eisenfuß schrieb:na ja, nach 1985 wurde alles besser
Stimmt.
eisenfuß schrieb:na ja, nach 1985 wurde alles besser
garylineker schrieb:Natürlich nicht. Abgesehen davon, dass es nicht angehen kann, wenn von der Staatsmacht auch auf Unschuldige eingeprügelt wird, geilen sich die echten (?) Chaoten später vermutlich noch an diesen Bildern und Berichten auf.
Aber grundsätzlich sehe ich nicht die Polizei sondern die Chaoten als das Problem an und würde mir wünschen, dass Fangruppierungen sich sehr viel deutlicher als jetzt von diesen Totengräbern des Fußballs distanzieren statt ihre Polizeiphobie zu pflegen.
Schließlich hat man die immer stärkeren Sicherheitskontrollen und Einschränkungen nicht einer willkürlichen Staatsmacht sondern relativ wenigen Spinnern, die viel zu oft auch noch von Fangruppierungen verteidigt werden, zu verdanken.
Alles auflösen, was Probleme macht. Super Idee!Quincy schrieb:Doch...klingt jetzt bloed, meine ich aber ernst: Aufloesung dieses "Vereins".
lachi83 schrieb:Alles auflösen, was Probleme macht. Super Idee!
Nur "leider" überhaupt nicht hilfreich oder gar problembewältigend. Ganz im Gegenteil!
Celtic_Championees schrieb:warum? in den USA "funktionierts" doch
DO-Jens schrieb:Ich glaube, die wenigsten von euch waren mal in der Situation ein paar durchgedrehten Bullen gegenüber zu stehen, die ihren Frust rauslassen. Beispiel: nach dem letzten Bundesligaheimspiel des BVB gegen den VfL Bochum gehen wir mit einem Großteil unserer Gruppe (etwa 250 Personen) zu unserer Kneipe im nahe gelegenen Kreuzviertel. Zu Beginn haben wir Polizeibegleitung, später verschwindet diese dann. An der Kneipe angekommen, geht der eine Teil bereits rein, der Rest steht noch draußen und will sich auf den Nachhauseweg machen. In diesem Moment riesen Geschrei, etwa 10 Dortmunder rennen auf uns zu und schreien etwas von Bochumern, die offensichtlich hinter ihnen her waren. Zu sehen waren die jedoch nicht. In dem Moment überall Blaulichter, Scheinwerfer, die Polizei riegelt die Kneipe ab, ein Beamter springt mit dem Knüppel vorran in die Menge und schlägt einen 20jährigen. Dazu gibts noch diverse Beleidigungen und dumme Kommentare der Beamten. Man erklärt uns dann, dass man uns zu unserem Schutz einkessele. Um das zu beweisen, werden wir bedroht und keiner darf gehen. Selbst die Leute, die direkt nebenan geparkt haben, oder ihren Zug bekommen müssen. Im Laufe einer Diskussion, wird ein gehbehindertes Mitglied von der Polizei plötzlich aus der Menge gerissen. Zitat: "Der war zu frech, der geht jetzt in den Bau!" Mit ihm beschäftigt sich die Polizei nun 45 Minuten, ihm wird seine Gehhilfe weggenommen. Will man mit den überaus freundlichen Beamten diskutieren, erfolgt das übliche Machtspielchen und man "darf" seine Personalien abgeben. Nach über einer Stunde wird der Kessel dann kommentarlos aufgelöst und die Grünen verschwinden wieder. Jeder, der eine solche oder ähnliche Situation mal erlebt hat, kann die Ohnmacht sicherlich gut nachvollziehen und die schleichende Wut bestimmt ebenfalls. Ich bin mir sicher, dass der Fall bei einer anderen Gruppe anders ausgegangen wäre, weil sich die Leute das Verhalten des BEamten nicht gefallen lassen würden. Am nächsten Tag wäre dann von Fanrandale zu lesen gewesen....
Irgendwann rappelt es, weil die Ohnmacht zu groß wird - und diese Spirale kann nur die Polizei stoppen. Sowohl in die eine als auch in die andere Richtung.
Jens
acm schrieb:und wenn man ganz viel glück hat bekommt man noch ein stadionverbot, weil man sich eben nicht einkesseln lassen wollte um den zug nach hause zu erwischen.
lachi83 schrieb:Alles auflösen, was Probleme macht. Super Idee!
Nur "leider" überhaupt nicht hilfreich oder gar problembewältigend. Ganz im Gegenteil!
Worauf beziehst du dich genau?Werdna schrieb:Hmm aber mit drastischeren Massnahmen hats schonmal sehr gut geklappt in Europa...
eisenfuß schrieb:Jetzt will ich mal spitzfindig sein: Wie kann man denn ein Stadionverbot bekommen, wenn man sich irgendwo in der Stadt, meinetwegen auch vor einer Fankneipe, einer polizeilichen Maßnahme widersetzt. Nicht, dass ich mir solchen Unfug nicht vorstellen könnte, aber das müsste auch der polizeistaatgeilste Richter alsbald als solchen erkennen und die Sache rückgängig machen.
Dann könnte man ja jedem, immer und überall ein Stadionverbot anhängen, wenn man/frau mit Fanaccesoires ausgestattet mit der Bullerei aneinander gerät.
Da fällt mir ein, eigentlich könnte man Stadionverbote doch gleich als Sanktionierungsmittel ins StGB aufnehmen, in der Gewichtung irgendwo zwischen Bewährung und Vollzugsanstalt angesiedelt, okay, für Leute wie Rheinland04 natürlich oberhalb des Vollzugs.
Nein, eben nicht am Thema vorbei. Denn genau das ist das Thema, mit dem sich befasst werden muss. Erst wenn man die dieses Thema betreffenden Probleme bewältigt hat, wird sich an der Grundproblematik etwas ändern. Härtere Maßnahmen greifen da meiner Meinung nach kaum und würden wahrscheinlich sogar eher das Gegenteil bewirken. Denn die Ursachen sind aus meiner Sicht andere als damals in England, jedenfalls zumindest nicht vergleichbar.Werdna schrieb:So gibts nur bei jedem Zwischenfall eine Diskussion...ob politische und soziale Hintergruende schuld sind, dass manche Menschen sich so benehmen muessen...als quasi staendig am Thema vorbei.
So sieht es aus. Leider.DO-Jens schrieb:Die Symptome werden bekämpft, die Ursachen nur weiter verschlimmbessert.
Werdna schrieb:Ach es geht nicht direkt darum Vereine aufzuloesen aber drastischere Massnahmen zu ergreifen ANSTATT mehr ( ) Toleranz.
Denn das hat in England zumindest alle endlich dazu gebracht sich richtig um das Problem zu kuemmern... (Oh, ich will auch nix hoeren von wegen das war damals viel schlimmer, weil einmal so viele gestorben sind...das kann jederzeit wieder passieren, wenn Menschenmassen in Panik geraten...)
So gibts nur bei jedem Zwischenfall eine Diskussion, ob das jetzt wirklich soo schlimm war, ob eventuell "unschuldige" Personen mit verhaftet wurden und man Polizisten erhaengen sollte oder, ob politische und soziale Hintergruende schuld sind, dass manche Menschen sich so benehmen muessen...als quasi staendig am Thema vorbei.
Absolut hilfreich.lachi83 schrieb:Alles auflösen, was Probleme macht. Super Idee!
Nur "leider" überhaupt nicht hilfreich oder gar problembewältigend. Ganz im Gegenteil!
Das wiederum glaube ich nun ganz und gar nicht.DO-Jens schrieb:Ich bin mehr denn je der Überzeugung, dass die seit gut 2 Jahren wieder ansteigende Gewalt ein Ergebnis der totalen Repressionspolitik ist. Zunehmend jugendliche fühlen sich total ohnmächtig gegenüber den staatlichen Repressionswerkzeugen, reagieren frustriert und leider eben auch mit stumpfer Gewalt. Solange DFB, DFL, Verein, Polizei und nicht zuletzt "der" Staat die Schraube nicht wieder zurückdrehen, sondern weiter anziehen, wird sich nichts verbessern. Die Symptome werden bekämpft, die Ursachen nur weiter verschlimmbessert.
Das wird doch in Deutschland auch schon seit zig Jahren versucht, den "Erfolg" sehen wir jaCashadin schrieb:Im Gegenteil - das Mittel war wohl eher die Zusammenarbeit mit den Fangruppen, und damit eine weitgehende Zersetzung der aggressiven Szene.
Quincy schrieb:Weil ein paar Stadionverbote verhaengt wurden, Doppelhalter abgenommen und Personalien aufgenommen werden entlaedt sich die Gewalt? So ein Quatsch. Das Problem sind diese sog. Fans, die inzwischen erkannt haben, dass sie nicht nur am Schulhof unbehelligt rumpruegeln koennen sondern auch im Stadion. Ich denke die Polizei sollte durchaus konsequent handeln und auch weiterhin die Symptome bekaempfen. Die Ursachen sind zu vielschichtig und kaum umzudrehen.