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Hamburg (dpa) - Die Kapelle ist mit HSV-Vereinsflaggen und Schals geschmückt, auf dem blauen Sarg prangt das Raute-Symbol des Hamburger Fußballclubs und aus den Lautsprechern der Friedhofshalle ertönt die Stadion-Hymne "Hamburg meine Perle".
So oder so ähnlich können sich treue Fans des Hamburger Sportvereins (HSV) jetzt beerdigen lassen. "Die Bindung an Vereine oder Clubs ist manchmal sogar stärker als an die Familie", sagt Ruth Werderitsch vom Großhamburger Bestattungsinstitut (GBI). Das Unternehmen hat einen Lizenzvertrag mit dem Fußballverein abgeschlossen und bietet seit Anfang Juli die außergewöhnlichen Beerdigungen an. Der Erlös der Lizenzgebühren fließt in den geplanten HSV-Friedhof in Altona.
Die Resonanz habe gezeigt, dass Bedarf besteht. In den ersten Tagen hätten rund 20 hartgesottene Anhänger angerufen und Interesse bekundet. "Mit einem entsprechenden Vorsorgevertrag sichern sie sich bereits zu Lebzeiten ihr HSV-Begräbnis", sagt Werderitsch.
Ihrer Erfahrung nach gehen die Menschen inzwischen viel entspannter mit dem einstigen Tabu-Thema Tod um und wünschen sich häufig eine individuelle Bestattung, die Leidenschaften und Interessen der Verstorbenen widerspiegelt.
"Das ist eine großartige Sache", meint auch der HSV-Fanbeauftragte Mike Lorenz. "Damit können wir unsere Verbundenheit zum Verein über den Tod hinaus zeigen." Die Beisetzungen im HSV-Stil kosten je nach Aufwand zwischen gut 800 und mehr als 3000 Euro.
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