ern und 80ern die Stadien nur selten ausverkauft, auch bei heutigen Selbstgängern. Wer die Hooliganzeiten in der ersten Hälfte der 80er erlebt hat, wünscht sich diese Art der Kommunikation i.d.R. nicht zurück. Damals war es bei etlichen Auswärtsspielen fast undenkbar, im Gasttrikot durch die Stadt zu laufen. Heute ist das meist kein Problem.
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28.08.2018, 10:02
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#7 |
Geschlecht: Registriert seit: 25.11.2016 |
Zitat von gary Stehplatztickets waren billig. Sitzplätze haben allerdings auch schon in glorifizierten alten Zeiten in Relation zu damaligen Einkommensverhältnissen gutes Geld gekostet.
Preisentwicklungen gelten ja auch für fast alle anderen Bereiche. Z.b. auch Konzerte. Für das, was damals auch top acts gekostet haben, gibt es heute höchstens noch Hinterhofbands zu sehen.
Trotzdem waren in den 70ern und 80ern die Stadien nur selten ausverkauft, auch bei heutigen Selbstgängern. Wer die Hooliganzeiten in der ersten Hälfte der 80er erlebt hat, wünscht sich diese Art der Kommunikation i.d.R. nicht zurück. Damals war es bei etlichen Auswärtsspielen fast undenkbar, im Gasttrikot durch die Stadt zu laufen. Heute ist das meist kein Problem. | Beim Fußball ist es nicht anders als in anderen Lebensbereichen auch. Die Zeit verklärt vieles und im Nachhinein setzt dann schnell eine Postromantik ein, die so eigentlich nie gegeben war.
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28.08.2018, 11:23
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#8 | Keyser Söze
Geschlecht: Registriert seit: 31.08.2004 Ort: Ratingen |
Zitat von Breitmaulfrosch Beim Fußball ist es nicht anders als in anderen Lebensbereichen auch. Die Zeit verklärt vieles und im Nachhinein setzt dann schnell eine Postromantik ein, die so eigentlich nie gegeben war. | Ok....wollte jetzt hier gar nichts schreiben, aber diese Aussage bedarf eines Kommentars, weil die Zeit bei mir eben nicht viel verklärt hat. Ich finde den heutigen Fußball wie er dargeboten und begleitet wird sehr ambivalent. Fußball ist heute mehr oder weniger ein Schauspiel und er ist definitiv nicht mehr so emotional wie früher. Alles wirkt ritualisiert und die Authentizität ist mMn einem Geschäftsmodell gewichen. Alles wirkt heute wie geleckt.
Es kommt tatsächlich nicht von ungefähr, dass ich die Stadionbesuche auf ein Minimum reduziert habe. Wenn ich die immer gleichen Ultragesänge höre, bekomme ich eine Gänsehaut. Die Fahnen werden 90 Minuten geschwenkt egal wie das Spiel verläuft. Fangesänge passen sich zum größten Teil nicht mehr dem Spielverlauf an, weil sich die Fanbewegungen meistens selber inszenieren. Das ist für einen Oldschoolfan wie ich einer bin echt grenzwertig.
Früher hatte die Zuschauerzahl noch eine Wertigkeit. Heute liegt die Stadionauslastung überall im Schnitt bei über 90% und das obwohl sich die Preise stärker als die Inflation entwickelt haben.
Ende der 80er und Anfang der 90er habe ich Saisons dabei gehabt, in denen ich 25 und mehr Spiele besucht habe. Dauerkarte für ca 150-200 DM. Auswärts zahlte man die ein oder andere DM mehr, doch es war selbst für mich als Schüler oder Zivildienstleistender finanzierbar. Mit Bier, Wurst und Fahrt zu den Auswärtsspielen kam ich nicht auf mehr als 1000 DM die Saison und das ist schon sehr hoch gegriffen. Heute sind die Kosten auch inflationsbereinigt deutlich höher und es wäre mir heute auch nicht mehr wert, so oft zum Fußball zu gehen.
@Gary Keine Ahnung, wie du zu den Auswärtsspielen gefahren bist, aber ICH und auch meine Freunde hatten IMMER Trikots und andere Utensilien an! Das Hooliganproblem gab es, aber es lief damals auch mehr oder weniger im Hintergrund ab. In meinem Fanleben gab es sehr wenige Situationen, wo ich mich als Fan unwohl gefühlt habe und eine davon war in Rotterdam, also alles im Rahmen, wenn man meine knapp 500 Bundesligaspiele (ab 1979!) zum Maßstab nimmt.
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28.08.2018, 12:28
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#10 | Frauensportbeauftragter
Registriert seit: 01.09.2004 |
Zitat von DO4EVER Ein Threadtitel, den Glavo lieben dürfte... | Er ist der einzige - ok, neben dem Engel - , der wirklich von früher reden darf.
Geändert von Aimar (28.08.2018 um 12:38 Uhr).
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28.08.2018, 12:29
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#11 | Frauensportbeauftragter
Registriert seit: 01.09.2004 | Also 99% der "echten" Fans ? |
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28.08.2018, 12:36
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#12 | out of order
Geschlecht: Registriert seit: 20.05.2018 Ort: bei meiner lieben Frau |
Zitat von drunkenbruno Ok....wollte jetzt hier gar nichts schreiben, aber diese Aussage bedarf eines Kommentars, weil die Zeit bei mir eben nicht viel verklärt hat. Ich finde den heutigen Fußball wie er dargeboten und begleitet wird sehr ambivalent. Fußball ist heute mehr oder weniger ein Schauspiel und er ist definitiv nicht mehr so emotional wie früher. Alles wirkt ritualisiert und die Authentizität ist mMn einem Geschäftsmodell gewichen. Alles wirkt heute wie geleckt.
Es kommt tatsächlich nicht von ungefähr, dass ich die Stadionbesuche auf ein Minimum reduziert habe. Wenn ich die immer gleichen Ultragesänge höre, bekomme ich eine Gänsehaut. Die Fahnen werden 90 Minuten geschwenkt egal wie das Spiel verläuft. Fangesänge passen sich zum größten Teil nicht mehr dem Spielverlauf an, weil sich die Fanbewegungen meistens selber inszenieren. Das ist für einen Oldschoolfan wie ich einer bin echt grenzwertig.
Früher hatte die Zuschauerzahl noch eine Wertigkeit. Heute liegt die Stadionauslastung überall im Schnitt bei über 90% und das obwohl sich die Preise stärker als die Inflation entwickelt haben.
Ende der 80er und Anfang der 90er habe ich Saisons dabei gehabt, in denen ich 25 und mehr Spiele besucht habe. Dauerkarte für ca 150-200 DM. Auswärts zahlte man die ein oder andere DM mehr, doch es war selbst für mich als Schüler oder Zivildienstleistender finanzierbar. Mit Bier, Wurst und Fahrt zu den Auswärtsspielen kam ich nicht auf mehr als 1000 DM die Saison und das ist schon sehr hoch gegriffen. Heute sind die Kosten auch inflationsbereinigt deutlich höher und es wäre mir heute auch nicht mehr wert, so oft zum Fußball zu gehen.
@Gary Keine Ahnung, wie du zu den Auswärtsspielen gefahren bist, aber ICH und auch meine Freunde hatten IMMER Trikots und andere Utensilien an! Das Hooliganproblem gab es, aber es lief damals auch mehr oder weniger im Hintergrund ab. In meinem Fanleben gab es sehr wenige Situationen, wo ich mich als Fan unwohl gefühlt habe und eine davon war in Rotterdam, also alles im Rahmen, wenn man meine knapp 500 Bundesligaspiele (ab 1979!) zum Maßstab nimmt. | Das ist größtenteils auch meine Feststellung/Empfinden.
Ob die Preise davongaloppiert (z.B. im Vergleich zum durch. Einkommen) sind, müssten die Statistiker hier mal aufklären.
Diese Faninszenierungen sind echt schlimm. Man ist stolz eine Idee gehabt zu haben, hat geprobt, Sachen ins Stadion geschmuggelt und dann muss die Show auch starten. Egal wie das Spiel ist und verläuft. Da ist man oft im falschen Märchen.
Und beim nächsten Spiel muss weiter gesteigert werden um die Fanszene des anderen Clubs auszustechen.
Und rictig schlimm für mich als Kurvensteher sind die Kasper, denen auch noch am Zaun ein Körbchen angebracht wurde, um mit dem Gesicht zum Zuschauer hin oft vollgesoffen durchs Megaphon einem ins Gesicht plärren. Und nicht wenige akzeptieren diesen Clown auch noch als Dirigent und folgen seinen Anweisungen.
Den einzigen, den ich schon oft erleben durfte und akzeptiert hatte war Manolo vom Bökelberg. Der hat den Spielsituationen angebracht das Trömmelchen geschlagen
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15.09.2018, 11:32
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#14 |
Geschlecht: Registriert seit: 22.05.2018 |
ich komme gerade nicht auf den Namen des Phänomens, aber man neigt dazu, mit gewissem Abstand die Vergangenheit zu verklären. So wird z.B. ab einem gewissen Alter die Bundeswehrzeit auf Gelage, umgelegte Nato-Matratzen und selten dämliche Aktionen anderer reduziert.
Hier mal ein paar Dinge, wie ich sie in Erinnerung habe:
- Die Stadien waren halb leer, unter anderem auch, weil sie grösstenteils nicht überdacht waren und hauptsächlich Stehplätze hatten. Wer an einem regnerischen Novemberabend ein dramatisches 1:1 in der Grotenburg ansehen durfte, hat sich vielleicht überlegt, ob er sich das nächste Auswärtsspiel in Saarbrücken oder Bielefeld auch antun musste
- Das glorifizierende "Hools prügeln sich nur untereinander" ist Quatsch, Kurvenstürme oder der Versuch waren keine Seltenheit. Daher standen die erlebnisorientierten Jungs auch damals oben in den Kurven und nicht wie heute am Zaun beim Muezzin
- Je nachdem war der Gang zurück zum Auto auch eine wahre Freunde, man kam regelmässig mit den Fans der Heimmannschaft in Kontakt. Besonders herzlich war das auf Schalke, in Essen, Duisburg oder Frankfurt. Gelegentlich waren auch die Autos Gegenstrand der Willkommens-Kultur
- Karten mussten im Vorfeld an einigen wenigen Vorverkaufstellen persönlich erworben werden, heute nöhlen die schon rum, wenn beim ersten Bestellversuch der Server hakt
- Zu den Preisen weiß ich, dass damals die Schülerkarte Kurve 5 Mark kostete, später die Dauerkarte Steher Mitte 170 mark, da waren dann aber auch die beiden ersten Europacupspiele dabei. Sitzplätze waren so teuer, dass ich damals niemals auf die Idee gekommen wäre, einen zu kaufen
- Die Stimmung war auch nicht durchgehend gut, je nach Spielverlauf war es auch mitunter mehrere Minuten so still, dass man die Spieler auf dem Platz rufen hören konnte. Trotz der Kaufbahnen, die damals in den meisten Stadien üblich waren. Aus der Kurve konnte man Tore auf der Gegenseite mitunter nur daran erkennen, dass das Netz wackelte
Damit will cih jetzt nicht die Gegenwart schön reden, da geht mir auch einiges auf den Sack, aber früher war halt auch nicht alles Gold, was glänzt
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15.09.2018, 23:31
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#15 |
Geschlecht: Registriert seit: 17.06.2018 Ort: Ausland |
Zitat von 74 or more ich komme gerade nicht auf den Namen des Phänomens, aber man neigt dazu, mit gewissem Abstand die Vergangenheit zu verklären. | Aber früher waren wir jünger, dass macht schon einiges aus!
zum Wohl
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01.12.2018, 23:25
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#17 | Das Runde muss ins Eckige
Geschlecht: Registriert seit: 30.08.2007 Ort: Marl-Polsum |
Früher hat man das Spiel, den Stadionbesuch und das Drumherum noch intensiver erlebt und mehr genoßen. Heute gibt es viel zu viele Reizfaktoren. Das Smartphone ist nur ein Übel davon.
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02.12.2018, 09:16
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#18 | Jugendbuchautorin
Geschlecht: Registriert seit: 01.09.2004 |
Genau. Seit es mobiles Internet gibt, hat keiner mehr ein Radio zum Livekonferenzhören dabei |
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02.12.2018, 11:19
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#19 | Hrvatska u srcu!
Geschlecht: Registriert seit: 01.09.2004 Ort: Hrvatska |
Zitat von FCK-Fan-Simone Genau. Seit es mobiles Internet gibt, hat keiner mehr ein Radio zum Livekonferenzhören dabei  | Das geht jetzt über die Amazon Music App  Oder du hörst halt übers Smartphone die klassische Konferenz. Geht auch.
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02.12.2018, 11:37
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#20 | Jugendbuchautorin
Geschlecht: Registriert seit: 01.09.2004 | Es geht, aber es wäre nicht dasselbe. Früher hat man das ja gemacht, weil man sonst nicht wusste wie die Konkurrenz spielt. |
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