Die Schande!!!!!!!!!!!!

jens

Giovane forever!
Reicher als Bauern vermutlich schon, wobei darunter ja zumindest in D etliche erheblich vermögender sind, als man durch ihr permanentes Jammern meinen möchte.
Als Spekulationsobjekt sind Rohstoffbörsen doch aber kaum unbeliebter als Öl und Sonstiges, man denke nur an die zwischenzeitlichen weltweiten Preisexplosionen und -einbrüche.
Für Saatgutherstellter sind die Entwicklungsländer ähnlich wie für die Pharmaindustrie nicht nur ein Versuchsfeld sondern auch ein lukrativer Markt, da wird Entwicklungshilfe neben den Taschen von Diktatoren und Staatsdienern teilweise gleich auf deren Konten umgebucht.

Ich weiß nicht - ist denn das so schwer zu verstehen? Es geht bei der Thematik nicht um die, die mit Schweinebäuchen spekulieren, sondern um die, die jene dann gerne essen würden, sie aber nie zu Gesicht bekommen - inklusive deren unglaublich ausgeprägter 'Lobby'...

PS: Die teure Kalaschnikow landet schließlich auch irgendwann beim Nutzer...
 

gary

Bekanntes Mitglied
Ich weiß nicht - ist denn das so schwer zu verstehen? Es geht bei der Thematik nicht um die, die mit Schweinebäuchen spekulieren, sondern um die, die jene dann gerne essen würden, sie aber nie zu Gesicht bekommen - inklusive deren unglaublich ausgeprägter 'Lobby'...

Das ist durchaus zu verstehen. Aber zum Geschäfte machen mit Essen, um das es hier ja eingangs ging, gehören die Spekulanten und u.a. in Entwicklungsländer liefernden Agrarkonzerne nun mal dazu.
 

jens

Giovane forever!
Das ist durchaus zu verstehen. Aber zum Geschäfte machen mit Essen, um das es hier ja eingangs ging, gehören die Spekulanten und u.a. in Entwicklungsländer liefernden Agrarkonzerne nun mal dazu.
Alles wird gehandelt, das ist doch selbstverständlich. Aber das elementarste aller Güter (vielleicht neben Atemluft) landet komischerweise nicht zwingend beim Verbraucher. Oftmals ist es marktwirtschaftlich sinnvoller, ganze Tankertonnagen zu versenken, damit der Preis stabil bleibt.

Nochmals zur Eingangsthematik: Die Perversion ist die, dass der Mensch nicht die Erhaltung der Lebenden im Sinn hat (allerdings müssten wir auch nicht ständig mehr werden) sondern eher den Kollaps des Planeten inklusive seiner Bewohner priorisiert, weil damit die dicke Asche gemacht wird. Unter diesem Aspekt wäre unser völliger Genozid vermutlich das Beste, was dem Planeten widerfahren könnte.
 
K

Kim Jong Il

Guest
Nochmals zur Eingangsthematik: Die Perversion ist die, dass der Mensch nicht die Erhaltung der Lebenden im Sinn hat (allerdings müssten wir auch nicht ständig mehr werden) sondern eher den Kollaps des Planeten inklusive seiner Bewohner priorisiert, weil damit die dicke Asche gemacht wird. Unter diesem Aspekt wäre unser völliger Genozid vermutlich das Beste, was dem Planeten widerfahren könnte.
Amen!:spitze:

Deine Aussagen erinnern mich an ein Buch von Kurt Vonnegut, in dem er die Menschen als Parasiten beschreibt, gegen die unser Planet Antikörper wie Erdbeben, Stürme, Krankheiten, etc. aufbietet. Bislang immer noch ohne Erfolg.....:hammer:
 
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Puuh, Kim und Jens, vor mir kommt ja selten was Ernsthaftes hier - und nun dieses Thema.

Okay, dass wir die größten Parasiten des Planeten sind, ist unbestritten. Dass dieses Gestirn also bestens gediehe, bevölkerten wir es nicht, sollte auch unzweifelhaft sein.

Ich habe aber Probleme mit dem Genosuizid, da ich selbst einer der Parasiten bin und neue Parasiten auf die Erde losgelassen habe.

Ich muss Jens auch insofern widersprechen, wenn er behauptet, es würde mit allem gehandelt. Es sei denn, es gilt "alles nichts, oder?!".

Sofern noch mit realen Werten, hier Schweinehälften, gehandelt wird, isses ja halbwegs zivilisiert. Kauft also einer 5.000 reale (bestenfalls gekühlte) Sauhälften für z.B. € 500.000, in der Hoffnung, diese alsbald für z.B. € 550.000 verticken zu können oder, falls dies erstmal nicht klappt, kühlkettenerhaltend zu lagern, um sie später abzustoßen, wäre alles noch irgendwie im Lot.

Gehandelt werden aber immer mehr Luftnummern, Wolkenkuckuksheime etc. Das ist doch der Irrsinn des Schneeballsystems. Wenn der letzte den Schnee gekauft hat, wird der Vorletzte aufamtend gewahr, das der Schnee längst geschmolzen ist.

Wie zur Bestätigung höre ich gerade "diamonds and rust". :hammer:
 
K

Kim Jong Il

Guest
Übrigens stimme ich Kurt Vonneguts These nur zum Teil zu. Meiner Meinung nach muss unsere Erde gar keine Antikörper herstellen. Die besten Antikörper, im Sinne einer erfolgreichen Selbstvernichtung, sind wir schon selber.

Einsteins klügste Aussage (was ist dagegen schon die Relativitätstheorie???:suspekt:) ist und wird immer wahr (die es in Wahrheit zwar nicht gibt, aber zumindest gefühlt) bleiben. Sie lautet: "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher....."

Zum Thema selber nur drei mehr oder minder lange Sätze: Die kapitalistische Wirtschaftsordnung, einst entwickelt als beste Möglichkeit die verfügbaren Ressourcen am optimalsten an alle Marktteilnehmer zu verteilen, um uns Menschen einen sozialwirtschaftlichen (das kann man ruhig auch mal zusammenschreiben!) Fortschritt zu verschaffen, kann nicht funktionieren, wenn überwiegend mit Ressourcen gehandelt wird, die es nur auf dem Papier gibt.

Liberalismus ist dann schlecht, wenn er vergisst, dass es um Menschen geht und nicht nur um Zahlen. Zahlen sollten immer weit hinter den Menschen stehen!
 
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Iwan Lokomofeilowitsch

We ❤️ Lenchen
Übrigens stimme ich Kurt Vonneguts These nur zu Teil zu. Meiner Meinung nach muss unsere Erde gar keine Antikörper herstellen. Die besten Antikörper, im Sinne einer erfolgreichen Selbstvernichtung, sind wir schon selber.

Einsteins klügste Aussage (was ist dagegen schon die Relativitätstheorie???:suspekt:) ist und wird immer wahr (die es in Wahrheit zwar nicht gibt, aber zumindest gefühlt) bleiben. Sie lautet: "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher....."

Das ist zu wahr, um schön zu sein.

Ich habe mal gelesen, dass es in der EU für Lebensmittel bestimmte Normen gibt, im Beispiel waren es Äpfel. Diese müssen in einem festgelegten Rahmen gewisse Vorgaben hinsichtlich Größe, Gewicht und sonstiger Attribute erfüllen, sonst dürfen sie nicht verkauft werden. Jene, die aus dieser Norm herausfallen, werden, selbst wenn sie (und das ist der Regelfall) ansonsten noch völlig genießbar sind, vernichtet.

Ich frage mich sogar, ob es nicht billiger wäre, diese Güter an Menschen zu verschenken, die sie bitter nötig hätten. Davon gibt es wahrlich genug, und ich meine nicht Leute, die sich keinen Swimmingpool leisten können, sondern jene, bei denen es täglich nur darum geht, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden. Und selbst wenn es erheblich teurer wäre, sollte man dies zumindest aus Gründen der Menschlichkeit tun. Ich halte es nämlich für sehr perfide, dass wir die Sachen wegwerfen, weil wir im Überfluss davon haben. Aber es ist schon richtig, es geht immer nur ums Geld.

Wie Kim außerdem weiter oben meiner Ansicht nach zutreffend bemerkte, werden wir irgendwann dafür bezahlen. Leute, denen es am Nötigsten fehlt, haben gar nichts mehr zu verlieren. Das hat man etwa nach dem Erdbeben in Haiti gesehen, als Supermärkte geplündert wurden. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich Verständnis für diese Leute. Ich würde sowas auch tun, wenn ich ansonsten verhungern müsste, und ich will gar nicht darüber nachdenken, was sonst noch alles. Ich bezweifle nämlich sehr, dass irgendeiner von uns (mich eingeschlossen) ansatzweise eine Ahnung hat, was Hunger ist.
 
K

Kim Jong Il

Guest
Das ist zu wahr, um schön zu sein.

Ich habe mal gelesen, dass es in der EU für Lebensmittel bestimmte Normen gibt, im Beispiel waren es Äpfel. Diese müssen in einem festgelegten Rahmen gewisse Vorgaben hinsichtlich Größe, Gewicht und sonstiger Attribute erfüllen, sonst dürfen sie nicht verkauft werden. Jene, die aus dieser Norm herausfallen, werden, selbst wenn sie (und das ist der Regelfall) ansonsten noch völlig genießbar sind, vernichtet.

Ich frage mich sogar, ob es nicht billiger wäre, diese Güter an Menschen zu verschenken, die sie bitter nötig hätten. Davon gibt es wahrlich genug, und ich meine nicht Leute, die sich keinen Swimmingpool leisten können, sondern jene, bei denen es täglich nur darum geht, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden. Und selbst wenn es erheblich teurer wäre, sollte man dies zumindest aus Gründen der Menschlichkeit tun. Ich halte es nämlich für sehr perfide, dass wir die Sachen wegwerfen, weil wir im Überfluss davon haben. Aber es ist schon richtig, es geht immer nur ums Geld.

Wie Kim außerdem weiter oben meiner Ansicht nach zutreffend bemerkte, werden wir irgendwann dafür bezahlen. Leute, denen es am Nötigsten fehlt, haben gar nichts mehr zu verlieren. Das hat man etwa nach dem Erdbeben in Haiti gesehen, als Supermärkte geplündert wurden. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich Verständnis für diese Leute. Ich würde sowas auch tun, wenn ich ansonsten verhungern müsste, und ich will gar nicht darüber nachdenken, was sonst noch alles. Ich bezweifle nämlich sehr, dass irgendeiner von uns (mich eingeschlossen) ansatzweise eine Ahnung hat, was Hunger ist.
Ich staune!:eek:

Das Verschenken von Gütern (insbesondere Lebensmittel) ist immer ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite kann es kurzfristig natürlich die schlimmste Not lindern und den Menschen das kurzfristige Überleben sichern. Solche Lebensmittelhilfen sind natürlich unerlässlich.

Aber es gibt auch sehr viele Beispiele aus Regionen in Afrika, insbesondere aus der Sahelzone, wo übermäßige Lebensmittelzuwendungen an die Bevökerung einen gegenteiligen Effekt hatten. Die landwirtschaftlichen Produkte der Bauern verloren rapide an wert, wieso für Maniok oder Mais bezahlen, wenn mir die UNICEF einen kostenlosen Sack Mais bequem vor die Hütte liefert, die Bauern aus diesem Grund keinen großen Anreiz mehr hatten etwas mehr anzubauen als sie für den Eigenbedarf benötigten und dadurch die landwirtschaftliche Produktion der Länder insgesamt stark zurückging und die Abhängigkeit von Lebensmittelhilfen gleichzeitig zunahm. Ein Teufelskreis. Aus meiner Sicht kann wahre Entwicklungshilfe nur nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe sein. Wer sich mit diesem Thema schon mal etwas eingehender beschäftigt hat, wird feststellen, dass es leider viele Projekte gibt, die an diesem grundlegenden Prinzip scheitern.

Wie Du übrigens siehst, ist das ein Thema das mich persönlich sehr berührt. Habe selbst einige Kontakte in die 3. Welt und es nervt mich immer zu sehen, wie einfach wir es uns hier oft machen, wie selbstverliebt wir sind und wie wenig wir darüber nachdenken, welche Gründe eigentlich hinter der Armut stecken, die es überall gibt.

Ich könnte jetzt auch noch etwas ausführlicher auf die "Armuts- und Spendenindustrie" der Hilfsorganisationen (okay, nicht aller, aber vieler) eingehen, die Arbeitsplätze und Pöstchen schafft, dafür oftmals junge hochmotivierte Menschen gnadenlos ausnutzt und ausbeutet und die eingenommenen Spendengelder dann oftmals billigst verschleudert, schreiben, aber ich lasse es lieber, sonst nimmt das hier kein Ende. Zudem möchte ich heute nicht in Rage geraten....
 
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Iwan Lokomofeilowitsch

We ❤️ Lenchen
Du hast natürlich völlig Recht, eine Dauerlösung wäre das nicht. Man kann diese Länder langfristig nicht ernähren, sondern muss ihnen beibringen, das nachhaltig selbst zu können. Ich meinte ja auch nur, dass man die Sachen auch diesen Leuten geben kann, bevor man sie ohne Not wegwirft.

Der von dir gewählte Begriff "Armuts- und Spendenindustrie" bringt es auf den Punkt. Das ist mittlerweile ein Geschäft, mit dem sich Personen am Elend anderer bereichern. Möglicherweise hät dies auch viele Leute davon ab, etwas zu spenden, weil sie nicht wissen, wem sie noch vertrauen können und wo ihr Geld wirklich ankommt. Und die steigende Zahl an Betrügern (auch in anderen Zweigen), sowohl numerisch als auch in ihren Methoden, macht die Sache nicht eben einfacher.

Die Gedankenlosigkeit unsererseits rührt meines Erachtens daher, dass wir es einfach nicht anders kennen. Man muss sich da manchmal einfach zur Selbstüberprüfung zwingen. Ich habe mich beispielsweise mal aufgeregt, dass mein Fernseher nicht lief, dann aber dachte ich drüber nach, konnte mich selbst nicht ernst nehmen und griff zu einem Buch.
 

WestfalenFCB

Aktives Mitglied
Du hast natürlich völlig Recht, eine Dauerlösung wäre das nicht. Man kann diese Länder langfristig nicht ernähren, sondern muss ihnen beibringen, das nachhaltig selbst zu können. Ich meinte ja auch nur, dass man die Sachen auch diesen Leuten geben kann, bevor man sie ohne Not wegwirft.

Der von dir gewählte Begriff "Armuts- und Spendenindustrie" bringt es auf den Punkt. Das ist mittlerweile ein Geschäft, mit dem sich Personen am Elend anderer bereichern. Möglicherweise hät dies auch viele Leute davon ab, etwas zu spenden, weil sie nicht wissen, wem sie noch vertrauen können und wo ihr Geld wirklich ankommt. Und die steigende Zahl an Betrügern (auch in anderen Zweigen), sowohl numerisch als auch in ihren Methoden, macht die Sache nicht eben einfacher.

Die Gedankenlosigkeit unsererseits rührt meines Erachtens daher, dass wir es einfach nicht anders kennen. Man muss sich da manchmal einfach zur Selbstüberprüfung zwingen. Ich habe mich beispielsweise mal aufgeregt, dass mein Fernseher nicht lief, dann aber dachte ich drüber nach, konnte mich selbst nicht ernst nehmen und griff zu einem Buch.

txty???:suspekt:
 
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