Nachdem die Europäische Fußball-Union (Uefa) vor wenigen Tagen mit einer Champions-League-Reform die Unzufriedenheit bei den Treibern der Branche vorerst eindämmen konnte, dürfte jetzt ein noch geheimes Vorhaben des Weltverbandes Fifa für neuen Zündstoff sorgen. Nach Informationen der F.A.Z. will der durch seinen fragwürdigen Führungsstil in Bedrängnis geratene Fifa-Präsident Gianni Infantino die bisher jedes Jahr stattfindende Klub-Weltmeisterschaft fundamental ausbauen und auf 16 oder 32 Vereinsmannschaften erweitern.
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Bei den Mitgliedern soll es keinen Widerspruch gegeben haben. „Wenn wir es nicht machen, dann machen es andere“, sei von Infantino zu hören gewesen. Damit spielte der Fifa-Chef offensichtlich auf Spekulationen an, dass finanzkräftige Investoren seit einiger Zeit versuchen, ohne die Verbände neue Geschäftsmodelle und Turnierformen zusammen mit den bedeutenden Klubs zu entwickeln. Im Juli machte die Runde, dass der chinesische Unterhaltungskonzern Wanda, dem inzwischen auch die Sportrechteagentur Infront gehört, angeblich in Konkurrenz zur Uefa einen noch lukrativeren Wettbewerb als die europäische Champions League aufbauen wolle. Zuvor hatte es Gerüchte um ein Treffen englischer Klubs mit dem amerikanischen Milliardär und Sportunternehmer Stephen Ross gegeben, bei dem eine neue Superliga Thema gewesen sein soll.
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Zugleich hat der neue Fifa-Sponsor Wanda in diesem Sommer mit dem Weltverband eine Vereinbarung über ein jährliches Fußballturnier für Nationalmannschaften in Fernost namens China Cup getroffen. Die Veranstaltung wird erstmals im nächsten Januar stattfinden. Wer hier neben dem chinesischen Nationalteam teilnehmen wird, ist noch nicht sicher. Aber das chinesische Unternehmen kündigte schon an, sich um „erstklassige Mannschaften“ aus Europa und Südamerika bemühen zu wollen.