Rot-Weiß Essen - Schalke04 (Fotobericht, 3.4.05)

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s04rheinland

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- findet sich jetzt woanders (d.h. der Thread kann eigentlich gelöscht werden) -
 
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Kerpinho

FL-Pate
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und hofft, dass die draußen herumlungernden komischen Gestalten mit Umbro-Klamotten und sehr kurzen Haaren
Ultras jetzt auch schon bei Jugendspielen? Naja...vom Alter würde es ja passen :zwinker3: ...

Gut 400 Zuschauer sind da
Nicht schlecht. Aber angesicht der Brisanz (Derby) auch nicht wirklich berauschen. Es gibt offensichtlich doch zu wenige Fans wie Deiner eins :zahn: ...

20050403_rwefan.jpg

RWE Choreo

Mein persönlicher Brüller des Tages! :spitze: :lachtot:

Mal eine andere Frage: wie hoch liegt bei den Jugendmannschaft, im Schnitt, denn derzeit so der Ausländeranteil? Und wie hoch würdest Du die Chancen beziffern, dass etwaige "Ausländer" (wohl überwiegend türkischer Herkunft) später auch einmal das deutsche Nationaltrikot überziehen würden (sofern nicht schon in einer der Jugendmannschaften geschehen) und nicht - wie die Brüder Altintop - sich für die, aus unserer Sicht, falsche Seite entscheiden (würden)?

MFG!
 
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s04rheinland

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Kerpinho schrieb:
Nicht schlecht. Aber angesicht der Brisanz (Derby) auch nicht wirklich berauschen.

In der A-Jugend-Bundesliga gibt es keine "Brisanz-Touristen", mit Ausnahme der Begegnung zwischen BVB und S04 (auch mal vierstellige Zuschauerzahlen). Unter den 450 Zuschauern bei RWE-S04 (Zahl vom DFB) waren vielleicht 50, ausnahmslos Essener, die wegen des "Derbys" kamen.

Bei Partien in der Südstaffel bringen es Vereine wie Bayern München, VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt meist auf 100 bis maximal 150 Zuschauer, oft auch nur im zweistelligen Bereich. Mehr Besucher haben offenbar nur Darmstadt, die Stuttgarter Kickers, und der 1.FC Nürnberg, der's gegen '60 auf über 400 brachte.

Im Westen liegt der Schnitt etwas höher, dort sind's 150-200, im Norden ist es ähnlich mit Ausnahme der extrem schwach besuchten Spiele von Hertha BSC und Hansa Rostock, was erstaunlich ist, denn das sind die besten Teams dort.

Sonntag früh gehen die meisten Leute offensichtlich überall lieber in die Kirche.

Kerpinho schrieb:
Mal eine andere Frage: wie hoch liegt bei den Jugendmannschaft, im Schnitt, denn derzeit so der Ausländeranteil? Und wie hoch würdest Du die Chancen beziffern, dass etwaige "Ausländer" (wohl überwiegend türkischer Herkunft) später auch einmal das deutsche Nationaltrikot überziehen würden (sofern nicht schon in einer der Jugendmannschaften geschehen) und nicht - wie die Brüder Altintop - sich für die, aus unserer Sicht, falsche Seite entscheiden (würden)?

Kann ich nicht beurteilen, denn allein vom Namen oder dem Aussehen her kann ich nicht auf die Nationalität schließen. Ist mir auch egal, muss ich sagen. Die Altintops sind lupenreine Revier-Jungs und haben sich aufgrund ihrer Eltern und ihrer Erziehung für den aus ihrer Sicht "richtigen" Pass entschieden - und damit is' auch gut. Die "Chance", dass jemand eine bewusste Entscheidung für "Nationalität X" trifft, die hängt direkt davon ab, wie er erzogen wurde, und was er sich im Moment der Entscheidung davon verspricht.

Im Kader der Schalker A-Jugend sind meines Wissens 15 von 21 "deutsche", darunter auch welche, die wie ihre Türkischen Kollegen in GE (oder sonstwo in Dtl.) geboren sind, deren Eltern beispielsweise Russland-Deutsche sind - ob die sich für dies oder das entscheiden können, das weiss ich nicht.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Die Altintops sind lupenreine Revier-Jungs...
...eben, rheini, eben! Und dass sie sich dann dennoch gegen die deutsche NM entscheiden, stimmt mich schon etwas nachdenklich.
Nach dem Motto: die gute Ausbildung und die Vorteile in Deutschland genießen...wenn es aber gilt Farbe und Sympathie zu bekennen, entscheidet man sich lieber für ein Land, welches einem eigentlich größtenteils fremd ist und lediglich aufgrund der kulturellen bzw. elterlichen Wurzeln Gemeinsamkeiten aufweist....

MFG!
 
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s04rheinland

Guest
Kerpinho schrieb:
...eben, rheini, eben! Und dass sie sich dann dennoch gegen die deutsche NM entscheiden, stimmt mich schon etwas nachdenklich.
Nach dem Motto: die gute Ausbildung und die Vorteile in Deutschland genießen...wenn es aber gilt Farbe und Sympathie zu bekennen, entscheidet man sich lieber für ein Land, welches einem eigentlich größtenteils fremd ist und lediglich aufgrund der kulturellen bzw. elterlichen Wurzeln Gemeinsamkeiten aufweist....

Ich finde, das klingt ziemlich übel, Kerp.

Lass es mich mal so versuchen: "Heimat" hat nichts zu tun mit "Steuern bezahlen" und "Reisepaß", sondern mit Werten, Kultur, Geschichte, Familie. Die Altintops hatten als Kinder sicher weder die Absicht, noch das Gefühl, irgendwelche "Vorteile zu genießen" - erst recht nicht dadurch, dass sie in einem bestimmten Staatsgebilde groß wurden. Exakt genau so ging's mir auch in meinem Dorf in Hessen. "Deutschland" spielt da überhaupt keine Rolle. Dir ging's genauso, gib's zu.

Man wird also "erwachsen" in einem spezifischen kulturellen Kontext - und in dem entscheidet man sich dann ganz logischerweise und zurecht (!) für eben diesen Kulturkreis, es sei denn, man habe sich damit sehr negative Erfahrungen gemacht, oder man wird aus kapitalistischen oder für andere Leute vorteilhaften Gründen anders beeinflußt, oder man ist selbst einigermaßen "egoistisch" und kapselt sich aus seinem kulturellen Kontext ab. Nichts davon trifft offenbar auf die Altintops zu, und daher ist es nur logisch, konsequent, und richtig, wie sie ihre Wahl getroffen haben.

Im Extrem, und ganz persönlich: Ich habe den größeren Teil meines Lebens außerhalb meiner Heimat verbracht - auf welcher Seite stünde ich wohl, wenn das Rheinland gegen meine Heimat ins Feld zöge. Für mich absolut einfach zu beantworten. Habe ich das Gefühl, ich hätte die Vorteile der großen Städte im Rheinland (oder wo ich sonst so war) "genossen" ? Nein: ich hab sie verdient, und mit geschaffen. Das Herz ist trotzdem woanders.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Du begehst bei Deinen Überlegungen, meiner Meinung nach, einen Fehler. Hier ist nicht (Deine) Theorie, sondern die Realität gefragt. Und eben jene - und da berufe ich mich auf unzählige Gespräche/Diskussionen mit türkischen Freunden - sieht zumeist so aus, dass in Deutschland geborene "Türken" nicht selten eine Art Kulturschock erleiden, wenn sie (meistens im Sommer - und dann nur für ein paar Wochen) die Heimat Ihrer Eltern besuchen.
Unstrittig ist denke ich auch, dass die Sozialisationsbedingungen hier aufgewachsener Generationen, in der Regel - gerade für das männliche Geschlecht - nicht mit den Herkunftsorten bzw. der Kultur und den Werten der meisten Gastarbeiter (also den Eltern!) vereinbar sind.
Eher das Gegenteil ist der Fall. Ich sehe hier die Werte und Leitlinien unserer Gesellschaft weitaus eher greifen, als umgekehrt.
Insofern wäre ein JA zur deutschen NM so abwegig nicht...

MFG!
 

AIRwin

The boss keeps rockin´
Kerpinho schrieb:
... und nicht - wie die Brüder Altintop - sich für die, aus unserer Sicht, falsche Seite entscheiden (würden)?

MFG!

Bis dato ist es ja beileibe nicht so als würde man Hamit & Halil vermissen.

Zu der von Dir losgetretenen "Pass/NM-Diskussion" zitiere ich mal Herbert Grönemeyer:

Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl

Im Grunde genau das, was s04rheinland Dir auch schon versucht hat zu verdeutlichen.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
AIRwin schrieb:
Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl
Wenn Du mein Posting gelesen hast, wovon ich ausgehe, wird Dir nicht entgangen sein, dass ich genau aus diesem Grunde die Entscheidung der Altintop Brüder nur bedingt nachvollziehen kann.
Aber vielleicht urteile ich da auch zu vorschnell. Die beiden werden schon Ihre Gründe gehabt haben. Welcher Natur auch immer diese sein mögen.

MFG!
 

Kurz-de-Borussia

Dortmunder.
Da stimme ich Airwin und S04Rheinland zu! Wenn ihre "Heimat" in der Türkei ist, dann sollen sie auch da spielen. Spieler, denen es nichts bedeutet, für Deutschland zu spielen, die müssen meiner Meinung nach auch gar nicht für unser Land spielen! Darüberhinaus vermisse ich keinen von beiden in unserer Elf. Da gibts viel viel viel bessere...
 
Kerpinho schrieb:
...eben, rheini, eben! Und dass sie sich dann dennoch gegen die deutsche NM entscheiden, stimmt mich schon etwas nachdenklich.
Nach dem Motto: die gute Ausbildung und die Vorteile in Deutschland genießen...wenn es aber gilt Farbe und Sympathie zu bekennen, entscheidet man sich lieber für ein Land, welches einem eigentlich größtenteils fremd ist und lediglich aufgrund der kulturellen bzw. elterlichen Wurzeln Gemeinsamkeiten aufweist....

MFG!

Ds sehe ich auch so. Sicherlich haben sie Werte/Angewohnheiten von ihren Eltern angenommen und ein stückweit die Mentalität, aber von kleinauf sind sie auch mit der detuschen Mentalität konfrontiert worden und haben viel davon übernommen. Die haben mit der Türkei weniger zu tun als mit Deutschland und wenn sie mal in ihrer "Heimat" sind, dann wird es ihnen klar, wie deutsch sie eigentlich sind.


Mal abgesehen davon hat das eine Nation immer voran gebracht, wenn sie die verschiedenen Gruppen gemischt haben. Aber leider geschieht das bei uns zu wenig. Wobei die Unterschiede aber doch recht groß sind.
 
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