Transfer Einnahmen versteuern

D

downie

Guest
Ja, es ist zulässig...aber eben nur mit Einvernehmen des Finanzamts... siehe § 4a EStG. Und dieses Einvernehmen gibt es nur, wenn die Abweichung mit betrieblichen Gründen ausreichend begründet wird.

Hast du schonmal erlebt, dass der Wunsch abgelehnt wurde? Ich nicht.
 

German_Ice

Bekanntes Mitglied
Hast du schonmal erlebt, dass der Wunsch abgelehnt wurde? Ich nicht.

Bei Fußballvereinen? Vermutlich nicht, da dürfte als Grund schon reichen, dass die Saison nunmal bis zum 30.06. geht.

In der freien Wirtschaft? Gibt es definitiv regelmäßig. Hier ein spontan gegoogletes Bsp. einer Ablehnung durch das FA:

https://www.rechtsportal.de/Rechtsprechung/Rechtsprechung/2009/BFH/Umstellung-eines-Wirtschaftsjahres-auf-einen-vom-Kalenderjahr-abweichenden-Zeitraum-aus-beachtlichen-betriebswirtschaftlichen-Gruenden

Da wurde die Abweichung vom Kalenderjahr abgelehnt, weil als Begründung lediglich steuerrechtliche Faktoren genannt wurden und nicht, wie vom Finanzamt gefordert, "erhebliche" betriebliche oder organisatorische Gründe.
 

ConJulio

Nur der BVB!!!
Das war ganz genau. Du hast keinen Dunst von was du schwafelst. Aber das hast du ja schon im Eingangsstatement mitgeteilt. :frown: Offensichtlich gehst du davon aus, dass Konzerne Einzelposten separat versteuern. Das ist Nonsens.

Hey Chef - mal nicht böse gemeint aber: Erklär es dann doch einfach mal. :mahnen: Wo ist das Problem?? Er hat einfach nur gefragt, um Hilfe gebeten und dies zeigt, daß er da weiter kommen möchte. Ne einfache Erklärung kann da schon sehr viel bringen. Weiterhelfen und vielleicht auch jemanden nach vorne bringen.
Klingt komisch, ist aber so!
Ernsthaft, ich glaube, daß genau das ein Problem von Foren ist. Das genau ist ein Fundament des Internets - Austausch von Wissen. Der einzige Rohstoff der sich bei Gebrauch vermehrt!
Die Frage ist doch mal gar nicht so schlecht oder schlimm.
Wenn es jemand etwas nicht versteht, dann ist dies einfach mal so. Und es scheint, daß Du hier mal weiterhelfen kannst. Wo ist dann das Problem?

Und Tuxedo: Bleib auch mal locker. Denn es ist DEINE Frage gewesen.


Lieber Gruß
 
D

downie

Guest
Bei Fußballvereinen? Vermutlich nicht, da dürfte als Grund schon reichen, dass die Saison nunmal bis zum 30.06. geht.

In der freien Wirtschaft? Gibt es definitiv regelmäßig. Hier ein spontan gegoogletes Bsp. einer Ablehnung durch das FA:

https://www.rechtsportal.de/Rechtsprechung/Rechtsprechung/2009/BFH/Umstellung-eines-Wirtschaftsjahres-auf-einen-vom-Kalenderjahr-abweichenden-Zeitraum-aus-beachtlichen-betriebswirtschaftlichen-Gruenden

Da wurde die Abweichung vom Kalenderjahr abgelehnt, weil als Begründung lediglich steuerrechtliche Faktoren genannt wurden und nicht, wie vom Finanzamt gefordert, "erhebliche" betriebliche oder organisatorische Gründe.

Danke für den link. Lustige Geschichte. War vielleicht ein wenig dünn, beim Finanzamt die Umstellung mit dem Wunsch auf Steuerverkürzung zu begründen :lachtot:
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
wenn es funktionieren würde, hätte es längst jemand gemacht.

Bei all den Finanzleaks und heutigen Transferrechtespekulationen bin ich mir nicht mal sicher ob das noch keiner gemacht hat. Aber warum würde es denn nicht gehen?

Was ich weiß ist, das Auslandstransaktionen ab einer gewissen Geldmenge meldepflichtig sind. Das dürfte Transfergelder ja auch beinhalten.
 

Herr der Daumen

Däumling
Hoeneß hat im Sportbild-Interview was zu dem Thema gesagt.

„Der sich am meisten freuen darf, ist unser Finanzminister Wolfgang Schäuble. Man muss sich das trotz solcher Wahnsinns-Summen mal so vor Augen halten: Nehmen wir für das Beispiel Dembélé eine runde Summe von 100 Millionen Euro als Fixbetrag, den Dortmund sofort bekommt. Davon gehen 20 Millionen Euro per Vertrag schon mal an Dembélés Ex-Klub Rennes, schon sind wir bei 80 Millionen Euro.“

„Selbst wenn nun ein Ersatz für 50 Millionen gekauft würde, könnten davon im Falle eines Fünfjahresvertrags nur 10 Millionen Euro im gleichen Geschäftsjahr abgeschrieben werden. Das heißt: Ich zahle aus 70 Millionen Euro rund 35 Millionen Euro an Steuern. So sieht die Wahrheit aus. Das Verkaufen ist gar nicht so schön, wie es sich anhört.“
 

atreiju

Bekanntes Mitglied
Teammitglied
Eigentlich sollte gerade Herr Hoeness zu Steuerthemen generell schweigen, wie wir wissen. Da er aber zudem als erfolgreicher Unternehmer und als langjähriger Manager des erfolgreichsten deutschen Fussballvereins sich zumindest ein wenig tiefer in Steuerangelegenheiten auskennen sollte, dient diese Vereinfachung nur der Verdummung der Leser, die sich in dieser Thematik nun überhaupt nicht auskennen und davon gibt es genug.

Richtig ist ja noch die Aussage, dass der Verkaufserlös sofort als außerordentlicher Ertrag in die Gewinnermittlung einzubringen ist, weiterhin korrekt ist, dass die Transferausgaben über die Laufzeit der Verträge abzuschreiben sind, der Rest, sprich, dass der BVB deswegen 35 Mio. € Steuern zahlen muss, ist aber eben viel zu vereinfacht. Zunächst einmal steht der Spieler Dembele noch mit einem Restwert in der Bilanz, dies müssten um die 12 Mio. e sein, die natürlich verrechnet werden. Zudem hat der BVB natürlich im Laufe des Geschäftsjahres diverse steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten, um die fällige Steuerlast zu drücken und zu verändern.

Zudem kann jeder Verein natürlich bei Ablösesummen von 50 Mio. € und mehr auch in den Folgejahren entsprechende Abschreibungen vornehmen und diese reduzieren in diesen Jahren auch den Gewinn und senken die Steuerlast dementsprechend. Das heißt, den erhöhten Steuerzahlungen in diesem Geschäftsjahr stehen in den Folgejahren deutlich reduzierte Steuerzahlungen gegenüber und sorgen damit für einen gewissen Ausgleich.

Kurzum, ja, auf diesen Transfererlös werden (nicht unerhebliche) Steuern anfallen, aber bei weitem nicht in dem von Herrn Hoeness kolportierten Umfang, mit dem er die Fans nur einlullen will.
 
D

downie

Guest
Kurzum, ja, auf diesen Transfererlös werden (nicht unerhebliche) Steuern anfallen, aber bei weitem nicht in dem von Herrn Hoeness kolportierten Umfang, mit dem er die Fans nur einlullen will.

Eine interessante Interpretation deinerseits, anzunehmen, er wolle die Fans einlullen. Was genau soll das heissen? Wer will denn bitte und wieso eingelullt werden? Die Bayern Fans? Die BvB Fans? Andere Lullies? Nein, hier wird, wie so oft, knallhart Klientelpolitik betrieben und zwar zu Gunsten der Vereine. In der Hoffnung nämlich irgendwann einmal, wenn sich das falsche Bild manifestiert hat, weitere Steuererleichterungen einheimsen zu können.

Was ich aber überaus löblich von dir finde, ist die Tatsache, dass du dir die Mühe gemacht hast und dem kleinen Mann mal zeigst, wie das mit den "vielen" Steuern für Unternehmen, die du ja quasi seit Jahrzehnten stakkatoartig bejammerst, wirklich aussieht. Ja, es ist nahezu unfassbar, aber von einem Betrag von 80 Millionen, wird mit ganz normalen steuerlichen Rahmenbedingungen die unsere Gesetzgebung vorsehen, am Ende vielleicht noch eine Steuerlast von vielleicht 8-10 Millionen übrig bleiben. Und das auch nur, wenn man sich nicht sonderlich bemüht... Das ist dann ein Steuersatz von c.a. 10% Fürwahr, eine schreckliche Zumutung! Den like hast du dir wirklich verdient!
 

German_Ice

Bekanntes Mitglied
Die Steuerquote des BVB kann sich ja jeder online anschauen.

12/13: 14,66%
13/14: 17,80%
14/15: 8,33%
15/16: 14,28%

Geben sich halt keine Mühe.
 

atreiju

Bekanntes Mitglied
Teammitglied
Ach Downie....

Du kannst ja mal gerne nur zehn Postings in den letzten 5 Jahren heraus suchen, in denen ich bejammert habe, dass Unternehmen zu viel Steuern zahlen, ich bin gespannt... Du wirst wahrscheinlich irgendwo das ein oder andere Posting finden, in denen ich sage, dass wir in Deutschland nicht weitere Steuererhöhungen brauchen und genügend Steuern gezahlt werden, tendenziell sogar eher zuviel, aber so wie du das geschildert hast, da bin ich echt gespannt...

Unabhängig davon gehört das Kaufen und Verkaufen von Spielern bei Fussballunternehmen zum normalen Geschäftsbetrieb und lediglich der am Ende des Geschäftsjahres ausgewiesene Gewinn ist nunmal zu versteuern. Gestaltungsspielräume haben auch Privatpersonen in gewissem umfang und nutzen diesen auch gerne. Zudem steht es ja jedem einzelnen frei, unternehmer zu werden und von diesen ganzen, vielen Vorteilen zu profitieren, die man dann hat. Und selbst wenn man im Falle Dembele das Ganze isoliert betrachtet, dann ist deine Rechnung nunmal falsch.

Denn der tatsächliche "Gewinn" des BVB aus dieser Transaktion wäre ja die Summe der Transfererlöse abzüglich der notwendigen Transferinvestitionen für Ersatz für ihn und das kann mehr als ein Spieler sein. Und wenn der BVB wie in dem Hoeness-Beispiel dafür 50 Mio. € ausgibt, bleibt ein Gewinn von ca. 20 Mio. € übrig
(105 Mio. € -50 Mio. € - 35 Mio. € (Rennes)). Und dafür 8-10 Mio. € an Steuern ergibt demnach nach Adam Riese einen ganz anderen Steuersatz, nicht wahr.

Es ist ja tatsächlich so, dass aufgrund der Steuerregularien der BVB sehr wahrscheinlich zunächst für diese erlöse überhöhte Steuern wird zahlen müssen, die er sich aber im Laufe der nächsten Jahre durch die Abschreibungen auf die Transferausgaben wieder teilweise zurück holen wird.

Wenn du darüber diskutieren willst, dass wir in Deutschland die Steuerthematik generell komplett reformieren sollten und Subventionen rigoros streichen, Abschreibethematiken stark vereinfachen und reduzieren sollten und dafür die Steuersätze komplett überdenken sollten, dann findest du in mir einen begeisterten Mitdiskutanten.
 
Wenn du darüber diskutieren willst, dass wir in Deutschland die Steuerthematik generell komplett reformieren sollten und Subventionen rigoros streichen, Abschreibethematiken stark vereinfachen und reduzieren sollten und dafür die Steuersätze komplett überdenken sollten, dann findest du in mir einen begeisterten Mitdiskutanten.

Da gibt es nix zu diskutieren. Sollte je ein Politiker sowas ins Parteiprogramm schreiben wollen, ist das nix weiter als ein Schrei nach ner Parteispende seitens Steuerberatern und Rechtsanwälten, die dann auch verlässlich eintreffen wird. Und danach wird das als unwichtig von der Tagesordnung gestrichen. Lautlos.
 

Fohlenelf

Mitglied
Stephan Schippers, der Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach, hat sich mal wie folgt dazu geäußert (aus einem anderen Forum kopiert):

Von den 17 Millionen für Reus und 5 Millionen für Dante bleiben offenbar nur 15 Millionen übrig, 7 Millionen gehen ans Finanzamt:

"Hier gibt es ein Finanzamt, an das wir Steuern zahlen müssen. Wenn wir die angesprochenen 22 Millionen nehmen, dann müssen wir davon etwa sieben Millionen Euro Steuern zahlen. Bleiben also noch 15 Millionen zum Investieren übrig."

Auf die Frage wenn man jetzt die vollen 22 Millionen Euro für Transfers ausgibt, würde ja kein Transferüberschuss übrig bleiben auf den man Steuern zahlen müsse, antwortete Schippers wie folgt:

Stephan Schippers: "Genau diese Rechnung stimmt eben so nicht, weil Ablösezahlungen, die wir tätigen, über die Vertragslaufzeit des Spielers abgeschrieben werden müssen. Die Einnahme von 22 Millionen schlägt dagegen im Jahr 2012 sofort komplett als Ertrag zu Buche. Kaufen wir beispielsweise einen Spieler für zehn Millionen und geben ihm einen Fünfjahresvertrag mit einem Gehalt von jährlich zwei Millionen, dann bedeutet das für uns im Jahr 2012, dass wir elf Millionen Euro ausgeben (Ablöse plus ein halbes Jahresgehalt), durch die Vertragslaufzeit aber im Jahr 2012 nur zwei Millionen Euro (je ein halbes Jahr Abschreibung und Gehalt) steuerlich als Aufwand geltend machen können. Bleiben von den 22 Millionen Einnahme also noch immer 20 Millionen Euro Gewinn, obwohl wir elf Millionen Euro ausgeben. Mache ich das gleiche mit einem zweiten Spieler, der auch zehn Millionen Euro kostet, dann bleibt noch immer ein Gewinn von 18 Millionen Euro, von dem wir Steuern zahlen müssen. Wir hätten dann schon 22 Millionen Euro ausgegeben, hätten dann aber schon kein Geld mehr, um die anfallenden Steuern von rund sechs Millionen Euro zu bezahlen. Das ist jetzt ein stark vereinfachtes Beispiel und ganz unfachmännisch gesprochen, ich hoffe aber, dass es ein bisschen erklärt, wie wir an die Dinge herangehen müssen."

Ich hoffe das hilft hier ein wenig weiter.
 
Also ich hab es mitlerweile verstanden ;) ...

Herr Schippers hat den Punkt unterschlagen, dass sich die Steuerlast der Folgejahre durch die Abschreibung der beiden fiktiven Transfers ebenfalls senkt...

Aber am besten einfach einen Spieler für die gleiche Summe holen und mit einem Einjahresvertrag ausstatten :lachtot:
 
Das ist doch dieselbe Vereinfachung, die auch Hoeneß verwurstet hat. Dadurch bekommt man aber den Eindruck, daß die Steuerlast eines Unternehmens wie die MwSt.zu jedem Geschäft abgerechnet wird. Und das allein ist Kappes.

Und BTW noch ein Satz zu den sich freunden Finanzministern: von der Kohle wird u. A. auch die Polizei bezahlt, die die Spieltage absichern. Und die Straßen, über die alle zu den Stadien kommen usw. usf. Da sollten sich also nicht nur die Finanzminister freuen, sondern der ganze Staat. Und wenn ihr mal nen Teil davon sehen wollt, ihr habt heute Morgen bereits einem die Zähne geputzt! :zwinker3:
 

Wilhelm

Überfliegender Gartenzwerg
Bei all den Finanzleaks und heutigen Transferrechtespekulationen bin ich mir nicht mal sicher ob das noch keiner gemacht hat. Aber warum würde es denn nicht gehen?

Was ich weiß ist, das Auslandstransaktionen ab einer gewissen Geldmenge meldepflichtig sind. Das dürfte Transfergelder ja auch beinhalten.

Nun, wenn ein Miniverein in beispielsweise Liechtenstein die Transferechte an einem Spieler kauft, dann hat er erstmal Ausgaben. Also werden auch keine Gewinne ins Ausland verschoben. Ohne Einnahmen keine Gewinne. Zudem: DIeses Konstrukt macht nur Sinn, siehe Apple, Starbucks, IKEA usw. usf., wenn der Miniverein in Liechtenstein auch zum Konzern gehört. In den gerade angeführten Beispielen muss nämlich eine Gegenleistung zum verschobenen Gewinn erfolgen, sonst geht die Rechnung nicht auf. Beispiel Verrechnungspreise: Firma A im Konzern braucht Werkstoff X, kauft den nicht am Markt sondern innerhalb des Konzerns bei Firma B. Firma B berechnet für den Werkstoff einen Preis, der deutlich höher ist, als am Markt üblich. Hat dadurch hohe EInnahmen, Firma A hohe Kosten. Firma A sitzt im Hochsteuerland, Firma B im Niedrigsteuerland, und voilà sind die Gewinne dorthin verschoben.

Mit Transferrechten ohne gegenläufige Einnahmen im Konzern funktioniert das nicht.
 
D

downie

Guest
Den ganzen Sche.... haben wir doch bereits vor über 10 Jahren en detail durchgekaut, als wir hier Wirtschaftskurse für beginner veranstalteten. Vielleicht bleibts ja diesmal hängen, EMMA :zwinker3:
 
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