Rudi Assauer an Alzheimer erkrankt.

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Den Hype um Zynismus habe ich auch nie ganz verstanden...

Welchen Hype? :suspekt:

Zyniker: ein Mensch, der die Dinge so sieht, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten.
Ambrose Bierce


Ein Zyniker ist ein Mensch, der von jedem Ding den Preis und von keinem den Wert kennt.
Oscar Wilde


Zynismus ist eine Einstellung,eine Charaktereigenschaft die nicht nicht jedem gegeben,und auch nicht von jedem erwünscht ist. Aber das darum ein Hype gemacht wird,ist mir bisher nicht aufgefallen. :zucken:
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Sie hat gedacht, er verarscht sie...

Dann scheint sie ja doch noch etwas mitgekriegt zu haben.
Aber du hast es anscheinend immer noch nicht verstanden..und willst es vlt. auch gar nicht,weil du es nicht nachvollziehen kannst.
Es geht nicht darum,sich über das Schicksal eines Menschen,und/oder ihn selbst lustig zu machen,sondern die Situation so locker wie möglich zu sehen. Und das beinhaltet das man auch die komischen Momente,die es immer gibt,zu bemerken und als solchen zu nehmen.
 
G

g.P.

Guest
Doch, das verstehe ich. Ist in meinen Augen nur etwas anderes als bisher beschrieben.

Deine zitate sind ja ganz nett. Ich kannte sie schon, werden ja Regelmaessig von den ganzen so zynischen Mädels bei facebook gepostet. Und genau das ist fuer mich diese seltsame Form von Hype, bei der man sich wohlwollend zuruecklehnt, sich selbst als so Ausgesprochen zynisch beschreibt, weil man die eigentliche Bedeutung des Worts nicht mehr kennt, sondern zynismus für eine Form des Humors hält oder glaubt, damit wie Harald Schmidt zu sein.
Ich habe persönlich vielleicht zwei oder drei Menschen kennengelernt, die ich als echte Zyniker beschreiben wuerde, jeder davon hatte mein aufrechtes Mitgefühl.
 

Crazyyyy

SechzigOida
Teammitglied
Für mich ist das nicht nachvollziehbar. Ich hätte niemals über die Alzheimer-Krankheit meiner mittlerweile verstorbenen Großmutter lachen können, weil daran einfach nichts witzig war. Es gibt zwischen "daran verzweifeln" und "darüber lachen" einen großen Bereich, der andere Umgangsweisen damit bereitstellt.
Lacht ihr über den Tod von Leuten, die ihr geliebt habt? Nichts anderes ist diese Krankheit doch, ein geistiger Tod eben. Vielleicht gehen wir auch einfach an den Begriffen auseinander. Wie gesagt, der Ansatz, man müsse das mit Humor nehmen, ist für mich so kein bisschen nachvollziehbar - aber wie immer weiß das jeder für sich am besten.

wie Mimi erwähnt ist es bei mir eine Art Selbstschutz, eine Möglichkeit damit klar zu kommen. Ich versuche meine Oma nicht als einen Sonderfall anzusehen der sie natürlich ist. Das ist vor allem schwierig wenn Leute von Ausserhalb da sind , die unvertraut mit so einer Situation sind, aber was erzähle ich das dir :zwinker3: Und so wie man sich über die Schwächen von anderen "lustig macht" so versuche ich das auch bei Alzheimerpatienten. Ich meine, was soll ich über den Ernst der Krankheit die ganze Zeit nachdenken, das macht die Situation ja auch nicht besser.
Ich möchte nochmals betonen das ich die Krankheit und das daraus reultierende Verhalten im eigentlichen Sinne nicht lustig finde, also das was aus der Krankheit resultiert, nur darüber lachen kann die Person wiedezuerkennen oder wenn man die Person als "normalen" Menschen sieht. Weiß nicht ob das zynisch ist oder nicht, kann natürlich sein :zwinker3:
 

gary

Bekanntes Mitglied
kennt nicht fast jeder, der Demenzkranke im nahen persönlichen Umfeld hat die regelmäßigen Situationen über die man denkt "entweder versucht man drüber zu lachen oder man verzweifelt daran"?

So siehts aus. Hat wohl ein Großteil mehr Erfahrung damit, als ihm lieb sein kann.
Braucht man doch gar nicht drüber reden, wie schrecklich das ist.
Rudi Assauer dürfte hier kaum mitlesen, seine Angehörigen auch kaum, von daher braucht sich sowieso niemand persönlich angepisst fühlen.

Nützt aber auch einer Familie nichts, in (Selbst-)Mitleid (überspitzt gesagt) und Trauer zu zerfließen. Zumindest bei uns in der Familie ist ein Hang zum Galgenhumor verbreitet. Den hat spätestens mein Opa im Umgang mit seiner Krebserkrankung gelehrt. Das bedeutet doch aber nicht, es lustig zu finden.
 

Don_Weedi

Aktives Mitglied
ja meine ich.
weiß ja nicht wies bei dir in der familie aussieht aber bei mir gibts 2 Alzheimer Fälle und nachdem die Frustrationsphase vorbei ist in der du dich damit abfinden musst quasi das ein Mensch sein "Selbst" verliert und sich kontinuierlich zu einem Kleinkind zurückentwickelt bis die Organe versagen, kann man das ganze nur mit humor nehmen.


Das sagst du als Aussenstehender der es nicht hat.


Ich persönlich stelle es mir furchtbar als Betroffener vor.Vor allem kann ich mir vorstellen das es für einen Betroffenen in einer bestimmten Phase zur Hölle wird.Z.b.wenn man sich teils noch erinnert(wenn man es dann von jemanden gesagt bekommt)wer die Personen auf den Photos sind oder wer da gerade zur Tür reinkommt etc.Ich denke dann wird jedem der diese Krankheit hat(für einen Moment vielleicht nur) klar das sich Jahrzehnte bzw.sein ganzes Leben langsam in Luft auflöst.Und sind es nicht die schönen Erinnerungen an das erlebte über das sich die meisten Menschen freuen wenn sie einmal alt sind?Ich denke schon.


Ich habe einmal einen Beitrag im Fernshen gesehen wo eine Frau gerade diese Dinge über ihren Mann erzählt hat der diese Krankheit hatte.Wie ihr Mann als er noch halbwegs klar war und sich teils noch erinnern konnte regelrecht psychisch kaputt gegangen ist-wohlwissend das er bald nicht einmal mehr seine eigene Frau erkennt
 

kahnsinn

Triple find ich gut
ja meine ich.
weiß ja nicht wies bei dir in der familie aussieht aber bei mir gibts 2 Alzheimer Fälle und nachdem die Frustrationsphase vorbei ist in der du dich damit abfinden musst quasi das ein Mensch sein "Selbst" verliert und sich kontinuierlich zu einem Kleinkind zurückentwickelt bis die Organe versagen, kann man das ganze nur mit humor nehmen.
Ist im Grunde auch nur scheiße für die Angehörigen denn als Alzheimerpatient hast du ja bald vergessen das du diese Krankheit hast, sich selber zu Analysieren kann auch eine Fehleinschätzung ergeben, sodass man altersvergesslichkeit mit Demenz verwechselt.
Ich wünsche der Familie und Rudi Assauer natürlich nur das Beste und würde mich als selbstbetroffener natürlich nicht über Alzheimerpatienten lustig machen.


Ich habe keinen solchen Fall in meiner Familie, brauche das aber auch nicht, um zu wissen, dass das alles andere als humorverdächtig ist. Wenn Außenstehende über das Verhalten lachen, ist denen nicht mehr zu helfen. Wenn der Betroffene selbst ironisch über seine Krankheit spricht, sofern er dazu überhaupt noch in der Lage ist, dann ist das auch eher eine Art Selbstschutz, weil er möglicherweise nicht andauernd bemitleidet werden will.
 

Crazyyyy

SechzigOida
Teammitglied
Ich habe keinen solchen Fall in meiner Familie, brauche das aber auch nicht, um zu wissen, dass das alles andere als humorverdächtig ist. Wenn Außenstehende über das Verhalten lachen, ist denen nicht mehr zu helfen. Wenn der Betroffene selbst ironisch über seine Krankheit spricht, sofern er dazu überhaupt noch in der Lage ist, dann ist das auch eher eine Art Selbstschutz, weil er möglicherweise nicht andauernd bemitleidet werden will.


Wie gesagt den " Humor" den ich erwähnte kann man gleichsetzen mit Selbstschutz,
Hab den Eindruck hier denken wirklich welche ich würde mich darüber lustig machen, wie als wenn sich jemand verletzt und ich darüber lache :suspekt:
Nee die Krankheit ist so ekelhaft beschissen, da will ich diese nicht auch noch wirklich ernst nehmen und mir ständig darüber gedanken machen wie es früher war und wie ungerecht das alles ist. Nennt es Humor, Zynismus oder sonstwat .. ich will an sowas nicht verzweifeln, so traurig die Krankheit auch ist man muss das "beste" daraus machen, und da gibts einfach auch nicht viel was man machen kann.
 
G

g.P.

Guest
ich möchte dazu kurz anmerken, dass es ich hier niemanden seine art der trauer- oder schmerzbewältigung absprechen will, sondern einfach mein Unverständnis dafür zu Ausdruck bringen wollte.
Natürlich muss man mit einem Schwerkranken auch lachen können, alles andere wäre furchtbar. Nur, worüber man eben lacht, das ist für mich eben der Unterschied. Dass irgendwann nur noch Babygebrabbel kommt, dass sie inkontinent werden, dass sie sich an ihre Kinder nicht erinnern usw., das sind alles Punkte, wo ich persönlich eben keine Pointe erkennen kann. Dass auch mit Geistig zurückentwickelten oder immer gebliebenen sozialer Humor stattfindet, ist jedem bewusst, der mal mit solchen zu tun oder gearbeitet hatte.
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Doch, das verstehe ich. Ist in meinen Augen nur etwas anderes als bisher beschrieben.

Ich habe es aber genauso verstanden.

Deine zitate sind ja ganz nett. Ich kannte sie schon, werden ja Regelmaessig von den ganzen so zynischen Mädels bei facebook gepostet.

Ich bin sehr fest davon überzeugt das ein wirklicher Zyniker sich niemals bei facebook anmelden würde. :floet:



Und genau das ist fuer mich diese seltsame Form von Hype, bei der man sich wohlwollend zuruecklehnt, sich selbst als so Ausgesprochen zynisch beschreibt, weil man die eigentliche Bedeutung des Worts nicht mehr kennt, sondern zynismus für eine Form des Humors hält oder glaubt, damit wie Harald Schmidt zu sein.
Ich habe persönlich vielleicht zwei oder drei Menschen kennengelernt, die ich als echte Zyniker beschreiben wuerde, jeder davon hatte mein aufrechtes Mitgefühl.

Siehe oben.
Zynismus kann eine Form von Humor sein,eine Grundhaltung.
Es gibt allerdings eine unbeabsichtigte,unfreiwillige Form des Zynismus,der selbst mich manchmal kopfschüttelnd zurücklässt. Dazu gehören z.B. Argumente bzw. Antworten Gläubiger auf die Theodizee-Frage. :floet: Oder die einiger Politiker ( "Der Krieg im Irak ist schlimm, aber noch schlimmer wäre eine gedemütigte Weltmacht USA" :suspekt: )
Das Harald Schmidt ein bewusst komischer Zyniker ist (wenn es nicht nur eine Rolle sein sollte) wundert mich,da er sich selbst ja als streng katholisch bezeichnet.
Ich,und mein Umfeld ,würde(n) mich auch als Zyniker bezeichnen und Mitgefühl (ich nehme an im Sinne von Mitleid?!) wäre bzw. ist in sofern angebracht,das an dem Spruch von Ambrose Pierce was dran ist. Es kann nicht sein,was nicht sein darf ist "unser" Motto nicht. Und da die Realität (zumindest wie sie sich uns darstellt,um einigen den Wind aus den Segeln zu nehmen :floet: ) wirklich nix für Weicheier ist,halte ich die Gabe des Verdrängens und Schönredens für eine durchaus beneidenswerte. Denn an dem Spruch Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die Ironie mein Schild ist ja auch was dran. Wenn man die eben geschilderte Gabe nicht in ausreichendem Maße besitzt,bleibt einem häufig nur der Zynismus.
 
Zuletzt bearbeitet:

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
ich möchte dazu kurz anmerken, dass es ich hier niemanden seine art der trauer- oder schmerzbewältigung absprechen will, sondern einfach mein Unverständnis dafür zu Ausdruck bringen wollte.
Natürlich muss man mit einem Schwerkranken auch lachen können, alles andere wäre furchtbar. Nur, worüber man eben lacht, das ist für mich eben der Unterschied. Dass irgendwann nur noch Babygebrabbel kommt, dass sie inkontinent werden, dass sie sich an ihre Kinder nicht erinnern usw., das sind alles Punkte, wo ich persönlich eben keine Pointe erkennen kann. Dass auch mit Geistig zurückentwickelten oder immer gebliebenen sozialer Humor stattfindet, ist jedem bewusst, der mal mit solchen zu tun oder gearbeitet hatte.

Ich kann mich an keinen Beitrag erinnern,der zum Ausdruck gebracht hätte, das diese von dir angesprochenen Punkte,für Erheiterung sorgen.
Du hast einen Verwandten,der sich über deine Grosstante lustig gemacht hat ins Rennen geworfen. Diese Art von möglichst humorvollem Umgang mit der Situation meinten weder crazy,noch ich oder sonstwer. :mahnen:
Miur scheint das eher eine Grundhaltung zu sein. Der eine sieht halt ausschliesslich das schreckliche in der Situation,der andere ist in der Lage selbst in solchen Momenten den bzw. seinen Humor zu bewahren.
Selbstverständlich sind erstere moralisch weit überlegen. :zwinker3:
 
K

Kim Jong Il

Guest
Meinst du damit dich?

Kommt mir etwas komisch vor, wenn der wohlsituierte Durchschnittsdeutsche meint, das schwere Leben eines verhungernden Somalis nur mit Humor und Sarkasmus ertragen zu können...
Damit kann ich mich gar nicht meinen... :fress:

Es gäbe noch einiges zu sagen, auch was Erfahrungen aus meinem engsten persönlichen Bereich betrifft, aber ich habe gar keine Lust auf eine solche Diskussion und belasse es daher lieber dabei.
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Ich denke es macht auch etwas aus,wie der Betroffene selber "drauf ist" bzw. war.
Sollte ich eines Tages an einer solchen,oder einer anderen schweren Krankheit leiden,würde ich es begrüssen man würde mich und meine Situation mit Humor nehmen,anstatt gramgebeugt das bzw. mein Schicksal zu bedauern.
 

zariz

Bekanntes Mitglied
Reagan nahm mit einem "schönen" Brief Abschied aus der Öffentlichkeit, Gunter Sachs hingegen beging Suizid... wie so oft auch hier absolut subjektive Maßgeblichkeiten, auch für die Betroffenen, ob direkt oder indirekt.
 
Rudi Assauer an Alzheimer erkrankt , echt , sowas aber auch !!

Einen Vorteil sehe ich dabei , mit einem Schlag hat er alles über Schalke 00 vergessen :spitze:
 
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