Fandemo gegen Repressionen

Zoni

Herthafan aus Überzeugung
Es geht ja auch bei den Aktionen nicht darum, aus nem Stadion einen rechtsfreien Raum zu schaffen. Es geht nur darum, dass auch wirklich nur der Täter bestraft wird, und nicht etwa Leute in Sippenhaft genommen werden, nur weil sie bei einem Idioten stehen, der etwas böses getan hat. Auch gehts gegen diesen überstrengen Sicherheitswahn der zur Zeit in den Stadien herrscht. Man darf doch kaum noch Fahnen mit ins Stadion nehmen, Doppelhalter sind auch zum großen Teil verboten. Es soll halt für eine Atmosphäre demonstriert werden, in der man sein Fanleben etwas mehr ausleben darf. Und das heisst nicht, dass man will, dass man sich wieder schön eins auf die Fresse geben kann. Darum gehts doch gar nicht.
 
Dann schreibs doch auch so, wenn du es so meinst. Wenn ich das Verhalten der Ordnungsbehörden vom Fußball auf das tägliche Leben übertragen würde, könnte es "lustig" werden. Schließlich gibts auch da vereinzelte "Idioten", die dieses oder jenes machen könnten, sollte daher alles verboten werden.

Wir leben in einer eigentlich mal freiheitlichen Gesellschaft, da muß man als freier Bürger auch in der Lage sein, die "Idioten" mitzuschleppen. Wer das nicht tut, darf sich später über den Verlust der Freiheit nicht wundern.
 
Ich finde so 'ne Fan-Demo gut. War letztens mal bei einer Freundin in Dresden. Wenn man da sieht, welch ein Polizeieinsatz da betrieben werden muss, dass ist gigantisch und das in der Regionalliga. Das hat doch nichts mehr mit Fußball zu tun. Oder?
 
btw

Dafür das die Medien jedes mal bis ins Detail berichten, wenn ein Fussball-Anhänger ein Bengalisches Feuer im Stadion zündet (was früher normal war und gern gesehen wurde!) und anschließend alle Fans des jeweiligen Vereins als Verbrecher bezeichnet werden, wird von den echten Straftaten der Vollzugsbeamten NIE was berichtet.



Presseinformation FP Jena
„Wir sind friedlich, was seid ihr?"
Fan-Projekt Jena protestiert gegen Polizeiübergriffe in Zwickau

Als am späten Samstagnachmittag nach dem Oberligaspiel zwischen dem FSV Zwickau und der 2. Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena ca. 100 Jenaer Fußballfans, die sich mit Sprechchören „Wir sind friedlich, was seid ihr?" artikulierten, durch sächsische Landespolizei mit Gewaltanwendung auf einen Bahnsteig des Zwickauer Hbf getrieben wurden, war dies nicht der traurige Höhepunkt, sondern nur der höchst bedenkliche Abschluss einer erschreckenden Eskalation durch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei Chemnitz. Das Fan-Projekt Jena protestiert auf das Schärfste gegen die gewalttätigen Polizeiübergriffe und wird in den nächsten Tagen eine entsprechende Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Einsatz unter der Leitung von Polizeihauptkommissar Leibinger von der Polizeidirektion Südwestsachsen beim Sächsischen Innenministerium führen. Mit mehreren Strafanzeigen Betroffener ist ebenfalls in den nächsten Tagen zu rechnen.
Nachdem sowohl das Viertligaspiel im Westsachsenstadion als auch der Rückmarsch der Jenaer Fans zum Bahnhof trotz der bekannten Rivalität beider Fanlager friedlich verlaufen waren, führten Bereitschaftspolizisten beim Erreichen des Bahnhofsgeländes offensichtlich bewusst eine Eskalation herbei. Ohne vorherige Ankündigung oder eine vernünftige Ansprache wurde durch Beamte überfallartig in die Gruppe der Fans hineingedrängt und 3 Personen unter massiver Gewaltanwendung herausgezogen und in bereitstehende Fahrzeuge gezerrt. Als Begründung wurde angegeben, dass wegen der Klärung von 2 Bagatelldelikten (1 Sylvesterknaller, 1 beschädigte morsche Sitzbank) im Stadion die Personalien der Personen festgestellt werden sollten. Insofern war diese überzogene Maßnahme völlig überflüssig, da 2 Szenekundige Beamte (SKB) der Polizeiinspektion Jena vor Ort waren, die die -angeblichen- Tatverdächtigen anhand der angeblich vorhandenen Videoaufnahmen sofort hätten identifizieren können. Die Jenaer SKB wurden jedoch in diese „Maßnahme" überhaupt nicht involviert. Als nun die übrigen Jenaer Fans ihr Unverständnis über die aus ihrer Sicht nicht nachvollziehbare Maßnahme äußerten, wurden diese sofort mit körperlicher Gewalt sowie Einsatz von Pfefferspray massiv attackiert, wobei polizeiliche Vorschriften über die Anwendung unmittelbaren Zwangs und den Einsatz polizeilicher Hilfsmittel grob missachtet worden und es erfolgte keinerlei Rücksichtnahme, dass sich in der Personengruppe auch zahlreiche Mädchen und junge Frauen befanden. U.a. wurde ein Mitarbeiter des Fan-Projektes, der mit dem Rücken zur Polizei stehend offensichtlich darum bemüht war, die aufgebrachten Fans zu beruhigen, vorsätzlich mit Pfefferspray angegriffen, welches diesem aus nächster Nähe ins Gesicht gesprüht wurde. Den zahlreichen von Pfefferspray geschädigten Personen wurde zunächst auch jegliche erbetene erste Hilfe verweigert, welche erst durch das beherzte Eingreifen einer Szenekundigen Beamtin aus Zwickau schließlich ermöglicht wurde. Teilweise war zu beobachten, wie auf wehrlos am Boden liegende Personen durch mehrere Polizeibeamte eingeschlagen und –getreten wurde!
Mit dem bereits zitierten Sprechchor „Wir sind friedlich, was seid ihr?" brachten die Fans deutlich zum Ausdruck, von welcher Seite an diesem Tage die Gewalt ausging.
Wenn die Antwort auf die Bitte nach erster Hilfe für Geschädigte „Mach dich ab!" lautet, Fragen nach Verantwortlichkeiten mit „Einsatzleiter hamm'wer nich!" oder „Wir heißen alle Müller!" beantwortet werden und sich schließlich der Leiter des Fan-Projektes anhören muss: „Du bist eine Schande für Jena, aber dein Gesicht haben wir uns gemerkt, du reißt ja immer das Maul auf, wenn ihr bei uns in Sachsen seid", dann lässt dies tief blicken, und Ankündigungen wie: „Wir freuen uns schon darauf, euch in Aue wieder begrüßen zu können!", lassen auch für die Zukunft nichts gutes erahnen. Solange Fußballeinsätze in Sachsen unter derartigen Maximen zu stehen scheinen, muss man sich über die regelmäßigen Eskalationen bei Fußballspielen im Freistaat nicht wundern.

Jena, den 11.11.2007
Fan-Projekt Jena e.V.

Übrigens... habt ihr auch am Wochenende gehört das Duisburger Anhänger in Lev den Platz stürmen wollten? Ja? Stimmt nicht so ganz! Hab hierzu leider keine Presseinfo aber nach dem die Ordner, aus Gründen die niemand auf Duisburger Seite nachvollziehen konnte, nicht angebrachten Körperkontakt mit dem Anhang der blauen suchte, soll die Stimmung wohl gekippt sein!?
 

Zoni

Herthafan aus Überzeugung
Bei Hertha BSC gibts zur Zeit auch eine Untersuchung bezüglich eines Polizeieinsatzes beim Auswärtsspiel in Hamburg. Hier die offizielle Stellungnahme von Hertha:
Liebe Hertha-Fans,
die Vorfälle vor dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV beschäftigen immer noch alle Beteiligten. Hertha BSC hat seither so viele Informationen und Aussagen von beteiligten Fans und Polizeibeamten wie möglich gesammelt. Aufgrund eines laufenden internen Verfahrens der Polizei ist es zurzeit aber nicht möglich, alle Einzelheiten öffentlich zu machen.
Hertha BSC erhofft sich durch dieses interne Verfahren eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle am Hamburger Hbf. Denn Gewalt gehört nicht zum Fußball!
Nachdem wir alle Erkenntnisse haben, werden wir die entsprechenden Schritte einleiten, und den zuständigen Behörden darlegen.
Hertha BSC möchte noch einmal betonen, dass wir versuchen werden, allen Geschädigten, sofern es uns möglich ist, zu helfen. Auch bei Fragen könnt ihr euch jederzeit an uns wenden.
Damit Vorfälle, wie die in Hamburg, in Zukunft verhindert werden können, muss sich das Verhältnis zwischen der Polizei und den Fans normalisieren. Daran arbeiten wir. In die dafür notwendigen Gespräche werden in Zukunft auch Fanvertreter aufgenommen werden.
Darüber hinaus werden wir auch die DFL kontaktieren. Bei den Spieltagsplanungen muss in Zukunft berücksichtig werden, dass ein Zusammentreffen der Fangruppen von verschiedenen Vereinen, auf einem Bahnhof vermieden wird. Das beinhaltet auch ein zufälliges Aufeinandertreffen von Fangruppen, deren Vereine nicht gegeneinander spielen.
Bei diesen Vorfällen sollen die Hertha Fans unter Gewaltanwendung vom Hamburger HBF getrieben worden sein.

Hier noch ein Bericht aus einem Hertha Forum:
Meine Darstellung der Geschehnisse vom 3.11.07

In diesem Bericht werde ich keine Klarnamen verwenden, kann aber Personen, auf die ich mich beziehe, auf Nachfrage benennen.

Am Morgen des 3. November 2007 fuhr der größte Teil der Fanszene von Hertha BSC mit der Regionalbahn ab 7.25 Uhr vom Hauptbahnhof ab. Diese frühe Verbindung wurde bewusst gewählt, um ein Zusammentreffen am Bahnhof Schwerin mit der Rostocker Fanszene zu vermeiden, die am selben Tage zu ihrem Auswärtsspiel nach Bremen reiste. Unerwartet viele Einsatzkräfte der Polizei und der Bundespolizei, sogar mit eigenen, erkennbaren Sanitätern, fanden sich zur Abfahrtszeit ebenfalls am Gleis 5 ein. Während der Fahrt nach Schwerin kam es, zumindest in meinem Wagen, seitens der Fans zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Es trat nur dahingehend Unmut auf, weil sich die Einsatzkräfte in periodischen Abständen in der Art durch die überfüllten Wagen drängten, daß sie sprach- und rücksichtslos die Reisenden beiseite stießen, dabei bewußt einen provokanten körperlichen Kontakt suchend. Dieses Verhalten lässt nur den Schluss zu, dass es den Einsatzkräften von Anfang an nicht um einen deeskalierenden Umgang mit den Fans ging.

Kurz vor Schwerin erfolgte die Durchsage, daß der Zug nach Hamburg durchfahren würde. Eigentlich eine vernünftige Entscheidung. Und trotz der 30 Minuten Verspätung, blieben den Fans bis zur Weiterfahrt nach Hamburg noch 25 Minuten, um sich nach 4 Stunden Bahnfahrt die Beine zu vertreten, die Bahnhofstoilette aufzusuchen oder rauchen gehen zu können. Eigentlich menschliche Bedürfnisse, die wohl kein Aggressionspotential in sich tragen und nur bei Gefangenentransporten reglementiert werden dürften.
Sollte man denken.
Leider sahen die Einsatzkräfte das anders und versperrten für die Fans alle Ausgänge des Zuges.
Es gab keine Begründungen zu hören, keine Erklärungsversuche, keine Bitte um Verständnis für diese Entscheidung, so, als ob wir Fans keine Kommunikation wert seien.

Angekommen im Hamburger Hauptbahnhof, gegen 11.30 Uhr, verließ man das Gleis, auch hier wurden kurzzeitig die Fans durch die Einsatzkräfte daran gehindert, die Waggons zu verlassen, und man sammelte sich am Ausgang des Bahnhofes, wo allein das Rauchen gestattet ist, um auf die Weiterfahrt mit der Hamburger Hochbahn zu warten. Diesen unaufgeregten Vorgang wußten Polizei und Einsatzkräfte jedoch zu verhindern und „organisierten“ das eigentliche Drama.
Die Verspätung und die direkte Umleitung nach Hamburg erzeugten jetzt den Umstand, dass kurz nach den Berlinern die Rostocker den Bahnhof zum Umsteigen nutzen mußten. Kein Berliner oder Rostocker Fan hatte das gewollt oder gar geplant, und selbst wenn, hätte die Durchführbarkeit nicht in seiner Macht gelegen. Es hätte nun immer noch genügend Möglichkeiten der Organisation gegeben, keiner Machtdemonstration seitens der Einsatzkräfte und der Polizei zu bedürfen, wenn man uns informiert und gebeten hätte, sofort zum Bahnsteig der S 21 zu gehen, um das nicht von den Fans verschuldete Zusammentreffen zu vermeiden. Stattdessen setzten Polizei und Einsatzkräfte auf weitere Eskalation. Der Bahnhof nebst Vorplatz sollte jetzt schnellst möglich von den Hertha-Fans geräumt werden.
Am Zugang zur S21 Richtung Stellingen kam es dann zum Eklat. Während die ersten Fans schon die Treppe zu dem unterirdischen Bahnsteig passierten, wurde es hinter mir laut. Von den Fernbahnsteigen kommend drängte die Polizei alles, was nach Herthafans aussah, einer Herde gleich in Richtung Treppe zum unterirdischen Bahnsteig der S21. Ein Ausweichen aus diesem Herden-Trieb war zu keiner Seite, die ein ungefährliches Betreten der Treppe bedeutet hätte, gegeben, da auch hier die Polizei alles blockierte. Nachdem sich die nach mir kommenden Fans über den rüden Umgang laut beschwerten wurden darauf hin die Fans noch eindringlicher Richtung Treppe gestoßen, so dass einige Fans schon hier zu Fall kamen. Vor mir an der Treppe war das Zersplittern von Flaschen zu hören und auch hier wurden die Unmutsbekundungen laut. Es half nichts, wir wurden immer weiter in Richtung Treppe gedrängt. Hier bot sich mir das Bild, einer von zerbrochenem Glas und Nässe übersäten Treppe. Jeder musste höllisch aufpassen, nicht zu Fall zu kommen und sich nicht am Glas zu verletzen. Rücksichtslos wurde jedoch weiterhin von der Polizei gedrängt und gestoßen, so dass einige Fans zu Fall gekommen sind. Diese Stürze und Verletzungen wurden von den Beamten billigend in Kauf genommen. Und in mindestens einem Fall soll ein auf dem Boden liegender Hertha-Fan von Beamten zusammengetreten worden sein. Ich selbst habe den Vorgang nicht gesehen, jedoch die Verletzungen, deren Art mich nicht an der Aussage über ihr Zustandekommen zweifeln lassen. Und da dieser Fan garantiert nicht zu einem gewaltbereiten Spektrum gehört, wird er sich die Verletzungen auch nicht selbst zugefügt haben.
Auf dem Bahnsteig der S21 versuchten Fans, die Beamten zur Rede zu stellen und wiesen auf das unnötig aggressive Verhalten hin. Dabei gab es sichtliches Gerangel und die Beamten erhöhten den Grad der Gewalt. Die Eskalation verlagerte sich zunehmend auf den hinteren Teil des Bahnsteiges. Es kam zu körperlichen Verletzungen mehrerer Fans, sie wurden getreten, geschlagen und gestoßen. Preußischer Kampfstrategie gleich „bearbeitete“ die erste Reihe der Beamten die Fans, und das auch noch in den Waggons des mittlerweile bereitstehenden Zuges der S21, während die zweite Reihe alles auf Video festhielt. Ich sprach mit einem verletzten Fan, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das verletzte Bein festhielt.
Nach erheblicher Verzögerung setzte sich die S21 in Bewegung, wobei mehrere Beamte die Fans im Waggon einkesselten. Ich selbst war im letzten Waggon mit zwei weiblichen Fans sowie Fans von HB und DSB außerhalb der eingekesselten Fans. Die Fahrt zur Station Stellingen verlief ruhig. Am Bahnhof Stellingen stieg der größte Teil der Fans aus der S Bahn, und auf dem Bahnsteig war zu erkennen, wie die Beamten die Fans wiederum einkesselten. In Erahnung weiterer Gewaltanwendung durch die Beamten entschlossen wir uns, den Waggon nicht zu verlassen und eine Station nach Eidelstedt weiter zu fahren. Berichten zufolge wurden von den eingekesselten Fans am Bahnhof Stellingen die Personalien aufgenommen und auch auf die folgenden Anzeigen der Polizei hingewiesen. Dabei sollen Aussprüche gefallen sein wie "Ich dachte ihr seid Herthaner. Ich dachte ihr wehrt euch wenigstens!" oder auf Nachfrage, ob das Vorgehen mit der EGH abgestimmt sei: „Eure Zivis dürfen unsere Getränke halten“
In Eidelstedt machten wir uns auf den Weg zum Stadion. Dort angekommen, trafen wir auch auf die anderen Fans, und man sammelte sich an dem Seitenweg nahe den Kassenhäusern beim Gästeeingang.

Nur zu verständlich, dass viele der betroffenen Fans, von den Geschehnissen völlig frustriert, ihre Karten verkauften und beschlossen, das Gastgeberstadion nicht zu betreten und das Spiel anderweitig anzuschauen.
Nach dem Spiel warteten bereits wieder eine große Anzahl von behelmten Beamten am Ausgang vom Stadion, was bei vielen unbehagen vor der anstehenden Rückfahrt erzeugte. In Anbetracht dessen organisierte ich mir einen leeren Platz in einem Bus und trat die Rückreise nach Berlin an.
 

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