Golz vor Rückkehr zum HSV
Chefcoach Doll und Sportdirektor Beiersdorfer wollen ihren früheren Mitspieler als Torwart-Trainer verpflichten
von Matthias Linnenbrügger
Auf der Suche nach einem neuen Torwart-Trainer haben HSV-Coach Thomas Doll und Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer einen guten alten Bekannten ins Visier genommen: Richard Golz. Der 36 Jahre alte Profi, bis Saisonende als Spieler an den SC Freiburg gebunden, soll im Sommer die Nachfolge von Ronny Teuber antreten, den es aus familiären Gründen zurück nach Nürnberg zieht.
Von 1985 bis 1998 gehörte Golz zum Inventar des HSV. Über die A-Junioren und die Amateure kämpfte sich der 1,99 Meter große Keeper in den Profi-Kader. Verteilt auf elf Spielzeiten stand er in 273 Bundesliga-Partien beim Traditionsclub zwischen den Pfosten. Fünf Jahre, von 1987 bis 1992, spielte der gebürtige Berliner gemeinsam mit Beiersdorfer für den HSV. In der Saison 1990/91 zählte auch Doll zum Aufgebot.
Nun steht die Wiedervereinigung des Trios bevor. Nach Teubers Bekanntgabe, den Verein nach Ablauf der aktuellen Serie zu verlassen, berieten sich Sportdirektor und Chefcoach - und kamen sehr schnell überein, ihren einstigen Kollegen aufgrund seiner fachlichen und menschlichen Qualitäten zum Topkandidaten zu ernennen.
Beiersdorfer hat bereits Kontakt zu Golz aufgenommen und den Wunsch des HSV vorgetragen, ihn künftig in den Trainerstab des Bundesliga-Dinos einbeziehen zu wollen. Eine Antwort ist der Kandidat bisher schuldig geblieben. Statt dessen erbat sich Golz Bedenkzeit. Schließlich muß er verschiedene Faktoren abwägen.
Zum einen hat Golz noch nicht endgültig den Entschluß gefaßt, seine aktive Laufbahn nach der Saison zu beenden. Ursprünglich hatte der routinierte Torwart geplant, seinen auslaufenden Vertrag beim SC Freiburg um eine weitere Spielzeit zu verlängern und die Handschuhe erst nach der WM-Saison 2005/06 an den Nagel zu hängen.
Doch nun stehen die Breisgauer unmittelbar vor dem Abstieg aus dem Oberhaus und Golz ist unschlüssig, ob er sich die Zweite Liga nach bis dato 444 Einsätzen in der deutschen Eliteklasse wirklich antun soll.
Zum anderen reizt den Vater von zwei Kindern das Angebot seines aktuellen Arbeitgebers, nach Beendigung der sportlichen Laufbahn in das Management des Vereins einzusteigen. Golz hat bereits vor fünfeinhalb Jahren ein Fernstudium am Institut für Sport, Freizeit und Touristik im Bereich Sport-Marketing zum Abschluß gebracht und betont, daß er seine Zukunft in diesem Metier sehe.
Doch durch den kaum noch zu vermeidenden Absturz in die Zweitklassigkeit ist der SC Freiburg gezwungen, den Etat zur kommenden Saison zu halbieren. Eine unmittelbare Rückkehr ins Oberhaus ist daher nicht planbar.
Golz wankt - und nun hört er auch noch deutlich den Lockruf der alten Weggefährten. Der Profi hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, daß er im Herzen Hamburger geblieben ist. Trotz der langen Zeit im Südwesten der Republik. 13 Jahre spielte Golz für den HSV, identifizierte sich voll mit dem Verein und der Stadt, in der er Abitur machte, seine heutige Frau kennenlernte und die er bis heute "meine Heimat" nennt. Golz' Liebe zu Hamburg könnte für Beiersdorfer und Doll in ihrem Werben um den gemeinsamen Freund zum entscheidenden Faustpfand werden. Schon 1998, als er den Norden Richtung Freiburg verließ, erklärte der Torwart, daß er irgendwann mitsamt seiner Familie zurückkehren werde und sich auch ein erneutes Engagement beim Bundesliga-Dino sehr gut vorstellen könne: "Es wir immer ein großes Stück HSV in meinem Leben geben", betonte Golz damals. Nun bietet sich die Gelegenheit dazu. Im Trainerstab von Thomas Doll. Er muß nur tun, was er immer getan hat: zugreifen.
Chefcoach Doll und Sportdirektor Beiersdorfer wollen ihren früheren Mitspieler als Torwart-Trainer verpflichten
von Matthias Linnenbrügger
Auf der Suche nach einem neuen Torwart-Trainer haben HSV-Coach Thomas Doll und Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer einen guten alten Bekannten ins Visier genommen: Richard Golz. Der 36 Jahre alte Profi, bis Saisonende als Spieler an den SC Freiburg gebunden, soll im Sommer die Nachfolge von Ronny Teuber antreten, den es aus familiären Gründen zurück nach Nürnberg zieht.
Von 1985 bis 1998 gehörte Golz zum Inventar des HSV. Über die A-Junioren und die Amateure kämpfte sich der 1,99 Meter große Keeper in den Profi-Kader. Verteilt auf elf Spielzeiten stand er in 273 Bundesliga-Partien beim Traditionsclub zwischen den Pfosten. Fünf Jahre, von 1987 bis 1992, spielte der gebürtige Berliner gemeinsam mit Beiersdorfer für den HSV. In der Saison 1990/91 zählte auch Doll zum Aufgebot.
Nun steht die Wiedervereinigung des Trios bevor. Nach Teubers Bekanntgabe, den Verein nach Ablauf der aktuellen Serie zu verlassen, berieten sich Sportdirektor und Chefcoach - und kamen sehr schnell überein, ihren einstigen Kollegen aufgrund seiner fachlichen und menschlichen Qualitäten zum Topkandidaten zu ernennen.
Beiersdorfer hat bereits Kontakt zu Golz aufgenommen und den Wunsch des HSV vorgetragen, ihn künftig in den Trainerstab des Bundesliga-Dinos einbeziehen zu wollen. Eine Antwort ist der Kandidat bisher schuldig geblieben. Statt dessen erbat sich Golz Bedenkzeit. Schließlich muß er verschiedene Faktoren abwägen.
Zum einen hat Golz noch nicht endgültig den Entschluß gefaßt, seine aktive Laufbahn nach der Saison zu beenden. Ursprünglich hatte der routinierte Torwart geplant, seinen auslaufenden Vertrag beim SC Freiburg um eine weitere Spielzeit zu verlängern und die Handschuhe erst nach der WM-Saison 2005/06 an den Nagel zu hängen.
Doch nun stehen die Breisgauer unmittelbar vor dem Abstieg aus dem Oberhaus und Golz ist unschlüssig, ob er sich die Zweite Liga nach bis dato 444 Einsätzen in der deutschen Eliteklasse wirklich antun soll.
Zum anderen reizt den Vater von zwei Kindern das Angebot seines aktuellen Arbeitgebers, nach Beendigung der sportlichen Laufbahn in das Management des Vereins einzusteigen. Golz hat bereits vor fünfeinhalb Jahren ein Fernstudium am Institut für Sport, Freizeit und Touristik im Bereich Sport-Marketing zum Abschluß gebracht und betont, daß er seine Zukunft in diesem Metier sehe.
Doch durch den kaum noch zu vermeidenden Absturz in die Zweitklassigkeit ist der SC Freiburg gezwungen, den Etat zur kommenden Saison zu halbieren. Eine unmittelbare Rückkehr ins Oberhaus ist daher nicht planbar.
Golz wankt - und nun hört er auch noch deutlich den Lockruf der alten Weggefährten. Der Profi hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, daß er im Herzen Hamburger geblieben ist. Trotz der langen Zeit im Südwesten der Republik. 13 Jahre spielte Golz für den HSV, identifizierte sich voll mit dem Verein und der Stadt, in der er Abitur machte, seine heutige Frau kennenlernte und die er bis heute "meine Heimat" nennt. Golz' Liebe zu Hamburg könnte für Beiersdorfer und Doll in ihrem Werben um den gemeinsamen Freund zum entscheidenden Faustpfand werden. Schon 1998, als er den Norden Richtung Freiburg verließ, erklärte der Torwart, daß er irgendwann mitsamt seiner Familie zurückkehren werde und sich auch ein erneutes Engagement beim Bundesliga-Dino sehr gut vorstellen könne: "Es wir immer ein großes Stück HSV in meinem Leben geben", betonte Golz damals. Nun bietet sich die Gelegenheit dazu. Im Trainerstab von Thomas Doll. Er muß nur tun, was er immer getan hat: zugreifen.