Hoeneß in drei Jahren Bayern-Präsident - Kritik an «Öl-Mafia» =
Die Manager-Ära von Uli Hoeneß beim FC Bayern
München neigt sich dem Ende entgegen. «Mein Vertrag läuft noch drei
Jahre. Wenn alles normal läuft, wird Franz Beckenbauer dann als
Präsident aufhören und ich werde sein Nachfolger», sagte der 54-
Jährige, der seit 1979 für den Profibetrieb beim deutschen Fußball-
Rekordmeisters verantwortlich ist, in einem Interview mit den «Kieler
Nachrichten» (Montagsausgabe). Zugleich warnte Hoeneß mit Nachdruck
vor dem wachsenden Einfluss russischer Geldgeber auf den
internationalen Fußball.
So kritisierte der Manager heftig, dass der argentinische Verband
die Rechte an seinem Nationalteam an einen russischen Investor
verkauft hat: «Ich halte das für Wahnsinn. Das ist für mich der
Anfang vom Ende des Fußballs.» Mit Unbehagen verfolgt Hoeneß die
Einflussnahme von Geldgebern wie Roman Abramowitsch beim FC Chelsea
London oder Viktor Felixowitsch Wexelberg. Der Multimilliardär hat
sich für 14 Millionen Euro das Recht erkauft, zu bestimmen, welche
Spieler in die argentinische Auswahl berufen werden. «Wenn diese
Russlandisierung sich fortsetzt, dann werden wir in zehn Jahren sagen
können: Nastrowje, auf Wiedersehen Fußball.»
Diese Entwicklung wird laut Hoeneß erst dann zu stoppen sein,
«wenn wir endlich dazu übergehen, dass die Ölkonzerne ihre Mafia mit
den Russen und den Arabern beenden und wir genug alternative Energien
entwickeln, damit die ihre Spielchen beenden und irgendwann ihr Öl
selber trinken müssen.» Mangels derartiger Investoren und wegen der
im europäischen Vergleich geringeren Fernseh-Einnahmen sieht er
vorerst für die Bayern keine Chance auf einen internationalen Titel.
«Da wir im Schnitt jährlich 80 Millionen Euro weniger TV-Einnahmen
haben als die europäischen Spitzenclubs, ist es aus meiner Sicht
grundsätzlich nicht möglich, die Champions League zu gewinnen.»
Der Welt- und Europameister will deswegen aber seine Politik der
wirtschaftlichen Vernunft nicht ändern. «Ich wäre nicht stolz darauf,
die Champions League zu gewinnen, wenn ich dafür wie der FC Chelsea
letztes Jahr 204 Millionen Euro Verlust machen würde», sagte Hoeneß.
National hält der Manager seine Club für nahezu konkurrenzlos. Er sei
nicht bereit, «mich diesem Affentheater anzuschließen, das um die
angeblich schlechten Leistungen unserer Mannschaft gemacht wird,
nachdem erst drei Spieltage absolviert sind. Am 34. Spieltag können
alle Kritiker sagen, was wir richtig und was wir falsch gemacht
haben. Womöglich gibt es dann wieder ein großes Gejammere, weil der
FC Bayern mit zehn Punkten Vorsprung Meister geworden ist.»
Hoeneß wehrte sich gegen die Überlegungen, im Zuge der geplanten
Regionalliga-Reform die Bundesliga-Reserveteams weitgehend aus der 3.
Liga auszuschließen. «Wenn sie nicht mehr mitspielen dürfen, ist das
der Anfang vom Ende unserer Nachwuchsarbeit», meinte der Bayern-
Manager, «das gesamte Jugendförderungskonzept des DFB und der
Profivereine kann man auf die Müllhalde schmeißen, wenn die zweiten
Mannschaften nicht mehr die Chance haben, drittklassig zu spielen.»
Als sehr zufrieden stellend wertete Hoeneß den Start der deutschen
Nationalmannschaft in die Qualifikation für die Europameisterschaft
2008. Die Mannschaft habe die Begeisterung aus der WM mit
«rübergenommen», betonte er nach dem 1:0-Sieg gegen Irland und
bezeichnete die Wahl von Joachim Löw als Bundestrainer-Nachfolger von
Jürgen Klinsmann als «kluge Entscheidung des DFB. Sie lag nahe, denn
kein anderer hätte Klinsmanns Spielphilosophie so nahtlos weiter
führen können.»
Die Manager-Ära von Uli Hoeneß beim FC Bayern
München neigt sich dem Ende entgegen. «Mein Vertrag läuft noch drei
Jahre. Wenn alles normal läuft, wird Franz Beckenbauer dann als
Präsident aufhören und ich werde sein Nachfolger», sagte der 54-
Jährige, der seit 1979 für den Profibetrieb beim deutschen Fußball-
Rekordmeisters verantwortlich ist, in einem Interview mit den «Kieler
Nachrichten» (Montagsausgabe). Zugleich warnte Hoeneß mit Nachdruck
vor dem wachsenden Einfluss russischer Geldgeber auf den
internationalen Fußball.
So kritisierte der Manager heftig, dass der argentinische Verband
die Rechte an seinem Nationalteam an einen russischen Investor
verkauft hat: «Ich halte das für Wahnsinn. Das ist für mich der
Anfang vom Ende des Fußballs.» Mit Unbehagen verfolgt Hoeneß die
Einflussnahme von Geldgebern wie Roman Abramowitsch beim FC Chelsea
London oder Viktor Felixowitsch Wexelberg. Der Multimilliardär hat
sich für 14 Millionen Euro das Recht erkauft, zu bestimmen, welche
Spieler in die argentinische Auswahl berufen werden. «Wenn diese
Russlandisierung sich fortsetzt, dann werden wir in zehn Jahren sagen
können: Nastrowje, auf Wiedersehen Fußball.»
Diese Entwicklung wird laut Hoeneß erst dann zu stoppen sein,
«wenn wir endlich dazu übergehen, dass die Ölkonzerne ihre Mafia mit
den Russen und den Arabern beenden und wir genug alternative Energien
entwickeln, damit die ihre Spielchen beenden und irgendwann ihr Öl
selber trinken müssen.» Mangels derartiger Investoren und wegen der
im europäischen Vergleich geringeren Fernseh-Einnahmen sieht er
vorerst für die Bayern keine Chance auf einen internationalen Titel.
«Da wir im Schnitt jährlich 80 Millionen Euro weniger TV-Einnahmen
haben als die europäischen Spitzenclubs, ist es aus meiner Sicht
grundsätzlich nicht möglich, die Champions League zu gewinnen.»
Der Welt- und Europameister will deswegen aber seine Politik der
wirtschaftlichen Vernunft nicht ändern. «Ich wäre nicht stolz darauf,
die Champions League zu gewinnen, wenn ich dafür wie der FC Chelsea
letztes Jahr 204 Millionen Euro Verlust machen würde», sagte Hoeneß.
National hält der Manager seine Club für nahezu konkurrenzlos. Er sei
nicht bereit, «mich diesem Affentheater anzuschließen, das um die
angeblich schlechten Leistungen unserer Mannschaft gemacht wird,
nachdem erst drei Spieltage absolviert sind. Am 34. Spieltag können
alle Kritiker sagen, was wir richtig und was wir falsch gemacht
haben. Womöglich gibt es dann wieder ein großes Gejammere, weil der
FC Bayern mit zehn Punkten Vorsprung Meister geworden ist.»
Hoeneß wehrte sich gegen die Überlegungen, im Zuge der geplanten
Regionalliga-Reform die Bundesliga-Reserveteams weitgehend aus der 3.
Liga auszuschließen. «Wenn sie nicht mehr mitspielen dürfen, ist das
der Anfang vom Ende unserer Nachwuchsarbeit», meinte der Bayern-
Manager, «das gesamte Jugendförderungskonzept des DFB und der
Profivereine kann man auf die Müllhalde schmeißen, wenn die zweiten
Mannschaften nicht mehr die Chance haben, drittklassig zu spielen.»
Als sehr zufrieden stellend wertete Hoeneß den Start der deutschen
Nationalmannschaft in die Qualifikation für die Europameisterschaft
2008. Die Mannschaft habe die Begeisterung aus der WM mit
«rübergenommen», betonte er nach dem 1:0-Sieg gegen Irland und
bezeichnete die Wahl von Joachim Löw als Bundestrainer-Nachfolger von
Jürgen Klinsmann als «kluge Entscheidung des DFB. Sie lag nahe, denn
kein anderer hätte Klinsmanns Spielphilosophie so nahtlos weiter
führen können.»