20.03.1985
Rapid Wien - SG Dynamo Dresden
Das DEUTSCHE SPORTECHO berichtete über das Debakel am 20.03.1985 am Folgetag
Nach diesem Angriffswirbel der Wiener kam das klare Aus
Pokalsieger: Viertelfinal-Rückspiel SK Rapid Wien - Dynamo Dresden 5:0 (3:0)
DDR-Pokalsieger Dynamo Dresden hat auch im laufenden Europapokalwettbewerb –diese mal bei den Pokalsiegern – das Halbfinale nicht erreicht. Im Viertelfina-lRückspiel zogen sie gestern unerwartet klar mit 0:5 (0:3) den kürzeren. Sie gaben damit noch die verheissungsvolle Ausgangsposition preis, die sie sich vor zwei Wochen mit einem überzeugenden 3:0-Heimsieg geschaffen hatten. Alle wussten, was von der Startphase dieses entscheidenden Treffens abhängen würde; denn Rapid benötigte ein schnelles Tor, um bei der Aufholjagd nicht in Zeitnot zu geraten. Und die Gastgeber entschieden praktisch auch in der Startphase den Verlauf der weiteren Partie, da sie nach 16 Minuten bereits mit 2:0 führten, wobei ihnen beim Foulstrafstoß zum 1:0 allerdings Schiedsrichter Delmer unfreiwillig Pate stand, der einen Sturz Pacults im Strafraum der Dynamo-Abwehr ankreidete, obwohl Krankl der Schuldige war. Doch obwohl Dynamo in der 12. Minute durch Minge die Möglichkeit zum Ausgleich hatte, war schon hier nicht zu übersehen, daß die Dresdner an diesem Abend mehr mit ihren Nerven zu kämpfen hatten, als für den Verlauf des Spielesgut sein konnte. Rapid schlug daraus auf seine Art Kapital. Vor allem das Sturmspiel der Wiener über die Flügel, in das sich auch wechselseitig immer wieder Willfurth und Lainer einschalteten, stellte die Elbestädter immer wieder vor Rätsel. Die Folge waren leichtfertig verursachte Freistösse, die wiederum Panenka, der in Dresden gefehlt hatte, die Möglichkeiten gab, auf unnachahmliche Art seine Mannschaftskameraden in Szene zu setzen. Er war praktisch an allen Toren der ersten Halbzeit beteiligt: zum einen schoss er den Strafstoss an den Pfosten, den Pacult dann im Nachschuss über die Linie drückte, beim 2:0 lieferte Lainer die Freistoßvorlage massgerecht auf den Kopf, das 3:0 schliesslich besorgte er selber, als er das Durcheinander einer völlig konfusen Dresdner Deckung kalt ausnutzte. Wer auf eine Wende nach der Pause gehofft hatte, sah sich aus Dresdner Sicht erneut enttäuscht. Obwohl Rapid nun dem hohen Tempo der ersten 45 Minuten Tribut zollen musste, kam Dynamo dennoch nicht besser ins Spiel. Wieder war es Panenka, der nach 68 Minuten einen Freistoss an die Latte jagte und damit die Schlussoffensive der Gastgeber einläutete. Nur eine Minute später legte Schuster den vorn auftauchenden Brauneder, so dass der Unparteiische erneut – diesmal berechtigt – auf den ominösen Punkt zeigte: 4:0. Und als Krankl zehn Minuten später nach einem groben Fehler Döschners frei zum Schuss kam, „bedankte" sich der österreichische Rekordtorschütze mit einem glasharten 22-m-Flachschuss zum 5:0. Damit war der Traum zum Einzug unter die letzten vier in diesem Pokalwettbewerb ausgeträumt, damit hatte sich auch die letzte der ursprünglich vier DDR-Klubmannschaften für diese Saison vom internationalen Fussballgeschehen verabschiedet. Doch am Sonnabend werden gegen den FC Vorwärts Frankfurt schon die Weichen für die kommende Saison gestellt ...
Rapid Wien: Feurer – Lainer, Garger, Brauneder, Weber, Panenka, Kranjcar, Willfurth (V), Krankl, Brucic, Pacult.
Dynamo Dresden: Jakubowski – Trautmann, Dörner, Schuster, Döschner (V), Häfner, Stübner, Pilz (ab 82. Losert), Kirsten, Minge, Gütschow (ab 53. Lippmann).
Schiedsrichter: Alain Delmer (Frankreich). – Zuschauer: 15 000.
Torfolge: 1:0 Pacult (3./Foulstrafstoß), 2:0 Lainer (16.), 3:0 Panenka (36.), 4:0 Panenka (69./Foulstrafstoß), 5:0 Krankl (79.)
Rapid Wien - SG Dynamo Dresden
Das DEUTSCHE SPORTECHO berichtete über das Debakel am 20.03.1985 am Folgetag
Nach diesem Angriffswirbel der Wiener kam das klare Aus
Pokalsieger: Viertelfinal-Rückspiel SK Rapid Wien - Dynamo Dresden 5:0 (3:0)
DDR-Pokalsieger Dynamo Dresden hat auch im laufenden Europapokalwettbewerb –diese mal bei den Pokalsiegern – das Halbfinale nicht erreicht. Im Viertelfina-lRückspiel zogen sie gestern unerwartet klar mit 0:5 (0:3) den kürzeren. Sie gaben damit noch die verheissungsvolle Ausgangsposition preis, die sie sich vor zwei Wochen mit einem überzeugenden 3:0-Heimsieg geschaffen hatten. Alle wussten, was von der Startphase dieses entscheidenden Treffens abhängen würde; denn Rapid benötigte ein schnelles Tor, um bei der Aufholjagd nicht in Zeitnot zu geraten. Und die Gastgeber entschieden praktisch auch in der Startphase den Verlauf der weiteren Partie, da sie nach 16 Minuten bereits mit 2:0 führten, wobei ihnen beim Foulstrafstoß zum 1:0 allerdings Schiedsrichter Delmer unfreiwillig Pate stand, der einen Sturz Pacults im Strafraum der Dynamo-Abwehr ankreidete, obwohl Krankl der Schuldige war. Doch obwohl Dynamo in der 12. Minute durch Minge die Möglichkeit zum Ausgleich hatte, war schon hier nicht zu übersehen, daß die Dresdner an diesem Abend mehr mit ihren Nerven zu kämpfen hatten, als für den Verlauf des Spielesgut sein konnte. Rapid schlug daraus auf seine Art Kapital. Vor allem das Sturmspiel der Wiener über die Flügel, in das sich auch wechselseitig immer wieder Willfurth und Lainer einschalteten, stellte die Elbestädter immer wieder vor Rätsel. Die Folge waren leichtfertig verursachte Freistösse, die wiederum Panenka, der in Dresden gefehlt hatte, die Möglichkeiten gab, auf unnachahmliche Art seine Mannschaftskameraden in Szene zu setzen. Er war praktisch an allen Toren der ersten Halbzeit beteiligt: zum einen schoss er den Strafstoss an den Pfosten, den Pacult dann im Nachschuss über die Linie drückte, beim 2:0 lieferte Lainer die Freistoßvorlage massgerecht auf den Kopf, das 3:0 schliesslich besorgte er selber, als er das Durcheinander einer völlig konfusen Dresdner Deckung kalt ausnutzte. Wer auf eine Wende nach der Pause gehofft hatte, sah sich aus Dresdner Sicht erneut enttäuscht. Obwohl Rapid nun dem hohen Tempo der ersten 45 Minuten Tribut zollen musste, kam Dynamo dennoch nicht besser ins Spiel. Wieder war es Panenka, der nach 68 Minuten einen Freistoss an die Latte jagte und damit die Schlussoffensive der Gastgeber einläutete. Nur eine Minute später legte Schuster den vorn auftauchenden Brauneder, so dass der Unparteiische erneut – diesmal berechtigt – auf den ominösen Punkt zeigte: 4:0. Und als Krankl zehn Minuten später nach einem groben Fehler Döschners frei zum Schuss kam, „bedankte" sich der österreichische Rekordtorschütze mit einem glasharten 22-m-Flachschuss zum 5:0. Damit war der Traum zum Einzug unter die letzten vier in diesem Pokalwettbewerb ausgeträumt, damit hatte sich auch die letzte der ursprünglich vier DDR-Klubmannschaften für diese Saison vom internationalen Fussballgeschehen verabschiedet. Doch am Sonnabend werden gegen den FC Vorwärts Frankfurt schon die Weichen für die kommende Saison gestellt ...
Rapid Wien: Feurer – Lainer, Garger, Brauneder, Weber, Panenka, Kranjcar, Willfurth (V), Krankl, Brucic, Pacult.
Dynamo Dresden: Jakubowski – Trautmann, Dörner, Schuster, Döschner (V), Häfner, Stübner, Pilz (ab 82. Losert), Kirsten, Minge, Gütschow (ab 53. Lippmann).
Schiedsrichter: Alain Delmer (Frankreich). – Zuschauer: 15 000.
Torfolge: 1:0 Pacult (3./Foulstrafstoß), 2:0 Lainer (16.), 3:0 Panenka (36.), 4:0 Panenka (69./Foulstrafstoß), 5:0 Krankl (79.)