Läden mit einem spartanischen und trostlosen Ambiente, die bekanntermaßen Angestellte und Lieferanten/Hersteller auspressen, können durchaus funktionieren. Sie müssen regelmäßig billiger sein als die Konkurrenz, dann kommen auch Leute. Siehe Kik, das ethisch ja auch kaum ein Vorzeigeunternehmen ist oder die zig McGeiz Varianten.
Schlecker war aber schon lange nicht mehr billiger als die Konkurrenz, die zudem halt teilweise schon seit vielen Jahren auf freundliche Filialen mit umfangreichem Sortiment gehen. Z.b. auch lokale wie Budni in Hamburg, die bestimmt schon seit 10 Jahren die „DM-Strategie“ fahren, sich dabei aber auf ihren Kernmarkt beschränken.
Die strategielos wirkende Expansion von Schlecker, wo es manchmal wirklich 2 Läden in einer ohnehin kaum belebten Straße gibt, ist sicherlich auch eines der vielen Probleme.
Die Entwicklung hat sich schon seit Jahre abgezeichnet und wurde auch oft von Wirtschaftszeitungen skizziert. Erstaunlich, dass man bei Schlecker nicht reagiert hatte. Anton hat immerhin ein Imperium aus dem Boden gestampft. So ganz weltfremd sollte der eigentlich nicht sein, auch nicht bei der Auswahl seiner Manager. Theoretisch zumindest, praktisch lief es offensichtlich anders. Und bei der Managerwahl bekommt er natürlich auch nur Gute, wenn er denen auch gute Bedingungen bieten kann.