schon wieder Dresden

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Aus den "Fürther Nachrichten" von heute
Kugel traf Bus
SpVgg-Anhängerin erlitt Schock — Die Polizei ermittelt

FÜRTH — Im Zusammenhang mit einem Anschlag auf Fürther Fußballfans ermittelt die Polizei wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.
Wie bereits kurz berichtet, waren die Anhänger der SpVgg Greuther Fürth zum Auswärtsspiel des Zweitligisten nach Dresden mitgereist. Als sie sich am Sonntagabend auf den Heimweg machten, zerstörte eine von einer Präzisionszwille geschleuderte Stahlkugel eine Scheibe des Busses. Nach bisherigen Erkenntnissen erlitt mindestens eine Insassin einen Schock. Sie wurde wenig später auf einem Autobahnrastplatz von einem Notarzt versorgt.
Jens Goldmann (23), Fan-Beauftragter der SpVgg, saß ebenfalls in dem Bus. Nach seiner Schilderung waren die Anhänger der SpVgg aus Sicherheitsgründen erst 50 Minuten nach Spielende aus dem Rudolf-Harbig-Stadion entlassen worden. Anschließend überwachte ein massives Polizeiaufgebot die weitere Abreise. „Im Bus waren die Lichter aus, weil wir kein erkennbares Ziel bieten wollten,“ sagt Goldmann.
Nach Polizeiangaben bedrohten etwa 500 Fans von Dynamo Dresden die fünf Busse aus Fürth. Plötzlich barst ein Fensterglas. Die Frau, die einen Schock erlitt, saß direkt neben der Stelle, an der das Geschoss von etwa zwei Zentimeter Durchmesser eingeschlagen hatte. Die Kugel drang allerdings nicht in den Fahrgastraum ein, „ansonsten“, meint Goldmann, „wäre vielleicht jemand tot gewesen“.
Die polizeiliche Untersuchung leitet die Dresdner „Ermittlungsgruppe Gewalt“. Nach Aussage von Polizeioberrat Heinz Hegendörfer, Einsatzleiter bei Heimspielen der SpVgg und Kenner der Szene, sind solche Vorfälle für seine sächsischen Kollegen nichts Neues. Gästefans bei der Abfahrt in Angst zu versetzen, sei in Dresden „eine Art Ritual“.
Schon während der Partie, die 2:2 endete, war die Stimmung aggressiv. Betreuer und Spieler der SpVgg mussten sich grobe Pöbeleien gefallen lassen. Fürths Trainer Benno Möhlmann schimpfte hinterher: „Sowas habe ich noch nicht erlebt.“

KURT HEIDINGSFELDER
 
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