So sieht es aus. Diese angestrebte Schaffung von Eliten erweckt in mir den Eindruck von purem Aktionismus. Man sieht, das bildungstechnisch vom Anfang bis zum Ende der Wurm drin ist und versuchzt nun am Ende des Bildungsweges, beim Studium, umzudenken. Nur wohin dies führt, kann sich jeder ausmalen. Klar, wenige und wahrscheinlich nur solche, die es sich leisten können, würden dann optimal gefördert. Nicht werden das Menschen sein, deren vorheriger Bildungsweg sich auch in Privatschulen abgespielt haben wird.
Man muss meiner Meinung nach am Anfang des Bildungsweges Verbesserungen herbeiführen: Sichere Kindergartenplätze. Kindergärnter/-innen müssen derart ausgebildet sein, dass sie erzieherisch wie pädagogisch kompetent sind. Hier kann man Grundlagen schaffen, die man dann nicht erst in der Grundschule beibringen muss. Auch das Schulsystem sollte reformiert werden. Ich habe es hier ja schon oft gesagt, das Schulsystem der DDR war in manchen Gesichtspunkten vorbildlich. Warum nicht auf diese guten deutschen Errungeschaften, die viele andere Länder, nur eben nicht die BRD, übernommen haben zurückgreifen? Nicht nur die Bildung sollte im Vordergrund stehen, auch die Erziehung und somit die soziale Komponente, die vielen Jugendlichen immer mehr abgeht. Es sollte nicht frühzeitig selektiert werden. Erst nach Ende der Schulpflicht sollte gesplittet (Richtung Abitur auf der einen und Lehre/Berufsfachschule auf der anderen Seite) werden. Bis dahin ist auch so eine allgemeine optimale Förderung möglich. Dazu bedarf es natürlich gut ausgebildeten Lehrern. Stärkere Schüler müssten dann nämlich spezifisch gefördert werden und schwächere Schüler könnten sich auch an den stärkeren orientieren, viele würden sehen, was sie mit Lernfleiß erreichen könnten, wie sie einst stärkere Schüler allein durch die Gier nach Wissen überflügeln könnten. Schwächeren Schülern würde auch nicht der Eindruck vermittelt, dass sie einen geringeren Stellenwert in der Gesellschaft einnehme, nicht chancenlos ins Berufsleben gehen. Es würde nicht mehr von der einen Seite auf die andere Seite herabgeschaut, die soziale Komponente würde verstärkt. So war es in der DDR, so ist es in Finnland. Das Abitur wäre nicht mehr das alleinige Allheilmittel für eine positive berufliche Zulunft. Nur noch wirklich starke Schüler würden diese drei Jahre zusätzlicher schulischer Förderung auf sich nehmen. Das Problem an den Universitäten würde sich dadurch wahrscheinlich von alleine lösen, da sich eine (geistige und nicht wohlhabende) Elite bereist vorher alleine herausgebildet hätte, die dann den Weg an die Universitäten findet. Es würde zudem eine zahlenmäßiger Ausgleich von Studenten an Fachhochschulen und Universitätene stattfinden. Eine optimale spezielle und auch allgemeine Förderung und Bildung wäre auf diesem Weg vielmehr gewährleistet. Allein mit der Schaffung von universitären Eliten wird man das nicht erreichen, man wird die soziale Schere nur weiter aufreißen. Das von mir beschriebene Modlell funktioniert, wenn man es denn nur umsetzen wollte und würde.