Ich beschränke das jetz mal auf die Zeit ab 1945 um die Story von Post und Bahn nicht nochmal auseinanderzuklamüsern.Bayern hat in den ersten Jahren der Bundesrepublik nicht vom Länderfinanzausgleich profitiert?
Den Finanzausgleich isoliert zu betrachten ist Quark und dient einzig und allein der Irreführung. Von 1945-48 hat Bayern unentgeltlich Lebensmittel geliefert, ohne den der Rest der Republik verhungert wäre. In Preisen von 1950 ausgedrückt ein Wert von 3 Milliarden D-Mark nach meinem Kenntnisstand. Alleine das mehr als der Barwert aller je aus dem Finanzausgleich bezogenen Beträge.
Außerdem berücksichtigt deine Rechnung nicht, dass die anfangs ländliche Struktur in Bayern mit ihren Familienverbänden dafür sorgte, dass Bayern beim Bezug von Sozialleistungen von Anfang an massiv hinterherhinkte.
Die erhaltenen Beträge waren im Vergleich zum Gesamthaushalt durchwegs lächerlicher Größenordnung. Bayern wendet heute 10% seines Etats für den Finanzausgleich auf, der höchste je erhaltene Betrag belief sich wenn ich das richtig im Kopf habe auf ca 1% des damaligen Haushalts.
Berlin hingegen finanziert 15%(!) seiner Ausgaben durch den Länderfinanzausgleich.
Anders ausgedrückt ist das die Größenordnung des strukturellen Berliner Haushaltsloch, das Griechenland mehr als nur Konkurrenz macht und das obwohl man sich unverhältnismäßig billiger verschuldet und vom Bund seit Jahrzehnten mit GEld zugeschissen wird.
Am meisten profitiert ohne was dazu getan zu habenhat Bayern nach dem II. Weltkrieg von der Tatsache, dass es zur amerikanischen Zone gehörte, und sich deswegen viele Unternehmen dort ansiedelten, die an ihren Gründungsorten aus ideologischen Gründen nicht mehr erwünscht waren (Siemens, Audi usw).