In Deutschland kannst du doch leider sowieso nur verlieren, wenn du dich für Auslandseinsätze und ein Einschreiten stark machst, dazu ist der deutsche Michel inzwischen viel zu feige, auch zu unliebsamen Entscheidungen zu stehen und sich Verantwortungen zu stellen, die nicht Friede, Freude, Eierkuchen sind.
Ich finde es eine Bankrotterklärung, dass die Welt da in Syrien einfach zuschaut und mehr oder weniger nichts tut, sondern sich in gegenseitigen politischen Ränke- und Machtspielen ergeht, anstatt zu handeln, auch wenn es sicher nicht einfach ist, die Situation dort einzuschätzen, zumindest für mich nicht. Trotzdem grenzt das, was Assad dort macht, für mich an Völkermord und da gibt es für mich keine andere Handlungsweise als ein gemeinsames Handeln und Eingreifen.
Es fehlt der politischen Weltgemeinschaft und der UNO schlichtweg ein Konzept und ein klarer Prozeß, wie sie gemeinsam mit solchen Konflikten udn auch unterschiedlichen Interessen umgehen, wie sie schnell handlungsfähig werden und den Menschen helfen können und vor allem, wie sie sicherstellen, dass im Anschluß an ein mögliches Eingreifen ein tragfähiges Konzept für die Zukunft aufgebaut wird, dass die betroffenen Menschen mitnimmt und nicht zu weiteren Verlierern macht. Und genau das wird es leider auch nie geben, weil dafür die Interessen der entscheider viel zu unterschiedlich und gegensätzlich sind. Traurig, aber wahr.
Ich maße mir nicht an, zu bewerten, welche Ziele die Opposition in Syrien verfolgt und wie diese Zukunft Syriens aussehen könnte, dazu könnte der Syrer gerne mal etwas schreiben, aber die jetzige Situation darf kein Dauerzustand werden und wir sollten dort auch nicht tatenlos zuschauen, aber ich ahne schon, wie ein Politiker hier in D zerpflückt würde, wenn er dies so klar und präzise fordert.
Was die Berichterstattung betrifft, so ist halt Istanbul relativ frisch und aktuell, Syrien zieht sich jetzt schon über Monate hin und nach einer gewissen Zeit verlieren die Medien und die Menschen leider das Interesse und die Karawane der Sensationslüsternen und Schreckensmelder und sich daran Aufgeiler stürzt sich auf die nächsten Ziele. Traurig, aber wohl leider menschliche Natur.
Wer wirklich mehr darüber erfahren möchte, der kann mir gerne per PN sein Interesse bekunden. Da ich jedoch fast täglich damit zu tun habe werde ich nicht in einem Forum, welches zur Ablenkung dient, das Thema groß breittreten...
Ich für meinen Teil habe vor mehr als einem Jahr meinen Job in einer Wirtschaftskanzlei verlassen, um auf rechtlicher Ebene das "neue Syrien" zu unterstützen und Maßnahmen hierfür vorzubereiten in meinem neuen Job.
Natürlich muss in erster Linie der Virus entfernt werden, d.h. die Regierung Bashars und sein gesamter Machtapparat...dieser erstreckt sich über Syrien hinaus, nach Libanon und Jordanien...denn mit einer Abdankung Bashars wäre noch nichts erreicht, im Gegenteil, dann würde sein verrückter Bruder Maher einfach nachrücken...der gesamte Apparat muss weg...danach müssten sämtlichen Kräfte aus Syrien verschwinden, die hier seit zwei Jahren Unruhe stiften (Dschihadisten, Int. Söldnertruppen, Radikale Rebellen).
Die Oppositionen die im Ausland agieren müssen sich dann zurückhalten, denn nur das syrische Volk, dass in Syrien lebt und dort auf Kundgebungen sein Leben riskiert hat, sollte entscheiden, welche Oppositionseinheit mit Ihrem Konzept das neue Syrien einleiten darf...alle andere haben sich dieser Mehrheitsentscheidung zu fügen...
Und eines ist auch mal klar, K E I N Syrer wird jemals einer Teilung Syriens zustimmen, geschweige denn diesem Blödsinn, den man in den Medien lesen muss, dass es unter den unterschiedlichen Glaubensrichtungen wirklich Konflikte gibt...
Das Problem ist, dass sich der "Westen" und andere Mächte idealerweise natürlich raushalten sollten...allerdings benötigt man Hilfe von Außen, da diese Mächte seit Jahrzehnten bereits Ihr Unwesen treiben...so hat die Regierung seit mehr als 2 Jahren mit Unterstützung von China und Russland das Militär weiter stärken können...das syrische Militär ist kein bißchen schwächer geworden, als früher...man hat sich lediglich strategisch auf zwei Regionen verlagert und hat diese fest im Griff...
Eine Konfliktlösung auf internationaler Ebene wird aber auch nicht ohne Iran, Saudi-Arabien und Katar auskommen. Denn diese Länder finanzieren Salafisten und andere falsche Gläubige.
Deswegen ist eine Konfliktlösung auf internationaler Ebene wahrscheinlich nicht mehr möglich, ohne diese Staaten in die Verhandlungen über die Zukunft Syriens einzubeziehen. Nicht auszuschließen ist hierbei, dass die drei Staaten, die alle eine globale Agenda des Religionsexports verfolgen, auf diese Weise die Möglichkeit erhalten, die betreffenden konfessionellen Gemeinschaften noch stärker an sich binden. Um damit verbundene gesellschaftliche Probleme gering zu halten, sollte bei den internationalen Verhandlungen möglichst genau festgelegt werden, in welchem Umfang sich die drei Staaten zukünftig in die inneren Angelegenheiten Syriens einmischen dürfen.
Und vor allem muss dringend an einer Nachkriegsordnung gearbeitet werden, mit der sich die Menschen in Syrien für den Frieden gewinnen lassen. Mit weiteren Waffenlieferungen nach Syrien ist doch niemandem geholfen....vielmehr wird dadurch der Konflikt nur weiter angeheizt und das Leiden der Bevölkerung verlängert. Am besten wäre wohl ein internationales Waffen-Embargo, auf das alle auswärtigen Akteure verpflichtet werden müssten.Vermutlich ließe ließe sich auf diese Weise sich der Konflikt austrocknen. Das Argument, dass ein derartiges Embargo nur schwer durchzusetzen ist, verliert angesichts der drohenden internationalen Eskalation des Konflikts an Gewicht.
Das Volk leidet elendig und man hofft jeden Tag, dass es zu Ende geht (Hungersnot bei der ländlichen Bevölkerung, Folter, Arbeitslosigkeit usw.)...wenn Bashar clever gewesen wäre, hätte er vor mehr als 2 Jahren einfach ein paar Reformen durchgelassen oder die Gehälter um 1 % erhöht und er wäre in die Geschichtsbücher eingegangen...aber er hat den falschen Weg gewählt...das PRoblem ist, dass er genau weiß, dass er keine andere Wahl hat, als diesen Weg weiterzugehen...leider geht sein Spiel auf Zeit, auf Kosten vieler Menschenleben...
Oft liest man im Internet, dass die syrische Regierung eng befreundet mit Russland ist. Und der böse Putin, weil er russische Politik betreibt und einfach nicht das tut, was der Westen von ihm will, der Grund dafür ist, dass die Souveränität eines Landes verletzt wird.
Ja und die westlichen Staaten hätten natürlich das Recht, allen anderen Staaten der Welt vorzuschreiben, was sie zu tun und zu denken haben. Wer sich diesem Anspruch widersetzt, ist entweder Terrorist oder Diktator oder verstösst gegen die Menschenrechte. Der Westen hat natürlich keine Terroristen oder Diktatoren und verstösst auch nie gegen die Menschenrechte. Wenn der Westen Mörder und Schlächter unterstützt, so erfolgt dies ausschlieslich aus humanitären Gründen und zur Entwicklung der Demokratie wie zuletzt auch in Syrien (bis 2011). An sich gar nicht mal so unwahr, jedoch im Ergebnis falsch und Syrien betreffend völlig falsch...denn ein Präsident, der bis heute der Überzeugung ist, dass sein Land von Außen angegriffen wird und so viele unschuldige Menschen sterben sieht, der muss doch eine Konsequenz folgen lassen, dass er diese unschuldigen Seelen gegen die angeblichen Terroristen nicht beschützen konnte...nur, wenn man als Präsident selbst die Bedrohung ist, dann ist dies natürlich nicht machbar...daher wird er solange an seiner Macht festhalten, wie nur möglich...dies Despotenkrankheit, die schon viele vor Ihn befallen hat...
Ich persönlich bin auch gegen Eingriffe von Außen, aber man kann zumindest die Waffenlieferungen und Unterstützung von Außen an die Regierung stoppen...dann würde früher oder später, das Volk auch eine Chance haben...allerdings braucht dies auch Zeit...denn ist einfach zu viel "Mist" im Land, als das es schnell abklingen wird...
Ein Neuaufbau braucht sicherlich min. 10 Jahre...
Ziel muss es sein, dieses Blutvergießen zu beenden und auch irakische Verhältnisse zu verhindern...das sollte jedem Warnung genug sein....Gott sei Dank kann bis heute in Damaskus z.B. noch den Umständen entsprechend normal leben (bis Abends, danach Risiko)...andere Städte wie Aleppo gleichen da schon fast Bagdad...