Trainingsauftakt mit Norweger und Tim Borowski
Werder beginnt Vorbereitung auf die Rückrunde heute mit einem Laktattest / Linksverteidiger Erlend Hanstveit soll mit nach Belek fliegen
Von unserem Redakteur
Sebastian Stiekel
BREMEN. Mit einem norwegischen Testspieler aber noch ohne Johan Micoud wird Werder heute seine dreiwöchige Vorbereitung auf die Rückrunde aufnehmen. Erlend Hanstveit, Linksverteidiger und zweifacher Nationalspieler von Brann Bergen, wird mit der Mannschaft zunächst um 10 Uhr einen Laktattest absolvieren. Danach wird der Kader aufgeteilt. Ein Teil fährt zum Hallenturnier nach Oldenburg, der andere trainiert um 15 Uhr am Weserstadion.Hanstveit soll morgen auch mit ins zehntägige Trainingslager im türkischen Belek fliegen. Dort kann er sich für einen Vertrag bei Werder empfehlen. Er ist erst 24 Jahre alt und gilt in Norwegen als "ewiges Talent", das trotz anerkannt großer Begabung noch auf den internationalen Durchbruch wartet. Im Alter von 18 wurde er von Manchester United getestet aber nicht verpflichtet.Beim Erstligisten Brann Bergen besitzt Hanstveit nur noch einen Vertrag bis Dezember 2006, entsprechend preisgünstig wäre er zu kaufen. Auf der linken Abwehrseite besteht bei Werder Bedarf, da sowohl Christian Schulz als auch Jelle van Damme am Ende der Hinrunde verletzt ausfielen. Der Belgier ist nur bis zum Ende der Saison vom FC Southampton ausgeliehen, über seine Weiterverpflichtung noch nicht entschieden. Im Gegensatz zum rustikalen und dynamischen van Damme gilt Hanstveit in Norwegen als technisch versierter Außenverteidiger, der unter Umständen besser zu Werders Kombinationsspiel passen würde.Johan Micoud fehlt heute beim Trainingsauftakt. Er trat seinen Urlaub nach dem Benefizspiel-Einsatz am 22. Dezember auch erst einen Tag später an als die Kollegen. Tim Borowski hingegen ist wieder dabei.Es war weder geplant, noch vom Verein veranlasst, erwies sich aber als hilfreiche Fügung, dass er seinen Urlaub in der Nähe eines der Werder-Mediziner verbrachte. Sein Aufbautraining nach der Anfang Dezember vorgenommenen Leistenoperation fand somit unter einer zusätzlichen Kontrolle statt.Nötig wäre sie aber nicht gewesen. Borowskis auch im Urlaub durchgezogenes Programm verlief derart positiv, dass er heute zumindest den Laktattest absolvieren kann. Ob er mit dem Mannschaftstraining bereits am Nachmittag oder erst morgen in Belek beginnt, entscheidet er nach Absprache mit Trainer Thomas Schaaf. "Ich habe zwar regelmäßiges Lauf- und Krafttraining gemacht und bin danach auch schmerzfrei, aber ob das schon fürs Mannschaftstraining bei diesen Bodenverhältnissen reicht, kann ich noch nicht beurteilen", sagte er gestern. Vom Trainingslager unter türkischer Sonne will er aber "so viel wie möglich mitmachen". Es spricht nichts mehr dagegen.Am Laktattest sollen heute abgesehen von Micoud alle Werder-Profis teilnehmen. In welchem Maße Christian Schulz anschließend belastbar ist, steht wie im Fall Borowski noch nicht fest. Der Verteidiger hatte sich im Dezember das Wadenbeinköpfchen gebrochen. Die am Ende der Hinrunde ebenfalls noch nicht hundertprozentig fitten Ivan Klasnic, Tim Wiese und van Damme werden heute voll ins Training einsteigen können.Den Kader für das Hallenturnier in Oldenburg (siehe "Werder aktuell") wird Thomas Schaaf erst nach dem Laktattest benennen. Es wird der einzige Bremer Hallenauftritt in dieser Winterpause. Zur Vorbereitung auf die Rückrunde verbleibt nicht viel Zeit. Am 25. Januar steht das DFB-Pokal-Viertelfinale beim FC St. Pauli auf dem Spielplan.
Vielleicht sollte man bei Werder doch mal etwas tiefer in die Tasche greifen, um die wacklige Abwehr zu verstärken. 
