Geht es (deutschen) Profifußballern zu gut?

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Behauptet jetzt zumindest der Kapitän von Werder Bremen.

Baumann wörtlich: „Wir haben ein Einstellungsproblem. Wir verlassen uns auf die individuelle Klasse, aber uns fehlt dabei der unbedingte Wille. Vielleicht geht es uns zu gut. Einige sind zu schnell zufrieden, da ist einiges aufzuholen.“

Und weiter: „Wir haben ein grundsätzliches Problem. Es fehlt an profihafter Einstellung. Die Dinge wurden häufig angesprochen – mit und ohne Trainer.“

Exakt diese Thematik und Problematik haben wir gestern, einmal mehr, in privater Runde diskutiert. Niemand konnte sich erklären, warum ein deutscher Spitzenklub gegen ein Amateur-Team aus Zypern, wohlgemerkt noch im eigenen Stadion, nicht über ein Remis in der CL hinauskommt.

Und ich muss zugeben...Baumanns Erklärung klingt plausibel. Streng genommen ist sie die einzige Möglichkeit, wie ein solches Ergebnis zustande kommen kann. Steht es doch außer Frage, das Werder Bremen, rein sportlich betrachtet, dass wesentlich stärkere Team stellt.

Und die Frage bezüglich der (fragwürdigen) Einstellung (zum Beruf) stellt sich bei Profifußballern die bei deutschen Profivereinen unter Vertrag stehen ja nicht das erste Mal. Dürfte es doch kaum noch jemandem entgangen sein, dass deutsche "Tugenden" wie Willens- und Zweikampfstärke in den letzten Jahren, gerade auf EC-Spiele bezogen, nur noch äußerst selten anzutreffen waren.

Hat Baumann also Recht?
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Das Thema kann man auf den gesamten (deutschen) Profisport ausweiten. ist also kein Fussballspezifisches Thema
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Auf den gesamten Profisport halte ich für überzogen, Aimar. Zumal dem Vergleich mit den richtig reichen und verwöhnten Profifußballern kaum eine andere Sportart standhalten kann.
 
Das Thema kann man auf den gesamten (deutschen) Profisport ausweiten. ist also kein Fussballspezifisches Thema
Naja, in den meisten Sportarten wird aber sehr viel weniger Geld verdient, da Fußball in Deutschland mit riesigem Abstand Sport #1 ist. Da ist die Motivation in den anderen Sportarten doch bei Großereignissen wie Olympia schon automatisch extrem hoch, weil es die einzige Möglichkeit ist, mal ein wenig ins Rampenlicht zu rücken und auch finanziell etwas herauszuholen. Insofern glaube ich durchaus, dass sowas im Fußball häufiger anzutreffen ist.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Auf den gesamten Profisport halte ich für überzogen, Aimar. Zumal dem Vergleich mit den richtig reichen und verwöhnten Profifußballern kaum eine andere Sportart standhalten kann.

Nartürlich im kleineren Rahmen. Aber die schnelle Selbstzufriedenheit sieht man in vielen Sportarten.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Naja, in den meisten Sportarten wird aber sehr viel weniger Geld verdient, da Fußball in Deutschland mit riesigem Abstand Sport #1 ist. Da ist die Motivation in den anderen Sportarten doch bei Großereignissen wie Olympia schon automatisch extrem hoch, weil es die einzige Möglichkeit ist, mal ein wenig ins Rampenlicht zu rücken und auch finanziell etwas herauszuholen. Insofern glaube ich durchaus, dass sowas im Fußball häufiger anzutreffen ist.
Dito. Ich wollte diesen Aspekt und Faktor gerade nachreichen. Bist mir zuvorgekommen. ^^
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Naja, in den meisten Sportarten wird aber sehr viel weniger Geld verdient, da Fußball in Deutschland mit riesigem Abstand Sport #1 ist. Da ist die Motivation in den anderen Sportarten doch bei Großereignissen wie Olympia schon automatisch extrem hoch, weil es die einzige Möglichkeit ist, mal ein wenig ins Rampenlicht zu rücken und auch finanziell etwas herauszuholen. Insofern glaube ich durchaus, dass sowas im Fußball häufiger anzutreffen ist.

Wie ich schon erwähnte in einem kleineren Rahmen. Als Beispiel seien hier nur die deutschen Tennisherren und -damen genannt.
 

jens

Giovane forever!
Ach Kerp, wenn der Erfolg der einzige Gradmesser ist, stehen ab dem unterlegenen CL-Finalisten abwärts alle vor dem gleichen Problem.
Bedenklich allerdings, wenn sich eine Mannschaft aus dem 3. europäischen Glied, wie etwa Werder, auf die 'individuelle Klasse' verlässt. Die ist dafür nämlich zu gering.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Ach Kerp, wenn der Erfolg der einzige Gradmesser ist, stehen ab dem unterlegenen CL-Finalisten abwärts alle vor dem gleichen Problem.
Bedenklich allerdings, wenn sich eine Mannschaft aus dem 3. europäischen Glied, wie etwa Werder, auf die 'individuelle Klasse' verlässt. Die ist dafür nämlich zu gering.
Drittes Glied? Wird Bremens Klasse imho nicht gerecht. Rein vom spielerischen Potentzial her zähle ich Bremen zu den Top-10 in Europa. Leider hapert es an der Konstanz.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Wobei Tennis ja alles andere als eine Randsportart ist...und auch dort gigantische Summen verdient werden (können).

In D. ist alles außerhalb des Fussballs eine Randsportart. Das sind nunmal Fakten.

Aber guck dir doch mal die Herrn Schüttler,Haas,Becker (nicht Boris) oder Grönefeld an. :frown:
 

netzGnom

Schlaumeier
Drittes Glied? Wird Bremens Klasse imho nicht gerecht. Rein vom spielerischen Potentzial her zähle ich Bremen zu den Top-10 in Europa. Leider hapert es an der Konstanz.

*lol*, ich schick Dir die Rechnung für den mit Kaffe vollgeprusteten Bildschirm. :lachtot::lachtot:

Mit viel guten Willen kann man Bayern diese Einschätzung zukommen lassen, aber Bremen mit Sicherheit nicht.
 
In D. ist alles außerhalb des Fussballs eine Randsportart. Das sind nunmal Fakten.

Aber guck dir doch mal die Herrn Schüttler,Haas,Becker (nicht Boris) oder Grönefeld an. :frown:
Haas hätte von seinem Talent her sicher deutlich mehr erreichen können. Allerdings muss man auch sehen, dass er sehr oft verletzt war. Schüttler verstehe ich in der Auflistung gar nicht, das ist doch eher das Beispiel eines Spielers, der es mit relativ wenig Talent sehr weit gebracht hat - eben wegen einer professionellen Einstellung. Benjamin Becker, ich weiß nicht, das ist halt ein Durchschnittsspieler, was will man von dem erwarten?

Einen Herrn Grönefeld kenn ich nicht.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Aber guck dir doch mal die Herrn Schüttler,Haas,Becker (nicht Boris) oder Grönefeld an. :frown:
Hmmm...Du wirst die Tennis-Szene, wahrscheinlich, mehr und besser verfolgen als meinereiner. Aber mein Eindruck ist der, dass ein Schüttler und ein Becker bei ihren wenigen nennenswerten Erfolgen zum einen viel Glück und zum anderen über ihren Verhältnissen gespielt haben.
Wirkliche Topspieler waren, sind und werden sie wohl nie. Von daher hielt und hält sich meine Erwartungshaltung in Grenzen.
Gut, Herr Haas ist wirklich ein Kapitel für sich. Hier gehe ich mit Dir konform.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Haas hätte von seinem Talent her sicher deutlich mehr erreichen können. Allerdings muss man auch sehen, dass er sehr oft verletzt war. Schüttler verstehe ich in der Auflistung gar nicht, das ist doch eher das Beispiel eines Spielers, der es mit relativ wenig Talent sehr weit gebracht hat - eben wegen einer professionellen Einstellung. Benjamin Becker, ich weiß nicht, das ist halt ein Durchschnittsspieler, was will man von dem erwarten?

Einen Herrn Grönefeld kenn ich nicht.

Vielleicht geht es uns zu gut. Einige sind zu schnell zufrieden, da ist einiges aufzuholen.“

Finde ich auf Becker und Co. doch sehr zutreffend diese Aussage. :mahnen:
 

jens

Giovane forever!
Drittes Glied? Wird Bremens Klasse imho nicht gerecht. Rein vom spielerischen Potentzial her zähle ich Bremen zu den Top-10 in Europa. Leider hapert es an der Konstanz.
Siehe Gnom...Werder bleibt kategorisch in der Vorrunde hängen und kann sich höchstens den Titel 'dankbares Opfer' für Europa erarbeiten.
Du willst doch nicht etwa behaupten, dass Werder in einer Liga mit Arsenal, Real, Juve oder Inter zu nennen ist.
Albern...
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Siehe Gnom...Werder bleibt kategorisch in der Vorrunde hängen und kann sich höchstens den Titel 'dankbares Opfer' für Europa erarbeiten.
Du willst doch nicht etwa behaupten, dass Werder in einer Liga mit Arsenal, Real, Juve oder Inter zu nennen ist.
Albern...

Wenn das Norben liest. Das gibt aber einen bösen Blick :mahnen:
 
Hmm...wenn man gegen Teams aus Spanien, Italien oder England verliert liegt es daran, dass die zu viel Geld haben...gewinnt man nicht gegen namentlich unterklassige Mannschaften dann hat man zuviel Geld... :suspekt:

Kann mir jemand helfen? Ich hab grad ein Problem mit der Logik...
 

Forumskollege04

YouTuber und Schalke-Sympathisant.
Also wenn es den Profis noch nicht mal mehr gelingt, sich für die Champions League zu motivieren, dann weiß ich auch nicht. Dann geht es den Profis wohl tatsächlich "zu gut".
Ist doch völlig egal, ob der Gegner Famagusta oder Manchester United heißt - das ist Champions League, wo sich jeder Spieler vor einem Weltpublikum neu beweisen kann! Das niveauvollste europäische Turnier! Und wenn sich Spieler dafür dann nicht mehr motivieren, nur weil man ein paar Euros zu viel verdient und der Gegner vermeintlich leicht ist, dann weiß ich auch nicht...
 
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