Mertesacker will kommen - sofort
"Ich möchte noch in diesem Sommer zu Werder" / Allofs nimmt Verhandlungen mit Hannover auf
Von Arne Flügge
BREMEN/BERLIN Gestern Mittag wurde Per Mertesacker auf der Berliner Fan-meile zusammen mit seinen Nationalmannschafts-Kollegen für den dritten Platz bei der Fußball-WM gefeiert. Am Rande der großen Party ließ der 21-Jährige dann die Katze aus dem Sack: "Ich will zu Werder - noch in diesem Sommer!"
Mertesacker weiter: "Werder ist genau der richtige Club. Dort kann ich mich international weiterentwickeln."
Damit hat sich der baumlange Innenverteidiger endgültig positioniert. Diese Entscheidung war zwar allgemein auch so erwartet worden, doch bislang hatte sich Mertesacker selbst noch nie konkret dazu geäußert, ob er Hannover 96 noch in diesem Sommer verlassen will. "Alles andere als diese Aussage von Per hätte mich auch überrascht", strahlte gestern Werders Sportdirektor Klaus Allofs. Auf dieses Signal hatte der Ex-Nationalspieler gewartet. Jetzt kann er die zuletzt eingefrorenen Verhandlungen mit 96-Manager Ilja Kaenzig wieder aufnehmen. Allerdings dürften es schwierige Gespräche werden. Hannover hatte bislang fünf Millionen Euro für seinen Verteidiger gefordert, Werder aber nur 2,5 Millionen geboten. Die Bremer haben jedoch ein Faustpfand: Mertesacker kann 2007 für eine festgeschriebene Ablösesumme von unter 1,5 Millionen Euro ohnehin gehen; jetzt hat Hannover noch die Chance, zumindest etwas mehr Geld für den Abwehrspieler zu bekommen.
"Meine Entscheidung steht fest. Für mich kommt nur Werder in Frage, kein anderer Verein", erklärte Mertesacker. Seine Zusage, spätestens ab 2007 für den deutschen Vizemeister zu spielen, hatte er bereits vor längerer Zeit gegeben - jetzt will er sofort wechseln: "Und ich gehe davon aus, dass sich die Vereine einigen werden." Wenn nicht, dann muss er wohl oder übel noch ein Jahr in Hannover spielen. Damit ist nach dem deutlichen Bekenntnis von Mertesacker zu Bremen aber niemandem geholfen. Werder nicht, weil sie einen Innenverteidiger suchen und in Mertesacker auch den Spieler ihrer Wahl gefunden haben; Hannover nicht, weil ein Spieler, der unbedingt weg will, nicht mehr die volle Identifikation mit dem Club hat. Das jüngste Beispiel sind die Transferverhandlungen zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen im Fall Nelson Valdez. Und da haben sich beide Clubs letztendlich auch auf einen Transfer geeinigt.
Klick für die Quelle