Financial Fairplay?

German_Ice

Bekanntes Mitglied
und was ist dann der sinn?

Der Sinn ist, dass Vereine nicht mehr ausgeben sollen als sie einnehmen. Dafür ist der aktuelle Schuldenstand eines Vereins völlig irrelevant. Barca kann auch 50 Milliarden € Verbindlichkeiten haben - solange sie die bedienen können, ohne in der Break-Even Rechnung des FFP in ein größeres Minus zu rutschen.
 

zariz

Bekanntes Mitglied
Malaga, Hajduk Split, NK Osijek, Rapid Bukarest, Dynamo Bukarest und Partizan Belgrad wurden vom nächsten UEFA-Wettbewerb für den sie sich bis 2016 qualifizieren, ausgeschlossen. Vojvodina und Arsenal Kiew erhalten marginale Geldbußen. Das Verfahren gegen Lech Poznan wurde eingestellt.

CFCB adjudicatory chamber decisions - UEFA.com
Endlich greifen die mal durch. Auch wenn es wie hier dann fast ausschließlich europäische Großclubs trifft :floet:
 

Blubb

Aktives Mitglied
Malaga, Hajduk Split, NK Osijek, Rapid Bukarest, Dynamo Bukarest und Partizan Belgrad wurden vom nächsten UEFA-Wettbewerb für den sie sich bis 2016 qualifizieren, ausgeschlossen. Vojvodina und Arsenal Kiew erhalten marginale Geldbußen. Das Verfahren gegen Lech Poznan wurde eingestellt.

CFCB adjudicatory chamber decisions - UEFA.com

Meine Güte, Malaga muss finanziell ja völlig am Boden liegen. In der Liga sind die ja auf CL-Kurs und jetzt zahlen sie lieber nicht diese Summe, anstelle am Wettbewerb teilzunehmen.
 

German_Ice

Bekanntes Mitglied

Etwas irreführend formuliert vom Spiegel. So wie es im Artikel steht, könnte man meinen die Summe fließt fast ausschließlich für die Namensrechte des Trainingsgeländes. Wenn man sich den gesamten Deal anschaut und zudem vergleicht, was die DHL bisher allein für das Sponsoring (aus dem sich der Klub übrigens herausgekauft hat) der Trainingsanzüge gezahlt hat, siehts schon anders aus.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Demnächst steht das FFP vor dem EuGH auf dem Prüfstand. Klage hat ein belgischer Spielervermittler eingereicht. Vertreten wird er von einem Herrn Dupont, der damals schon einen Herrn Bosman gegen die Uefa vertreten hat.

Es geht in erster Linie gegen Artikel 57 FFP, wo Kostendeckelung von Einnahmen und Ausgaben geregelt sind. Nach Ansicht des Klägers wird damit u.a. eine bestehende Marktstruktur zementiert und Wachstum von aufstrebenden Clubs durch Auflagen bzgl. Investitionen gehemmt bzw. unterbunden. Etc etc. Könnte auf jeden Fall interessant werden.
 

German_Ice

Bekanntes Mitglied
Demnächst steht das FFP vor dem EuGH auf dem Prüfstand. Klage hat ein belgischer Spielervermittler eingereicht. Vertreten wird er von einem Herrn Dupont, der damals schon einen Herrn Bosman gegen die Uefa vertreten hat.

Es geht in erster Linie gegen Artikel 57 FFP, wo Kostendeckelung von Einnahmen und Ausgaben geregelt sind. Nach Ansicht des Klägers wird damit u.a. eine bestehende Marktstruktur zementiert und Wachstum von aufstrebenden Clubs durch Auflagen bzgl. Investitionen gehemmt bzw. unterbunden. Etc etc. Könnte auf jeden Fall interessant werden.

Ist das im Grunde nicht eine ähnliche Situation wie beim Stabilitäts- und Wachstumspakt? Da gibt es ja auch Defizitverfahren mit entsprechenden Sanktionen, wenn Mitgliedsländer nicht vernünftig haushalten, also eigentlich nichts anderes als bei der UEFA.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Ist das im Grunde nicht eine ähnliche Situation wie beim Stabilitäts- und Wachstumspakt? Da gibt es ja auch Defizitverfahren mit entsprechenden Sanktionen, wenn Mitgliedsländer nicht vernünftig haushalten, also eigentlich nichts anderes als bei der UEFA.

Finde ich nicht direkt vergleichbar. Oder bekommen aufstrebende Vereine, die ggf. noch gar nicht international spielen, Gelder von der Uefa?
Einfach zu beurteilen ist der Fall sicher nicht. Interessant wird allemal, wie es vom EuGH eingeschätzt wird. Ich bin ja auch der Meinung, dass FFP in erster Linie geschaffen wurde, um die Macht der jetzigen wenigen Großclubs zu zementieren. Und es irgendwie abstrus ist, wenn ein Club aufstreben möchte, aber daran gehindert wird, entsprechend zu investieren. Letztlich landen die Gelder ja im gesamten Kreislauf (statt es abzuziehen) und wenn es ggf. irgendwo jemanden gibt, der bereit ist zu zahlen...
Aber ob es mit diversen Argumenten aus dieser Richtung zu kippen ist, müssen halt andere beurteilen. Mal abgesehen davon, dass FFP ohnehin löchrig ist wie Emmentaler.
 
Wobei das FFP ein gesundes Wachstum ja nicht verhindert. Es ist ja nicht so, dass man nicht defizitär wirtschaften darf. Viel mehr setzt das FFP einfach Grenzen. Und wer tatsächlich so schnell wachsen will, dass ihm der vom FFP auferlegte Spielraum nicht ausreicht, kann eigentlich nur ein neuer Scheich-Klub sein. Diesen Klubs werden Grenzen gesetzt. Aber ein anderer Verein, der kontinuierliches, gesundes und selbst erarbeitetes Wachstum anstrebt und vollbringt, wird durch das FFP nicht daran gehindert, wenn du mich fragst. Das FFP hat viele Lücken, aber dass es das Wachstum kleiner Vereine verhindert und somit die Marktposition der Grossen sichert, sehe ich nicht so.
 
Aber ein anderer Verein, der kontinuierliches, gesundes und selbst erarbeitetes Wachstum an
Da Fußball ein "Winner-Takes-It-All"-Geschäft ist, ist kontinuierliches Wachstum im Schatten der großen kaum möglich, weil dir ständig die besten Spieler,Trainer, Sportdirektoren weggeholt werden. Einzig Lyon hat es geschafft, das darüber über einen längeren Zeitraum sukzessive nach vorn zu kommen, was aber hauptsächlich am Missmanagement der übrigen Ligue1-Clubs lag...
 
Da Fußball ein "Winner-Takes-It-All"-Geschäft ist, ist kontinuierliches Wachstum im Schatten der großen kaum möglich, weil dir ständig die besten Spieler,Trainer, Sportdirektoren weggeholt werden. Einzig Lyon hat es geschafft, das darüber über einen längeren Zeitraum sukzessive nach vorn zu kommen, was aber hauptsächlich am Missmanagement der übrigen Ligue1-Clubs lag...
Fussball ist eben kein 'Winner-Takes-It-All'-Geschäft. Du brauchst die CL nicht zu gewinnen, um Kohle zu machen. Du brauchst lediglich regelmässig dabei zu sein. Und dafür reicht es, wenn du national zu den besten drei, vier Teams aufsteigst. Und das ist mit guter Arbeit und nicht übermässigen Defiziten sehr wohl möglich. Was ist denn beispielsweise mit Dortmund oder Napoli? Perfekte aktuelle Beispiele, dass es auch geht, ohne übermässige Defizite einzufahren.
 
Was ist denn beispielsweise mit Dortmund oder Napoli?
Das sind jetzt mal zwei, drei Jahre. Schaumer mal was passiert, wenn irgendwann Kloppo zu Manchester geht oder so. Wie gesagt, auf Dauer hat das eigentlich nur Lyon geschafft. Abgesehen davon, dass der BVB durch die Erfolge der 90er quasi schon zur unteren Hälfte des "Inner Circles" gehörte.
 
Oben