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s04rheinland
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Jürgen muss los, hat keine Zeit jetzt. Er streift sich sein Trikot über, Stutzen, Schuhe, Trainingsjacke, alles dabei: Auf dem Trikot prangt die „10“, und oben drüber „Kleini“, so zieht Jürgen perfekt ausgestattet zum Training - Zum Training von Schalke 04, denn er ist Profi bei den Königsblauen. Mittelfeldspieler bei den Knappen, davon ist er felsenfest überzeugt, und es stört ihn wenig, dass außer ihm niemand davon zu wissen scheint.
„Kein Wunder“, wird er sich denken, „bin ja noch nie eingewechselt worden.“. Aber seine Zeit wird kommen, irgendwann wird er auflaufen und mithelfen, für Schalke den Sieg zu erkämpfen – dafür hält er sich fit, ist wann immer möglich dabei, wenn er und seine Kollegen vom Chefcoach zum Training gebeten werden.
März 2005: “Kleini“ wartet auf Einwechslung (Foto:S.O.C.)
Heute ist das Ralf Rangnick, der ist noch nicht lange im Club, da muss Kleini sich besonders anstrengen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Bisher noch ohne Erfolg – es ist aber auch zu schade, Kleini wird ja nicht jünger, und ständige Trainerwechsel machen’s ihm nicht leichter.
Früher, da war er schon mal so dicht dran. Sooo dicht! Ende der Neunziger war das. Huub Stevens und Hubert Neu, damals noch Co-Trainer, mochten ihn erst nicht so, scheuchten ihn vom Platz, wollten ihn nicht dabei haben, aber er hat sie überzeugt. Mit Leistung. Leistung! Nur so geht das hier im Pott! Also hat Eddy Achterberg ihn an die Seite genommen und ihm erklärt, dass er ihn jetzt mal richtig trainieren werde – und Kleini rannte Platzrunden, Platzrunden und noch mehr Platzrunden. Aber Eddy war nicht zufrieden... „Schneller! Schneller! Komm! Mach!!“... und Kleini rannte und rannte und rannte, bis er einfach nicht mehr konnte.
Kleini ging. Und als er später wieder kam, da betrat er den Rasen nicht mehr. Seither trainiert er „nebenan“, also auf der Tartanbahn, oder hinter dem Tor, oder auf dem Nebenplatz – Hauptsache, er kann sehen, welche Einheiten gerade vom Trainer angeordnet werden.
April 2005: “Kleini“ bei Dehnübungen (Foto:Reiner Worm)
Der Ordnungsdienst AufSchalke hält die zahlreichen Fans zurück, schickt sie hinter’s Geländer, oder auf die Tribüne des Parkstadions – Kleini lassen sie durch, er ist immer ganz nahe dran und strengt sich an, so gut es eben geht. Das erwarten alle von ihm, und das erwartet er von sich.
April 2005: Mannschaftsdienlich, man hilft, wo man kann (Foto:S.O.C.)
Wenn der Trainer auf dem Rasen Spielsituationen einstudiert, den Ball rausholt und die Profis in Teams gegeneinander antreten läßt, dann rennt Kleini und holt bei Fehlschüssen die teuren Bälle zurück, damit der Chef sieht, wie er sich einsetzt. Damit das Training auch Erfolg hat, denn es geht nicht nur um die eigene Karriere, es geht um das Team, das „Große Ganze“.
April 2005: Kleini mittendrin statt nur dabei (Foto:S.O.C.)
Manchmal fragen ihn die Fans nach Autogrammen, und dann freut sich Kleini und schreibt seinen Namen in Jahrbücher und Sammelalben und überhaupt überall hin. Eine richtige Autogrammkarte hat er nicht, obwohl ihm vor Jahren mal jemand eine gezeigt hatte...darauf ist er heute noch stolz.
Kleini’s Autgrammkarte, 1999 (angebl. von jemandem auf der Schalker Geschäftsstelle produziert)
Manchmal kommt es vor, dass Kleini Trainingseinheiten verpasst. Das ist aber nicht seine Schuld. Bei Heynckes hat er viel gefehlt, weil, ja, weil man die Türen schloss, ihn eben nicht zum Training ließ. Nicht bei Schalke, sondern da, wo er wohnt. Aber heute ist er wieder voll auf dem Damm. Er ist fröhlich, lustig und lebendig wie schon lange nicht mehr.
April 2005: gut drauf heute, singt mit „Mineralwasser-Mikro“(Foto:S.O.C.)
So arbeitet Jürgen weiter für das große Ziel. Wenn es soweit ist, dann will und wird er niemanden enttäuschen. Denn irgendwann wird es soweit sein, das ist sicher – und er wird die Schnüre an seinen Stiefeln noch einmal festzurren, die Stutzen hochziehen und sein Trikot unter dem Jubel von Sechzig-tausend auf das Feld der Ehre tragen.
Endlich!
„Kein Wunder“, wird er sich denken, „bin ja noch nie eingewechselt worden.“. Aber seine Zeit wird kommen, irgendwann wird er auflaufen und mithelfen, für Schalke den Sieg zu erkämpfen – dafür hält er sich fit, ist wann immer möglich dabei, wenn er und seine Kollegen vom Chefcoach zum Training gebeten werden.
März 2005: “Kleini“ wartet auf Einwechslung (Foto:S.O.C.)
Heute ist das Ralf Rangnick, der ist noch nicht lange im Club, da muss Kleini sich besonders anstrengen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Bisher noch ohne Erfolg – es ist aber auch zu schade, Kleini wird ja nicht jünger, und ständige Trainerwechsel machen’s ihm nicht leichter.
Früher, da war er schon mal so dicht dran. Sooo dicht! Ende der Neunziger war das. Huub Stevens und Hubert Neu, damals noch Co-Trainer, mochten ihn erst nicht so, scheuchten ihn vom Platz, wollten ihn nicht dabei haben, aber er hat sie überzeugt. Mit Leistung. Leistung! Nur so geht das hier im Pott! Also hat Eddy Achterberg ihn an die Seite genommen und ihm erklärt, dass er ihn jetzt mal richtig trainieren werde – und Kleini rannte Platzrunden, Platzrunden und noch mehr Platzrunden. Aber Eddy war nicht zufrieden... „Schneller! Schneller! Komm! Mach!!“... und Kleini rannte und rannte und rannte, bis er einfach nicht mehr konnte.
Kleini ging. Und als er später wieder kam, da betrat er den Rasen nicht mehr. Seither trainiert er „nebenan“, also auf der Tartanbahn, oder hinter dem Tor, oder auf dem Nebenplatz – Hauptsache, er kann sehen, welche Einheiten gerade vom Trainer angeordnet werden.
April 2005: “Kleini“ bei Dehnübungen (Foto:Reiner Worm)
Der Ordnungsdienst AufSchalke hält die zahlreichen Fans zurück, schickt sie hinter’s Geländer, oder auf die Tribüne des Parkstadions – Kleini lassen sie durch, er ist immer ganz nahe dran und strengt sich an, so gut es eben geht. Das erwarten alle von ihm, und das erwartet er von sich.
April 2005: Mannschaftsdienlich, man hilft, wo man kann (Foto:S.O.C.)
Wenn der Trainer auf dem Rasen Spielsituationen einstudiert, den Ball rausholt und die Profis in Teams gegeneinander antreten läßt, dann rennt Kleini und holt bei Fehlschüssen die teuren Bälle zurück, damit der Chef sieht, wie er sich einsetzt. Damit das Training auch Erfolg hat, denn es geht nicht nur um die eigene Karriere, es geht um das Team, das „Große Ganze“.
April 2005: Kleini mittendrin statt nur dabei (Foto:S.O.C.)
Manchmal fragen ihn die Fans nach Autogrammen, und dann freut sich Kleini und schreibt seinen Namen in Jahrbücher und Sammelalben und überhaupt überall hin. Eine richtige Autogrammkarte hat er nicht, obwohl ihm vor Jahren mal jemand eine gezeigt hatte...darauf ist er heute noch stolz.
Kleini’s Autgrammkarte, 1999 (angebl. von jemandem auf der Schalker Geschäftsstelle produziert)
Manchmal kommt es vor, dass Kleini Trainingseinheiten verpasst. Das ist aber nicht seine Schuld. Bei Heynckes hat er viel gefehlt, weil, ja, weil man die Türen schloss, ihn eben nicht zum Training ließ. Nicht bei Schalke, sondern da, wo er wohnt. Aber heute ist er wieder voll auf dem Damm. Er ist fröhlich, lustig und lebendig wie schon lange nicht mehr.
April 2005: gut drauf heute, singt mit „Mineralwasser-Mikro“(Foto:S.O.C.)
So arbeitet Jürgen weiter für das große Ziel. Wenn es soweit ist, dann will und wird er niemanden enttäuschen. Denn irgendwann wird es soweit sein, das ist sicher – und er wird die Schnüre an seinen Stiefeln noch einmal festzurren, die Stutzen hochziehen und sein Trikot unter dem Jubel von Sechzig-tausend auf das Feld der Ehre tragen.
Endlich!
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