Keine Bankbürgschaft: Gustavo Nery muss in Bremen bleiben
Corinthians Sao Paulo hat geforderte Sicherheiten nicht hinterlegt / Sportchef Allofs: "Er soll sich durchsetzen"
BREMEN. Klaus Allofs hatte gestern Mittag schon so eine Ahnung. "Der Transfer ist nicht perfekt. Wenn in den nächsten Stunden nichts passiert, wird Gustavo Nery bei uns bleiben." Bis zum späten Abend wartete Werder Bremen gestern darauf, dass der brasilianische Erstligist Corinthians Sao Paulo die von Werder geforderte Bankbürgschaft für die Ablösesumme in Höhe von 1,5 Millionen Dollar (1,15 Millionen Euro) hinterlegt. Dies geschah nicht. Und da heute in Brasilien die Transferliste schließt, bedeutet dies: Der 27-jährige Nery wird zumindest bis zum Sommer an der Weser bleiben. Erst dann darf er wechseln, sollte sich ein Verein finden, der den brasilianischen Nationalspieler aus seinem bis 2008 laufenden Vertrag heraus kauft. "Wir haben versucht, einen Wechsel zu realisieren", sagte Allofs, der aber bei seiner Forderung nach einer finanziellen Sicherheit hart blieb.
Dass Gustavo Nery nun vielleicht auch die letzte Motivation verloren haben könnte, in Bremen Anschluss zu finden, davon will der Bremer Sportchef nichts wissen. "Das Ziel, zu spielen und sich einen Platz in der Stammformation bei Werder zu erkämpfen, sollte Motivation genug sein. Auch wenn es ihm schwer fällt, sich zu integrieren: Ich erwarte von Gustavo, dass er jetzt mit aller Kraft und Engagement seine Leistung bringt." Schließlich stehe er in Bremen unter Vertrag. Allofs: "Wir sind nach wie vor von seinen Fähigkeiten überzeugt. Ich erwarte von Gustavo, dass er nun noch eine Schippe drauflegt."
Die Probleme Nerys in den letzten Monaten sieht Werders Sportdirektor vor allem in der langwierigen Verletzung (Kahnbeinbruch) und den sprachlichen Barrieren begründet. "Er spricht außer portugiesisch keine andere Sprache. Das hat es ihm sicher nicht leicht gemacht."