Er spielte ihr die CD „Bekenntnisse einer Hundedame“ vor. Das Klassik-Hörbuch (67 Minuten) war von Moshammer besprochen worden. Kaplan: „Wenn Daisy seine Stimme hört, ist das Balsam für ihre Seele und sie träumt von ihm.“
Bis morgens um fünf verabreichte Kaplan Mosis Hündin stündlich mit einer Pipette Medikamente. Danach schleppte sich Daisy aus dem Körbchen in ihre Tragetasche. Gegen sechs Uhr soll sie für immer eingeschlafen sein.
Denn: Als Kaplan eine halbe Stunde später nach ihr schaute, war sie schon ganz kalt. Sie hatte die Augen offen, die Zunge hing raus. Gestern Nachmittag wurde Daisy im Krematorium „Tiertrauer“ im Münchner Stadtteil Riem eingeäschert. Mit ihr verbrannte ein Abschiedsbrief, den Kaplan nach dem Tod für sie verfasst hatte. Jetzt ist sie „Mosi“ vielleicht wieder ganz nah