Real arbeitet weiterhin am Ausbau seines Starkaders.
Diesmal im Visier des spanischen Rekordmeisters: Stürmer Adriano von Inter Mailand.
Der brasilianische Nationalspieler hatte am Montag seine Bewunderung für den "königlichen" Klub ausgedrückt. "Seit frühester Kindheit träume ich davon, für Real Madrid spielen zu dürfen."
In Spaniens Hauptstadt fasste man diese Aussage sogleich als Bewerbungsschreiben auf. Jedenfalls verkündete Real-Präsident Florentino Perez wenig später, dass er alle Hebel in Bewegung setzen werde, Adrianos Wunsch zu entsprechen.
Adrianos Antwort ließ nicht lange auf sich warten. "Ich bin Florentino Perez sehr dankbar, dass er meine Spiele verfolgt und dass er eine so große Zuneigung für mich empfindet", sagte der 22-Jährige dem spanischen Fernsehsender "Canal Plus".
Drahtzieher des Deals soll Real-Sportdirektor Arrigo Sacchi sein. Der Italiener hatte Adriano 2003 von Parma zu Inter Mailand gelotst. Nach Informationen der Sportzeitung "Marca" soll am 14. Februar in Paris ein Treffen zwischen Perez, Adriano und Inter-Präsident Giacinto Fachetti stattfinden.
Ob es allerdings wirklich zu diesem Meeting kommt, erscheint doch sehr fraglich. Fachetti reagierte am Dienstagabend gereizt: "Alle zehn Tage kommen irgendwelche Gerüchte von spanischen Medien über den Äther, die jeglicher Grundlage entbehren. Wir sind langsam müde, alles zu kommentieren, was da aus Spanien kommt."
"Adriano hat immer wieder betont, dass er bei Inter bleiben will. Er möchte bei uns Titel gewinnen. Real Madrid ist nicht der einzige große Klub in der Welt. Und eines steht fest: Adriano geht nirgendwo hin und wird noch lange für Inter Mailand spielen", so Fachetti weiter.
Auf die Frage, ob er schon mit Perez gesprochen habe, anwortete der Inter-Boss: "Ja, kurz vor Weihnachten. Wir haben uns gegenseitig schöne Feiertage gewünscht. Er machte einen Witz über Adriano, aber ich habe ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt."
Derweil rechnete Spaniens Sportblatt "AS" den Transfer schon mal durch. Madrid stehen angeblich 60 Millionen Euro für Neuverpflichtungen zur Verfügung und Inter könnte sich zudem noch ein, zwei Real-Spieler aussuchen.
Unterdessen erntet ein ehemaliger Bundesliga-Profi großes Lob in Spaniens Hauptstadt. Real-Neuzugang Thomas Gravesen, von 1997 bis 2000 in Diensten des Hamburger SV, überzeugte zuletzt beim 3:1-Sieg von Real gegen Mallorca im defensiven Mittelfeld.
"Durch ihn habe ich viel mehr Freiheiten nach vorne. Er sichert mich perfekt ab", sagte David Beckham. Auch Ivan Helguera schwärmte von Gravesen.
"Er ist sehr wichtig für uns. Er spielt zwar nicht so spektakulär wie Beckham oder Guti, aber dafür hält er unserer Offensive den Rücken frei", sagte der Abwehrspieler.
Vielleicht profitiert bald auch Adriano von Gravesens Defensivkünsten.
Thomas Gaber