Partie FCK Frankfurt abgesagt

ammian

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Das für diesen Samstag angesetzt gewesene Spiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Frankfurt ist abgesagt worden. Grund sind notwendige Reparatur-Maßnahmen an einem Knotenpunkt im Dach der Osttribüne des Fritz-Walter-Stadions, wo am Donnerstag Riss-Bildungen in der Konstruktion festgestellt worden waren, die eine temporäre Abstützung im Bereich der Südtribüne erforderlich machen. Weil diese bis zum Samstag noch nicht eingerichtet werden kann, wurde in der Nacht zum Freitag vorsorglich die Entscheidung getroffen, das Fritz-Walter-Stadion vorläufig zu sperren.

Die Realisierung der Abstützung wird aller Voraussicht nach innerhalb von zwei Wochen erfolgen. Somit ist davon auszugehen, dass das nächste FCK-Heimspiel in der Bundesliga am 17. Dezember ebenso stattfinden kann wie das Achtelfinale im DFB-Pokal-Wettbewerb am 20. Dezember gegen den 1. FSV Mainz 05.

Am Freitagmorgen wurden die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH und Eintracht Frankfurt durch den FCK über die Entwicklung in Kenntnis gesetzt. Ebenfalls informiert wurde das deutsche Organisationskomitee (OK) der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006, bei der das Fritz-Walter-Stadion Schauplatz von fünf Spielen ist. Von Seiten der beteiligten Unternehmen wurde versichert, dass es zu keiner Verzögerung bei der Fertigstellung des Fritz-Walter-Stadions kommenden werde. Nach Fertigstellung sei die Sicherheit des WM-Stadions ohne Einschränkungen gewährleistet. Der WM-Spielort Kaiserslautern ist nicht in Frage gestellt.

Nachdem im Zuge der kurz vor dem Abschluss stehenden Baumaßnahmen in der Westtribüne aufgetretene Mängel frühzeitig vor dem Einbau festgestellt und behoben worden waren, führte eine daraufhin vorgenommene, vorsorgliche Überprüfung in der Osttribüne zur Entdeckung eines versteckten Schadens. Mit Nachdruck unterstrichen wird von den mit den Arbeiten auf dem Betzenberg beauftragten Firmen, dass es sich bei der vorläufigen Sperrung um eine Vorsichtsmaßnahme handelt.

Über die genaue Ursache und die gegebenenfalls damit verbundene Verantwortlichkeit sei, so die Experten, erst nach einer eingehenden Analyse eine Aussage möglich. Das gelte auch für die Frage nach der Höhe von zusätzlichen Kosten und den Aspekt, wer die diesbezügliche Finanzierung tragen müsse.

An der ausschlaggebenden Sitzung waren neben dem 1. FC Kaiserslautern mit dem Vorstandsvorsitzenden René C. Jäggi und Vorstandsmitglied Erwin Göbel als Bauherrin des Bauabschnitts 1 (Osttribüne) noch Prof. Dr.-Ing. Wieland Ramm (Prüfingenieur für Baustatik) sowie Prof. Dr.-Ing. Markus Feldmann vom Lehrstuhl für Stahl- und Leichtmetallbau der Rheinisch-Westfälischen Hochschule Aachen und Vertreter der Städtischen Fritz-Walter-Stadion GmbH als Bauherrin der Bauabschnitte 2 und 3 (Restausbau), des ausführenden Bau-Unternehmens und des Architektur-Büros und von weiteren am Umbau beteiligten Unternehmen anwesend.

Also, diese Ausrede klingt doch etwas lauwarm! :suspekt: Will hier jemand etwa etwas Zeit gewinnen? Oder hat Dr. Betzes ständige Fotografiererei dem ollen Betzenberg doch zu sehr zugesetzt? :floet: Vielleicht war es ja auch schlappe, der jetzt endgültig selbst Hand anlegt, um den Stein des Anstßes zu beseitigen! :lachtot:
 

ammian

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Das holt ihr später dann ja alles nach! :fröhlich:
Mal sehen, ob die Pause wirklich sinnvoll genutzt werden kann! :fress:
 
Pfusch am Bau

Über dem Fritz-Walter-Stadion scheint seit der WM-Bewerbung und dem Zuschlag für fünf Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ein Fluch zu lasten: Die Finanzkrise des 1. FC Kaiserslautern hatte den WM-Standort mehrfach in Frage gestellt. Dass sich Fast-Bankrotteur FCK mit der Philipp Holzmann AG auch noch einen Ganz-Pleitier als Generalunternehmer ins Boot holte und im Fluss die Pferde wechselte, sprich einen neuen Bauunternehmer auf den Berg holte, bescherte massive Verzögerungen beim Ausbau der für den FCK viel zu großen Arena. In der Bundesliga rangiert der FCK auf Platz 18. Zwölf WM-Stadien wurden neu-, aus- oder umgebaut. Kaiserslautern wird als Letzter fertig ...

Halb Deutschland lacht sich seit gestern schlapp und lästert: die Lauterer Mannschaft Schrott, das Stadion Schrott. Die Bundesliga-Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen Eintracht Frankfurt ist wegen Sicherheitsbedenken auf der Osttribüne abgesagt worden. Fraglos: Wenn Gefahr für Leib und Leben der Besucher nicht ausgeschlossen werden kann, ist es verantwortungsbewusst, so zu entscheiden, wie entschieden worden ist. Nach der Schilderung der Experten liegt die Vermutung nahe, dass beim Verzinken der Stahlträger gepfuscht, unsauber gearbeitet wurde. So wurde möglicherweise ein Pfeiler angeknackst - es hätte, wenn man das Horror-Szenario zu Ende denkt, zu einer tödlichen Gefahr werden können!

Gestern die Notbremse gezogen zu haben - richtig. Nach Feststellung von Fehlern auf der Westtribüne auch die Osttribüne noch einmal untersucht zu haben - pflichtbewusst und vertrauensbildend. Das Image der WM-Stadt Kaiserslautern aber leidet weiter Not. Am 12. Februar 2005 gab"s fast eine Tragödie: In der Pause des FCK -Spieles gegen Hansa Rostock wurde der Ordner Johann Wolf durch ein herabstürzendes Teil der Dachkonstruktion verletzt. Das Unglück hätte tödlich enden können. Ein Spielausfall, weil ein Strahlträger in einem nagelneuen Stadion Risse aufweist - ein Skandal!

Der Fritz-Walter-Bonus neigte die Waage für Kaiserslautern als WM-Spielort. Der 1. FC Kaiserslautern aber war - aus heutiger Sicht - mit seiner Bewerbung finanziell überfordert. Hätte der Verein - wie mit Stadt und Land vereinbart - die Mehrkosten des Ausbaus stemmen müssen, wäre er schon pleite. So haben Land und Stadt mit einem Kraftakt - den der Steuerzahler bezahlen darf - den WM-Standort gerettet und den Verein saniert.

Folge des Chaos waren Zweifel am WM-Standort in der Pfalz und böse zeitliche Verzögerungen beim Ausbau. Überraschend, dass der Welt-Fußballverband den Dilettantismus nicht mit der roten Karte sühnte!

Für Mannschaft und Trainer des 1. FC Kaiserslautern kommt die Absage einem Tiefschlag gleich. Eine Woche wurde der Kader auf das Spiel ausgerichtet, Spannung aufgebaut - und anstatt heute die Wende zu zwingen, wird trainiert. Da verpufft Energie, der Abstand zum rettenden Ufer dürfte wachsen. Nicht gut für den Kopf, nicht hilfreich für die wunde Seele!

Skandalös, dass wegen Pfusch am Bau im Fritz-Walter-Stadion heute nicht gespielt werden kann.

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Fritz-Walter-Stadion hat einen Dachschaden
FUSSBALL: Spiel gegen Eintracht auf 14. Dezember vertagt - Mitgliederversammlung verschoben

KAISERSLAUTERN. „Kaiserslautern ist und bleibt WM-Standort." Dies verkündete Oberbürgermeister Bernhard Deubig gestern Nachmittag nach der sicherheitsbedingten Absage des Fußball-Bundesligaspieles zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Frankfurt.

In einem Strahlträger an einem Knotenpunkt der zwei Jahre alten Osttribüne des Fritz-Walter-Stadions waren Risse festgestellt worden. Das Spiel wurde am Vormittag aus Sicherheitsgründen abgesagt. Deubig wertete dies als Präventivmaßnahme: „Wir wissen nicht, ob es wirklich eine Gefahr gibt. Aber es könnte eine sein und das wollen wir ausschließen."

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) reagierte postwendend, setzte die Partie für Mittwoch, 14. Dezember (18 Uhr), neu an. Und bescherte dem Verein ein neues Problem. Just für diesen Abend war die Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Aufsichtsrates terminiert. Sie muss nun vertagt werden. „Die DFL hat den Termin angeordnet, wir müssen die Versammlung verschieben", bestätigte FCK -Vorstandsvorsitzender René C. Jäggi.

„Wir mussten das Spiel absagen, weil Gesundheit und Leben von Menschen nicht gefährdet werden dürfen", erklärte Oberbürgermeiser Deubig. Er schilderte, wie der Fall ins Rollen kam: Auf der Westtribüne, deren Bau kurz vor der Vollendung steht, wurden in einem Stahlträger Risse festgestellt. Deshalb sahen sich die Verantwortlichen um FCK -Sicherheitschef Harald Heidermann veranlasst, die Trägerkonstruktion auf der Osttribüne zu untersuchen. Dabei wurde der Schaden entdeckt. „Es sind H-Risse, wie wenn Porzellan gesprungen ist", beschrieb Professor Dr. Wieland Ramm, der Prüfingenieur für Baustatik, ehemals an der Universität Kaiserslautern lehrend, die Schäden. Beim Verzinken von Stahl passiere das immer mal wieder, erläuterte Ramm. Es werde Monate dauern, ehe eine Exakt-Analyse Aufschluss über die Ursachen der Baumängel ergebe.

Die Firma Donges Stahlbau (Darmstadt) hatte die Stahlträger-Arbeiten auf der Osttribüne als Sub-Unternehmer der inzwischen insolventen Philipp Holzmann AG ausgeführt. Bauherr der Osttribüne war der FCK . Die Stadiongesellschaft, die das Stadion inzwischen für 57,5 Millionen Euro kaufte und den Verein vor dem Konkurs rettete, „wird keinen Cent der Kosten tragen", versicherte Deubig. FCK -Chef Jäggi sieht die ausführende Baufirma in der Pflicht. Bereits gestern habe das Unternehmen - eines der Führenden dieser Branche in Deutschland, bestätigte Professor Ramm - Ersatzstützen auf den Weg nach Kaiserslautern gebracht, die den „angefressenen" Strahlträger entlasten, das Stadion wieder sicher machen sollen.

„Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, weil es eine Gefahr hätte sein können", beantwortete Deubig die Frage, ob die Zuschauer auf der Osttribüne bei den letzten Spielen - unbewusst - gefährdet gewesen seien. Sicherheits-Ingenieur Ramm versicherte, dass das Stadion termingerecht fertig gestellt sei. Der entsprechende Sicherheitsstandard werde lange vor der WM erreicht, versprach Ramm.

„Die fünf WM-Spiele sind gesichert", erklärte der Kaiserslauterer Oberbürgermeister. So bedauerlich die Absage des Spieles auch sei, beim Abwägen aller Argumente habe es zur Sicherheit der Menschen keine Alternative gegeben.

„Wir vertrauen den Verantwortlichen in Kaiserslautern, der WM-Standort ist nicht gefährdet", sagte Jens Grittner, Pressesprecher des WM-Organisationskomitees in Frankfurt.

In der Nacht zum Freitag hatte Club-Boss Jäggi Trainer Wolfgang Wolf im Trainingslager über die Absage informiert. Gestern Morgen überbrachte der Trainer der Mannschaft, die sich seit Dienstag in Marburg aufhielt, auf das Spiel hin gearbeitet hatte, die Hiobsbotschaft. „Das passt zum Bild, das wir momentan abgeben, uns bleibt nichts erspart. Du bereitest Dich eine Woche auf ein Spiel vor, gehst ins Trainingslager und alles war irgendwie umsonst. Wieder fragen alle: Was ist jetzt schon wieder bei euch los? Hier ist jeden Tag was anderes los, wir bekommen keine Ruhe", klagte Marco Engelhardt, der Kapitän.

„Wir haben uns top-vorbereitet. Als mich Herr Jäggi angerufen hat, wollte ich das gar nicht glauben", sagte Trainer Wolfgang Wolf, dem die Absage nicht passte. „Für die Mannschaft war das ein kleiner Schock", weiß Wolf: „Jetzt haben wir eine Woche Zeit, uns auf das leichte Spiel gegen Bayern München vorzubereiten ..."

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Sprünge in der Schüssel

Eine Baugeschichte mit skandalösen Zügen

Es lebe die WM. Sie sollte Kaiserslautern und seinem Fritz-Walter-Stadion Ruhm und Ehre bescheren, bislang gab es in Sachen Stadion hauptsächlich Pleiten, Pech und Pannen. Die neueste Katastrophenmeldung: Es gibt einen Sprung in der Schüssel, sprich Risse in der Dachkonstruktion der Osttribüne. Welch eine Hiobsbotschaft, welch eine Blamage. Höhepunkt einer Baugeschichte, die skandalöse Züge angenommen hat. Da wird der Ausbau der Osttribüne an ein insolventes Unternehmen vergeben, das später von einer Bietergemeinschaft abgelöst wird, dann übersteigen die Kosten für den Restausbau das Budget von Stadt und Land, dann gibt es Mehrkosten, noch mehr Geld ist für die neuesten FIFA-Wünsche nötig, und dann kommt die allerneueste Nachricht von Bauschäden. Gut 18 Millionen hat die Osttribüne gekostet, 53 Millionen soll der Restausbau kosten, mit Sonderwünschen der FIFA macht das weit über 70 Millionen. Für ein Stadion wohlgemerkt, das eine neue Südtribüne und eine fast neue Nordtribüne hatte und im Osten und Westen aufgestockt wurde. Und das jetzt wegen eines Dachschadens vorläufig dicht gemacht wird. Da kann man sich nur noch an den Kopf greifen.

Ein Schaden mit

ungeklärter Haftungsfrage

Was das Ausmaß der Risse unter dem Dach der Osttribüne angeht, ist eine Einschätzung derzeit schwierig. Erst genaue Untersuchungen werden zeigen, wie hoch die Schäden sind. Selbst wenn es glimpflich abgeht: Dann steht immer noch die Frage im Raum, wer die Reparaturen bezahlt. Diejenigen, die die Schäden verursacht haben, sollte man meinen. Sprich Bilfinger und Berger von der Bietergemeinschaft oder die Stahlbaufirma Donges, die die Dachkonstruktion geliefert hat. Oder vielleicht doch nicht? Vielleicht die Firma, die Donges mit Stahl beliefert hat? Oder vielleicht eine Firma, die den Stahl verzinkt hat? Denn so läuft es oft im Baugeschäft. Über Schäden wird gestritten und gestritten, am Ende steht dann ein Gerichtsverfahren, das seine Zeit dauert. Das kann auch im Fall der Osttribüne passieren. Aber dort müssen die Schäden sofort repariert werden - auch wenn sich keine Firma dazu bekennt. Sollte es so kommen, müssen sich FCK , Stadt und Land über die Kosten einigen. Wobei der Verein den Schwarzen Peter hat. Der FCK hat die Osttribüne bauen lassen. Aber hat er auch Geld?

Ein Wunschkonzert

mit grotesken Weisen

Als wäre der Sprung in der Lauterer Fußballschüssel nicht schlimm genug, haben sich die Züricher WM-Hüter mal wieder zu Wort gemeldet. Mit Sonderwünschen für das Fritz-Walter-Stadion, die nur für die Dauer der WM Bestand haben. Mit „temporären" Maßnahmen, die die Stadiongesellschaft auf eine bis drei Millionen Euro taxiert. Wieder einmal neue Wünsche. Einmal mehr ein Wunschkonzert der FIFA. Der Weltfußballverband dirigiert, in den zwölf WM-Städten wird aufgespielt, auch die Lauterer Stadiongesellschaft muss dem Taktstock folgen. Wobei die Misstöne immer lauter werden. Der Rhythmus, den die FIFA vorgibt, ist völlig überzogen. Als Steuerzahler, der die WM letztendlich finanziert, mag man die grotesken Weisen nicht mehr mitsingen. Da dröhnt einem der Kopf. Da droht der nächste Sprung in der Schüssel.

Ein Klappsitzensemble

mit scharfen Kanten

Was der FIFA so alles im Kopf herumspukt, zeigt sich am Beispiel der alten Sitzschalen im Stadion, die ausgetauscht werden müssen. Die alten Schüsseln haben zwar keine Sprünge, sind nach Auffassung der Schweizer aber gefährlich, weil man sich an einer scharfen Kante stoßen könnte. Dabei wurde das Ensemble auf der Westtribüne extra installiert, um bei Bundesligaspielen Stehplätze zu haben, die es auch noch nach der WM geben soll. Aber wie wird das bewerkstelligt? Werden die alten Klappsitze eingelagert und im Juli wieder aufgebaut? Oder bleiben die neuen Sitzschalen, auch wenn der harte Kern der Fans dann zetert, weil es keine Stehplätze mehr gibt? Und wer ist für die Bestückung der Westtribüne dann zuständig? Der FCK oder die Stadiongesellschaft? Das steht alles noch nicht fest. Fest steht nur eines: Die Aktion kostet einen Haufen Geld. Da geht eine halbe Million für Sitzschalen drauf, die nur bei fünf Spielen gebraucht werden - und die außer der FIFA keiner will. Es lebe die WM.

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Industriekletterer finden haarförmige Risse im Stahl

Dachkonstruktion der Osttribüne wird jetzt überprüft

Gestern Morgen verbreiteten sich die Gerüchte wie ein Lauffeuer, gegen Mittag wurden sie zur Gewissheit, um 14 Uhr gab es im Fritz-Walter-Stadion die offizielle Bestätigung: In der Dachkonstruktion der Osttribüne gibt es Risse im Stahl, das heutige Spiel des FCK gegen Eintracht Frankfurt ist verlegt, Abstütz- und Ausbesserungsarbeiten in der Arena folgen. Welch eine Hiobsbotschaft für die WM-Stadt Kaiserslautern.

Die Stimmung auf dem Podium bei der Pressekonferenz in der Nordtribüne war dennoch seltsam entspannt. Keine Panik bei Bernhard Deubig, Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadiongesellschaft, keine Unruhe bei FCK -Boss René C. Jäggi. Pokerface und Schauspielkunst? Wie auch immer. Der Oberbürgermeister ergriff als erster das Wort und betonte: „Kaiserslautern ist und bleibt WM-Standort. Die fünf Spiele im Fritz-Walter-Stadion sind gesichert." Deubig sieht allerdings auch die Gefahr, dass der Ruf von Kaiserslautern als WM-Stadt jetzt leidet.

Was genau am Dach der Osttribüne nicht stimmt, erläuterte Wieland Ramm, Prüfingenieur für Baustatik und früherer Professor an der Technischen Universität. Bei der Anlieferung von Stahlteilen für das Dach der Westtribüne seien Schadstellen entdeckt worden, die durch den Verzinkungsprozess entstanden seien. Die Teile seien repariert und eingebaut worden. Da das Dach der Osttribüne in vielen Teilen zeichnungsgleich mit dem der Westtribüne ist, habe man aus Sorgfaltsgründen untersucht, ob dort „ähnliche Erscheinungen" zu finden sind. Industriekletterer seien auf das Osttribünendach gestiegen und hätten am Obergurt des großen Fachwerkträgers „Risse ganz anderer Art gefunden als die, nach denen wir gesucht haben". Es gebe haarförmige Risse unterschiedlicher Ausdehnung. Manche gingen durch den Stahl, manche seien nur auf einer Seite. Alles was entdeckt wurde, werde repariert, die gesamte Dachkonstruktion werde überprüft.

Bis Montag wird das Dach der Südtribüne mit zwei Stützpfeilern abgesichert. Die Dachkonstruktionen von Süd- und Osttribüne seien miteinander verbunden, durch die Abstützung werde das Dach der Osttribüne entlastet, erläuterte Ramm, der betonte, die Risse seien nicht auf die Anhebung des Daches der Südtribüne zurückzuführen.

Die Osttribüne wurde unter der Regie des FCK für gut 18 Millionen Euro ausgebaut. Im Mai 2002 hatte die alte FCK -Führung einen Vertrag mit der in Insolvenz geratenen Baufirma Holzmann abgeschlossen, der später von der neuen FCK -Führung gekündigt wurde. Im August 2003 wurden die Arbeiten neu vergeben: an die Bietergemeinschaft Walter Bau AG/Bilfinger Berger AG. Die Stahlkonstruktion für die Dachkonstruktion wurde von der Stahlbaufirma Donges in Darmstadt gemacht. Wie Ramm gestern erklärte, hatte ursprünglich Holzmann die Lieferung der Stahlkonstruktion an den Subunternehmer Donges vergeben, die neue Arbeitsgemeinschaft habe dann die Subunternehmer übernommen. FCK -Chef René C. Jäggi erklärte gegenüber der RHEINPFALZ, die Bietergemeinschaft sei in den Vertrag von Holzmann mit den Subunternehmern eingestiegen. Walter Bau sei inzwischen insolvent. Zu der Frage, wer für Reparaturkosten aufkommt, sagte Jäggi, in den Verträgen habe der FCK eine funktionsfähige Tribüne bestellt und bezahlt.

Die Stadiongesellschaft wird nach den Worten Deubigs „mit keinem Cent etwas mit Kosten für Reparaturen zu tun haben". In der Pflicht seien die Leute, die das Dach gebaut haben. Die Stadiongesellschaft habe die Osttribüne wegen anderer Mängel bis heute noch nicht abgenommen.

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Heute Montage der Ersatz-Stützen im FCK-Stadion
Wolfgang Wolfs Signal zum inneren Frieden

Kaiserslautern. Frust im Frost: Statt gegen Eintracht Frankfurt die Negativserie zu besiegen, war gestern und ist heute Training beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern angesagt. Die „Roten Teufel" dürfen dann einen „blauen Montag" genießen.


Die sicherheitsbedingte Absage der Partie gegen die Eintracht passte keinem in den Kram: dem Trainer nicht, der Mannschaft nicht und schon gar nicht den Vereinsverantwortlichen. Durch die Nachhol-Terminierung für Mittwoch, 14. Dezember (18 Uhr), muss die am gleichen Tag um 19 Uhr angesetzte Jahreshauptversammlung verschoben werden. „Wir hätten sie höchstens in der Halbzeit abhalten können", witzelte FCK-Vorstandsvorsitzender René C. Jäggi in einer SWR-Extra-Sendung am Freitag. Die Juristen des Vereins prüfen jetzt, ob die Versammlung ins neue Jahr vertagt werden kann.


Am Freitagabend noch ist der Schwertransport mit Ersatzstützen zur Entlastung des von H-Rissen gezeichneten Stahlträgers auf der Osttribüne im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern eingetroffen. Heute schon soll mit der komplizierten Montage begonnen werden, bestätigte Michael Novak, der Pressechef des FCK.


Trainer Wolfgang Wolf, der seinen Kader heute Vormittag zum Waldlauf lädt, fährt am Nachmittag zu einem Doppeleinsatz in die Landeshauptstadt: Im Spiel des FSV Mainz 05 gegen den VfL Wolfsburg kann er zwei kommende Gegner in Augenschein nehmen. Die Mainzer sind am Dienstag, 20. Dezember (20.30 Uhr), Pokal-Gast auf dem Betzenberg. Die „Wölfe", fünf Jahre Arbeitgeber Wolfs, kommen am Samstag, 17. Dezember (15.30 Uhr), zum Vorrundenausklang ins Fritz-Walter-Stadion. Nach der Partie am Bruchweg ist „Wolle" Wolf heute um 21.50 Uhr Studiogast in der SWR-Sendung „Flutlicht".


In seinen ersten knapp zwei Wochen als FCK-Trainer wurde Wolf mit vielen Problemen konfrontiert. Die Mannschaft kopflos am Abgrund, zum Einstand eine 1:5-Pleite in Hannover, der Vorstandschef auf Abruf, der zerstrittene Aufsichtsrat wird neu gewählt, im Umfeld von Mannschaft und Verein kracht es.


Die Kritik ehemaliger FCK-Profis nimmt Wolfgang Wolf gelassen. „Das ist normal in einem Traditionsklub. Man vererbt die Tradition immer weiter. Die ehemaligen Spieler, die jetzt fast alles kritisieren, sollten sich an ihre aktive Zeit erinnern, da haben sie sich so was auch verbeten. Ich werde meinen Spielern jedenfalls nicht von den alten Zeiten erzählen", äußert Wolf. „Ich kenne Mario Basler ganz gut. Die Art und Weise, wie er das vorbringt, ist negativ. Aber die Jungs meinen es nicht böse, die haben Herzblut für den FCK, die wollen nicht, dass ihr FCK absteigt", weiß der Trainer. Ein Signal zum inneren Frieden.


„Die Mannschaft muss mir jetzt zeigen, dass sie es kann, sonst werden wir in der Winterpause nachlegen. Ich weiß, wo ich die Hebel ansetzen muss", versichert der Trainer Wolf, der sich von der nun vertagten Neuwahl Ruhe im Verein erhofft. Deshalb ist der 48-Jährige, so es gewünscht wird, auch bereit, auf der Jahreshauptversammlung zu sprechen. Wahlkampf machen will und wird „Wolle" Wolf nicht: „Ich bin seit 1988 weg gewesen, ich kenne die meisten Bewerber gar nicht. Ich habe andere Probleme, eine andere Baustelle. Wir brauchen keine Selbstdarsteller, wir brauchen Leute, die mit Herz und Verstand für den FCK arbeiten." Horst Konzok

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FUSSBALL: Sonntagsarbeit im Lauterer Stadion

KAISERSLAUTERN (zkk). Sonntag auf dem Betzenberg: Die Arbeiten an dem von Haarrissen gezeichnetenStahlträger der Osttribüne des Fritz-Walter-Stadions laufen. Die Profis des 1. FC Kaiserslautern absolvieren einen Waldlauf.


Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat den FCK nach der Sperrung des Fritz-Walter-Stadions und dem Ausfall der Partie gegen Eintracht Frankfurt aufgefordert, vorsorglich eine Ersatz-Spielstätte zu benennen. So soll - für den Fall des Falles - dafür gesorgt werden, dass das Nachholspiel am 14. Dezember (18 Uhr) und das letzte Bundesliga-Vorrundenspiel gegen den VfL Wolfsburg am 17. Dezember (15.30 Uhr) ausgetragen werden können. Am 20. Dezember (20.30 Uhr) ist das DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem FCK und Mainz 05 im Fritz-Walter-Stadion angesetzt. „Wir gehen davon aus, dass wir am 14. Dezember hier spielen können. Noch wurde kein Ersatz-Stadion gemeldet", sagte gestern Michael Novak, der Pressesprecher des 1. FCK.


FCK-Cheftrainer Wolfgang Wolf ist dabei, sich einen Überblick über den Unterbau zu verschaffen. Gestern sah der Trainer vor seiner Dienstreise nach Mainz die erste Halbzeit der A-Junioren gegen Jahn Regensburg. Am Freitag schon studierte Wolf die zweite Garnitur in der Regionalliga gegen TSG Hoffenheim. „Wo ich helfen kann, werde ich helfen. Ich werde alles dafür tun, dass die Amateure und die A-Junioren nicht absteigen", sagte der Trainer mit Blick auf mögliche Spielerabstellungen. „Ich habe ja wiederholt gesagt, wer bei den Profis nicht oder nur kurz zum Einsatz kommt, in der Regionalliga spielberechtigt ist, der wird da auch spielen", unterstrich der Bundesliga-Trainer. Er will seine exakten Vorstellungen schleunigst mit Uwe Stöver, dem Leiter des Nachwuchszentrums „Rote Teufel", Amateurtrainer Hans Werner Moser und Jugendtrainer Michael Dusek besprechen.


„Die Spielabsage hat mir gar nicht gepasst", betont Wolf. „Wir waren gut drauf und haben dann top motiviert fern gesehen", bedauert der Coach, dass er seine „Jungs" nicht loslassen durfte: „Es ist schon eine blöde Situation, vor die Mannschaft zu treten und zu sagen: Ja, es war schön mit euch im Trainingslager, das Spiel fällt aus, wir haben am Wochenende frei ..."


Durch das Nachholspiel gegen Frankfurt muss die zum gleichen Termin angesetzte Mitgliederversammlung mit Wahlen des Aufsichtsrates verschoben werden. „Meine Ansprechpartner bleiben René Jäggi und Olaf Marschall", sagt der Trainer.


Heute haben die Lauterer Profis frei. Morgen (10 Uhr) ist Training, um 18 Uhr wird ein internes Trainingsspiel auf Platz 4 ausgetragen.

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FCK kann wieder im Stadion spielen
Nach Stahlträger-Stützen-Montage sehen Experten Einsturzgefahr gebannt

KAISERSLAUTERN (zkk). Das seit Freitag aus Sicherheitsgründen gesperrte Fritz-Walter-Stadion ist seit gestern wieder für den Spielbetrieb frei. Mit dem Einbau zweier Stützen im Bereich der Südtribüne sei die nötige Entlastung für den Ost- und Westteil der Dachkonstruktion geschaffen, teilte der 1. FC Kaiserslautern mit, der unabhängig davon eine Ersatz-Spielstätte bei der Deutschen Fußball-Liga melden muss, die das Stadion am Mittwoch inspizieren möchte. Um kein Risiko einzugehen soll umgehend die gesamte Stahlkonstruktion auf Ost- und Westtribüne auf etwaige Schäden untersucht werden, sagte FCK-Vorstandschef René Jäggi: „Das war eine Masterübung für Krisenmanagement." Südwest

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Hilfe vom Lehrter Bahnhof
KAISERSLAUTERN: Wie die Pfeiler im Fritz-Walter-Stadion eingebaut wurden

Im Fritz-Walter-Stadion hat sich die Lage entspannt. Die Hilfsstützen für das Dach der Südtribüne sind montiert, die Ausbauarbeiten gehen seit weiter. Nach den Worten von Professor Wieland Ramm, Prüfingenieur für Baustatik, wurde am Wochenende „eine Wahnsinnsleistung" vollbracht.


Der FCK hatte am Freitagmittag über Risse in der Dachkonstruktion der Osttribüne informiert und das Spiel gegen Eintracht Frankfurt abgesagt, am Freitagabend waren laut Ramm bereits die Hilfsstützen für das Dach der Südtribüne auf dem Betzenberg. Die Stahlbaufirma Donges aus Darmstadt, die die Stahlkonstruktion für die Osttribüne geliefert hat, brachte die Stützen ans Fritz-Walter-Stadion. So schnell ging das nach den Worten von Ramm deshalb, weil die Firma in Berlin eine aufwändige Stahlkonstruktion für den Lehrter Bahnhof baut und dort Stützpfeiler hatte, die nicht mehr benötigt werden. Die Stützen passten zwar von der Länge her nicht für das Fritz-Walter-Stadion, sie waren nur halb so lang wie die benötigten 17 Meter. Hinter dem Stadion wurden sie jedoch zusammengeschraubt und mit einem 1,50 Meter hohen Fuß versehen, passten damit genau unter das Tribünendach.


In der Nacht zum Montag wurden die beiden jeweils sieben Tonnen schweren Hilfspfeiler dann im strömenden Regen an den beiden Seiten der Südtribüne montiert. Das Glasdach wurde hierfür an zwei Stellen geöffnet, die Pfeiler wurden von der Straße hinter der Südtribüne aus mit Kränen in Position gebracht. Mit hydraulischen Hubvorrichtungen wurde das Dach dann zwölf Zentimeter angehoben und auf die Stützen gesetzt. Als um 4.30 Uhr das Dach unter Last gesetzt wurde, war Ramm im Stadion. „Alles hat gut geklappt, es ist kein Glas zu Bruch gegangen. Die Männer von Donges haben die Nacht durchgearbeitet und waren am Morgen todmüde", erzählt der Prüfingenieur.


Das Dach der Südtribüne liegt nun auf den Hilfspfeilern auf und nimmt so Traglast vom Dach der Osttribüne. Auch das Stahlteil mit den vorgefundenen Haarrissen ist somit entlastet. Als nächstes werden jetzt Gerüste auf der Ost- und Westtribüne aufgebaut, damit die Dachkonstruktion untersucht werden kann. Geprüft würden verschweißte Teile und Stellen, an denen wichtige Lasten übertragen werden, sagt Ramm. Er schätzt, dass die Untersuchungen auf der Ost- und Westtribüne zehn bis 14 Tage dauern.


Um Risse in Stahlteilen zu untersuchen, gibt es verschiedene Verfahren. Eine Untersuchung mit Gammastrahlen oder Ultraschall sei im Fritz-Walter-Stadion nicht geeignet, so Ramm. Vielmehr werde ein Prüfverfahren mit Magnesiumpulver eingesetzt, das der Professor so erläutert: Auf die beiden Seiten eines Stahlteiles kommen starke Elektromagneten, zwischen diesen Polen entsteht ein Kraftfeld. Die Kraftlinien fließen von Pol zu Pol durch den Stahl, wenn sie auf Widerstand in Form eines Risses stoßen, treten sie aus dem Stahl aus. Auf der Oberfläche, die mit einer Flüssigkeit mit Eisenpulver besprüht wird, sammeln sich die Eisenteilchen und zeichnen den Riss nach. Der zeichnet sich zwar auf dem Stahl ab, aber die Untersuchung gibt keinen Aufschluss darüber, wie tief der Riss ist. Das Verfahren funktioniere auch, wenn Risse von außen nicht zu erkennen sind, erklärt Ramm, der davon ausgeht, dass Verstärkungen angeschweißt werden können. Er ist sicher, dass einige der gefundenen Risse mit der Verzinkung zu tun haben. Rissbildung bei der Verzinkung sei ein Phänomen im Stahlbau und Gegenstand der Forschung.


Die Firma Donges ist ein großes Stahlbauunternehmen. Neben dem Lehrter Bahnhof baut sie auch am ICE-Bahnhof Erfurt mit und an Airbushallen in Hamburg. (dür)


ron.de
 
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