Black & White
(01.07.2005 - 21:23 Uhr) Nostalgie – das war das Stichwort in der letzten Saison beim Auswärtsspiel in Hamburg. Dort liefen die Borussen in schwarz auf und holten einen der wichtigsten Punkte der 34 regulären Spieltage. Der VfL setzt nun auf diese Karte und präsentiert das „Black-Trikot“.
Wildfremde Menschen strahlten überglücklich Präsident Rolf Königs an. Händeschütteln, dezente Umarmungen und Lobpreisungen erntete der relativ bleich dreinblickende Chef der Marke Borussia nach der Partie beim Hamburger SV auf dessen Parkplatz hinter der AOL-Arena.
Ein mehr als glückliches torloses Unentschieden sicherte dem VfL praktisch schon zwei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt. Und das Wichtigste, der VfL blieb zum dritten Mal hintereinander ohne Gegentor.
Damit es mit dem Auswärtspunkt klappt, hatten sich die Gladbacher Spieler eine besondere Idee ausgedacht. In Anlehnung an den legendären Auswärtserfolg der Borussia am 10. September 1996 bei Arsenal London (man gewann 3:2 durch Tore von Juskowiak, Effenberg und Paßlack) drang die Mannschaft dazu den Teamausrüster Lotto dazu, ein neues, einzigartiges Trikot zu kreieren.
Dieses, tiefschwarz geprägt, blieb auch im Nachhinein ein Unikat und selbst ein Joris van Hout wollte sich von diesem Stück nach Spielende nur ungern trennen.
Die Idee ging von der Mannschaft aus und so manch einer mag die Akteure des Schlages Strasser, Fukal oder Moore für unwürdig erklären, sich solcher symbolischen Zeichen zu bedienen – am Ende war es jedoch der Punkt schlechthin, der Borussia ins ruhigere Fahrwasser führte.
Nun wird es in der neuen Saison ein Trikot im tiefen Schwarz geben, allerdings mit weißen Streifen, die nicht gerade jeden in Jubelstürme geraten lassen. Dennoch ist dies ein Weg, der eventuell wieder die „guten alten Zeiten“ hervorruft und wir hoffen, dass sich die Spieler, der Verein an sich, in der neuen Saison von seiner besten Seite präsentiert und ausnahmsweise ohne Trainerwechsel, Kadertausch oder ähnliches auskommt.