Seit einigen Jahren treten sie vermehrt im deutschen Fußball auf - die Ultragruppierungen. Ob Pyros, ob Choreos - die Ultras bringen Farbe ins Stadion! Oder etwa nicht?
Die Ultra-Bewegung (Singular: Ultra) hat ihre Wurzeln im Italien der 60er Jahre, als sich erstmals "fußballverrückte" Jugendliche in Gruppen zusammenschlossen, um ihre jeweiligen Lieblingsmannschaften gemeinsam organisiert zu unterstützen.
Die Bewegung breitete sich rasch aus, und in weiten Teilen Europas bildeten sich entsprechende Gruppierungen. Großbritannien ist eines der wenigen Länder, in dem die Ultrà-Bewegung bisher keinen Anklang finden konnte.
Die goldenen Jahre der italienischen Ultrà-Bewegung waren die 80er. Damals zählten einige Gruppen mehr als 10.000 Mitglieder. Aber auch heute noch gibt es einige Gruppen, die mehr als 10.000 Mitglieder haben (z.B Irriducibili Lazio, Fossa dei Leoni und AS Roma Ultras). Allein wegen dieser vereinspolitischen Macht verorten sich einzelne Gruppen auch in einer bestimmten politischen Richtung, so gibt es rechtsextreme Fangruppen, wie Irriducibili Lazio, aber auch neutrale oder linksextreme Gruppen, wie die Ultras des AS Livorno Calcio.
Im Unterschied zu den englischen Hooligans steht bei Ultras der Fußball im Vordergrund und nicht die Gewalt. Schlägereien und Kämpfe sind aber auch ein Bestandteil der Ultra-Kultur, zumindest in Italien.
Deutschland erreichte die Ultra-Bewegung erst Mitte der Neunziger Jahre. Mittlerweile existieren bei fast allen Vereinen der oberen drei Ligen Gruppen, die sich selbst als Ultras sehen.
Natürlich prallen die Interessen der Ultras und die der Vereine immer heftiger aufeinander. Die Vereine drängen die Fankurven mehr und mehr ins Abseits. Fans, die sich kritisch über den Verein oder gar den kommerzialisierten Fußball äußern, stören die Vermarktung des Produktes. Noch werden die Ultras in den meisten Vereinen als schmückendes Beiwerk angesehen, da sie ja so tolle Choreos veranstalten und das Event Stadionbesuch attraktiver gestalten. Doch spätestens die WM im eigenen Land wird eine Zäsur der deutschen Fanbewegung bedeuten.
Der der WM folgende Aufschwung im deutschen Fußball wird vermutlich aufgrund der sinkenden TV-Einnahmken dazu genutzt werden, massiv die Eintrittspreise an das WM-Niveau anzuheben. Wie die EM in England wird dieses Ereignis zu einer Verstärkung des neuen Zuschauertypus zumindest in der Bundesliga führen. Der gutverdienende Familienvater samt Anhang.
Durchschnittliche Eintrittspreise von 40 € werden an der Tagesordnung sein und zum Ausbluten der ehemaligen Kurven führen. Mit davon betroffen auch das zarte Pflänzchen deutsche "Ultrabewegung". Die Versitzplatzung in den deutschen Stadien wird nach der WM weiter zunehmen. Biotope für die "Ultras" im Stehplatzbereich (in der Regel unter 10 Prozent des Zuschauerkontingents bei modernen Stadien) werden noch weiter in die ungünstigen Ecken des Stadions ver- (ge-) trieben.
Inzwischen dürfen sich doch die "harten" Fans des eigenen Klubs freuen, wenn sie nicht in einen Souterrain-Bereich des Stadions gepfercht werden (AOL-Arena) oder gleich (Weserstadion) als Belustigungsobjekt von einigen Vip-Logen-Besuchern dienen.
Sind sich die U(lt)r(a)-Fans dieser Gefahren bewusst? Thematisieren sie untereinander die Probleme? Oder ist der Sinn der Ultra-Bewegungen immer noch: Wir haben aber die schönere Choreo gemacht?
Bewegungen wie Pro 15:30, Baff die sich der Thematik annehmen, entstammen nicht den deutschen Ultras. Bisher achten die Ultra-Bewegungen in Deutschland noch zu stark darauf unpolitisch zu sein und vergessen dabei, dass unpolitisch nicht heißt, dass man ohne Standpunkt im wahrsten Sinne des Wortes ein Stadion betritt.
Aus diesen genannten Gründen haben die deutschen Ultras im Gegensatz zu den aus den stärker sozial geprägten Bewegungen in Italien und Frankreich nur eine befristete Zukunft in der jetzigen Form vor sich. Keine Frage: Es wird zu Abspaltungs- aund Aufsplitterungsprozessen kommen.
Die Ultra-Bewegung (Singular: Ultra) hat ihre Wurzeln im Italien der 60er Jahre, als sich erstmals "fußballverrückte" Jugendliche in Gruppen zusammenschlossen, um ihre jeweiligen Lieblingsmannschaften gemeinsam organisiert zu unterstützen.
Die Bewegung breitete sich rasch aus, und in weiten Teilen Europas bildeten sich entsprechende Gruppierungen. Großbritannien ist eines der wenigen Länder, in dem die Ultrà-Bewegung bisher keinen Anklang finden konnte.
Die goldenen Jahre der italienischen Ultrà-Bewegung waren die 80er. Damals zählten einige Gruppen mehr als 10.000 Mitglieder. Aber auch heute noch gibt es einige Gruppen, die mehr als 10.000 Mitglieder haben (z.B Irriducibili Lazio, Fossa dei Leoni und AS Roma Ultras). Allein wegen dieser vereinspolitischen Macht verorten sich einzelne Gruppen auch in einer bestimmten politischen Richtung, so gibt es rechtsextreme Fangruppen, wie Irriducibili Lazio, aber auch neutrale oder linksextreme Gruppen, wie die Ultras des AS Livorno Calcio.
Im Unterschied zu den englischen Hooligans steht bei Ultras der Fußball im Vordergrund und nicht die Gewalt. Schlägereien und Kämpfe sind aber auch ein Bestandteil der Ultra-Kultur, zumindest in Italien.
Deutschland erreichte die Ultra-Bewegung erst Mitte der Neunziger Jahre. Mittlerweile existieren bei fast allen Vereinen der oberen drei Ligen Gruppen, die sich selbst als Ultras sehen.
Natürlich prallen die Interessen der Ultras und die der Vereine immer heftiger aufeinander. Die Vereine drängen die Fankurven mehr und mehr ins Abseits. Fans, die sich kritisch über den Verein oder gar den kommerzialisierten Fußball äußern, stören die Vermarktung des Produktes. Noch werden die Ultras in den meisten Vereinen als schmückendes Beiwerk angesehen, da sie ja so tolle Choreos veranstalten und das Event Stadionbesuch attraktiver gestalten. Doch spätestens die WM im eigenen Land wird eine Zäsur der deutschen Fanbewegung bedeuten.
Der der WM folgende Aufschwung im deutschen Fußball wird vermutlich aufgrund der sinkenden TV-Einnahmken dazu genutzt werden, massiv die Eintrittspreise an das WM-Niveau anzuheben. Wie die EM in England wird dieses Ereignis zu einer Verstärkung des neuen Zuschauertypus zumindest in der Bundesliga führen. Der gutverdienende Familienvater samt Anhang.
Durchschnittliche Eintrittspreise von 40 € werden an der Tagesordnung sein und zum Ausbluten der ehemaligen Kurven führen. Mit davon betroffen auch das zarte Pflänzchen deutsche "Ultrabewegung". Die Versitzplatzung in den deutschen Stadien wird nach der WM weiter zunehmen. Biotope für die "Ultras" im Stehplatzbereich (in der Regel unter 10 Prozent des Zuschauerkontingents bei modernen Stadien) werden noch weiter in die ungünstigen Ecken des Stadions ver- (ge-) trieben.
Inzwischen dürfen sich doch die "harten" Fans des eigenen Klubs freuen, wenn sie nicht in einen Souterrain-Bereich des Stadions gepfercht werden (AOL-Arena) oder gleich (Weserstadion) als Belustigungsobjekt von einigen Vip-Logen-Besuchern dienen.
Sind sich die U(lt)r(a)-Fans dieser Gefahren bewusst? Thematisieren sie untereinander die Probleme? Oder ist der Sinn der Ultra-Bewegungen immer noch: Wir haben aber die schönere Choreo gemacht?
Bewegungen wie Pro 15:30, Baff die sich der Thematik annehmen, entstammen nicht den deutschen Ultras. Bisher achten die Ultra-Bewegungen in Deutschland noch zu stark darauf unpolitisch zu sein und vergessen dabei, dass unpolitisch nicht heißt, dass man ohne Standpunkt im wahrsten Sinne des Wortes ein Stadion betritt.
Aus diesen genannten Gründen haben die deutschen Ultras im Gegensatz zu den aus den stärker sozial geprägten Bewegungen in Italien und Frankreich nur eine befristete Zukunft in der jetzigen Form vor sich. Keine Frage: Es wird zu Abspaltungs- aund Aufsplitterungsprozessen kommen.