Roland Ducke gestorben

"Roland Ducke ist tot. Er erlag am vergangenen Sonntag (26.06.05) im Alter von 70 Jahren einem Krebsleiden. Der 37fache Nationalspieler hatte von 1955 bis 1971 mit dem FC Carl Zeiss JENA drei DDR-Meistertitel und einen Pokalsieg geholt. "Sein Tod ist ein großer Verlust für unseren Verein", spricht FC-Präsident Rainer Zipfel vielen Anhängern aus dem Herzen."

Quelle: FCC-Homepage
 
Bis zuletzt gekämpft

FC Carl Zeiss Jena trauert um seinen ehemaligen berühmten Außenstürmer Roland Ducke
Eine Fußball-Legende ist Sonntagabend gestorben:

In der Jenaer Uniklinik erlag Roland Ducke im Alter von 70 Jahren einem Prostata-Leiden.

"Er hat bis zuletzt gekämpft wie ein Löwe", sagt Peter Ducke, der Bruder des Weltklasse-Fußballers, der seine Lebensgefährtin Bärbel Hartmann und seinen Sohn Harald hinterlässt.

Roland Ducke war sehr erfolgreich während seiner Zeit beim SC Motor Jena und beim FC Carl Zeiss Jena, für die er von 1955 bis 1971 gespielt hat. In den Kriegswirren hatte es die Duckes aus der heutigen Tschechischen Republik nach Schönebeck verschlagen. Dort wurde Roland 1954 entdeckt, als er mit Motor Schönebeck in einer Staffel mit Motor Jena spielte. "Ich war 21 und musste mich gegen viele ältere Spieler durchsetzen", erzählte Ducke zu seinem 70. Geburtstag im vergangenen Jahr.

Geprägt wurde Roland Ducke von Trainer Georg Buschner. Der führte neue Methoden ein - Kraft, Lauf, Bewegung, das hat Jena ausgezeichnet. "Diese Vielseitigkeit brachte uns gewaltig voran. Unser Erfolg beruhte auf dem für damalige Zeiten neuen Training", resümierte Ducke einst im OTZ-Gespräch.

Der ehemalige DDR-Nationalcoach Buschner war gestern überrascht von der Todes-Nachricht: "Er hat zwar schon lange mit dem Krebs zu kämpfen gehabt, aber immer Optimismus ausgestrahlt. Eine besondere Persönlichkeit des deutschen Fußballs ist von uns gegangen."

Roland Ducke sei ein filigraner Spieler gewesen - zwar nicht der Vollstreckertyp, dafür aber der Ideen- und Vorlagengeber. "Roland war sowohl als Rechtsaußen als auch auf der linken Seite einsetzbar - er war klein und enorm beweglich", erinnert sich Buschner, der einst in der Kabine scherzte: "Wer so gut wie Roland spielt, darf auch wie er eine Zigarette vorm Spiel rauchen."

Buschner fällt es schwer, Duckes beste Partie zu nennen, da er "so viele Glanzleistungen gebracht hat". Erinnert sei an das 3:3 in Budapest gegen Ungarn im November 1963. Ducke hatte zum 2:2 ausgeglichen, erzielte Sekunden vor Schluss das 4:3, doch der jugoslawische Schiedsrichter sah ein Abseits. Oder das 4:3 in Leipzig gegen die Niederlande im April 1967, das ebenso zu Duckes besten Spielen zählte.

Aber er war nicht nur bei 37 Länderspielen in der Nationalmannschaft erfolgreich: Mit Jena holte er drei Meisterschaften und wurde einmal Pokalsieger. Mit seinem Bruder Peter prägte er den FC Carl Zeiss - viele Fans nennen den Namen Ducke in einem Atemzug. "Seine Finten und kurzen Haken sind unvergessen", sagt Lothar Kurbjuweit, der ein Jahr zusammen mit Ducke spielte. "Von ihm hat man allein beim Zuschauen gelernt."

Der FC Carl Zeiss Jena plant eine Gedenkminute zu Ehren des Verstorbenen am Freitagabend vor dem Freundschaftsspiel in Rothenstein. "Sein Tod ist ein großer Verlust für unseren Verein. Roland Ducke hat sich große Verdienste erworben", sagt Rainer Zipfel, der Präsident des Jenaer Fußballclubs. Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen müsse sein Club Abschied von einer Fußball-Legende nehmen. Erst im Mai war Wolfgang Blochwitz gestorben.

Roland Ducke absolvierte 37 Länderspiele in der Auswahl der DDR und schoss 5 Tore. Sein erstes Länderspiel bestritt er am 14. September 1958 in Leipzig gegen Rumänien (3:2), das letzte am 11. Oktober 1967 in Leipzig gegen Dänemark (3:2).

Seine Pflichtspiele mit dem SC Motor bzw. FC Carl Zeiss Jena: Europacup 23 (3 Tore), IFC/Intertoto 31 (4), DDR-Oberliga 344 (51), DDR-Liga 33 (19), FDGB-Pokal 50 (11). Gesamtbilanz: 481 Spiele und 88 Tore.

1970 wurde er zum DDR-Fußballer des Jahres gewählt.


Quelle: OTZ
 
Nun ja, er war gemeinsam mit seinem Bruder und Harald Irmscher das Herz der Mannschaft, obwohl ich ihn kaum noch gesehen habe.

70 Jahre ist nicht gerade alt, aber vielleicht isses besser so als wenn er sich noch ewig gequält hätte.

Mit dem Jenaer Fußball wird sein Name wohl immer verbunden bleiben.

Mein virtuelles Beileid an die Hinterbliebenen.
 
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