RomanAbramovich schrieb:
und diese hinterwälderlischen Ansammlung von Kleinstaaten hatte nicht im Einzelfall jahrhundertelang dem abenländischen-christl. Leitmotiv gefröhnt ? Ist das nicht gerade ein wesentliches Merkmal, welches den späteren Zusammenschloß prägte und die tw. Homogenisierung erleichterte ? Nur weil diese Kleinstaaten vorher nicht unter einem gemeinsamen Wapperl aufliefen, haben diese keine gemeinsamen Wurzeln (den Begriff kann man ja entsprechend weit fassen) oder Identität ? Don't think so.
Ja, da geb ich dir recht. Es ist also vielmehr so, dass "unsere" Wurzeln im Katholizismus liegen (ab etwa 700? alles was vorher war vergessen wir?), Protestantismus kommt als "Variante" dazu ab 1520, also erst 800 Jahre später. Wird trotzdem noch als Wurzel akzeptiert, obwohl andere Religionen wie Judentum, Islam schon viel länger existieren, aber sich eben nicht aus der Religion der lokal Herrschenden heraus gebildet hat. (Obwohl das natürlich heftig umstritten ist)
Fakt ist dennoch: Eine Gesellschaft ohne Wandel hört auf zu existieren. Deshalb ändert sich der Begriff der "Identität" über die Jahrzehnte/Jahrhunderte, zuweilen auch dramatisch, aber jedenfalls zu recht. Protestantismus gehört also inzwischen zur Identität. Was sollte demnächst noch dazu gehören ?
Wäre der Aufschrei riesengroß einen christlichen Feiertag zu streichen und damit ein tieferer Graben zwischen den Kulturen...
Der Aufschrei wäre um so grösser, um so ungebildeter der Schreier ist. Ja, das ist leider so. Aber dass eine ungebildete, wenig informierte Masse "aufschreit", das kann kein Grund sein, das Richtige zu unterlassen. Seien wir bloss froh, dass es in der BRD das Mittel "Volksabstimmung" nicht gibt.
Aber: wieso sollte der Aufschrei grösser sein, als er bei der Abschaffung eines christlichen Feiertages ist (und war) ? Hier würde der "freie Tag", auf den es 80% der Menschen sicherlich einzig ankommt, ja erhalten bleiben - er wäre halt nur nicht motiviert durch irgendetwas in der "christlichen" Religion. Beim bisher schon erfolgten Streichen eines Feiertages, da hatte keiner mehr frei...