GEZ wollte Rundfunkgebühren von totem Hund
Ein toter Hund aus Neu Wulmstorf soll nach dem Willen der
Gebühreneinzugszentrale Rundfunkgebühren für die Nutzung der
öffentlich-rechtlichen Radio- und TV-Sender entrichten. Die Familie Küter
aus dem Hamburger Vorort - seit Jahren treue und zahlende Kunden der GEZ,
erhielt vor wenigen Tagen einen entsprechenden Brief.
Adressiert war das Schreiben, das da überraschend in Küters Briefkasten
landete, an einen Empfänger namens Geisha. Geisha war die
Cocker-Spaniel-Dame der Küters. Sie starb vor zehn Monaten.
"Sehr geehrter Rundfunkteilnehmer", stand auf dem Schreiben, das die GEZ an
Geisha schickte. "Da ich Sie mehrfach nicht angetroffen habe bzw. Sie
verhindert waren, Auskunft zu geben, bitte ich Sie, den beiliegenden
Vordruck auszufüllen." Bis zum 25. Februar, so räumte der
Gebührenbeauftragte ein, habe Geisha Zeit, sich anzumelden.
Eine Antwort wird jedoch ausbleiben: Geisha musste im vergangenen Jahr nach
langer Krankheit im Alter von zehneinhalb Jahren eingeschläfert werden.
Geishas Frauchen Cornelia Küter (48) rätselt noch immer, ob sie das
Schreiben belustigen oder ärgern soll: "So ein Blödsinn. Mit einem Anruf
hätte man doch klären können, wer Geisha ist - oder vielmehr war."
Die Neu Wulmstorferin kann sich das Ansinnen der GEZ nur so erklären: "An
unserer Haustür hängt ein selbst getöpfertes Klingelschild. Darauf steht
,Hier wohnt Familie Küter & Geisha'. Außerdem sind zwei Hunde drauf zu
sehen. Sicher ist der Kontrolleur einfach von Tür zu Tür gegangen und hat
geguckt, ob alle Namen auch in seiner Liste sind. Und Geisha hat er eben
nicht gefunden." So müsse der verblichene Spaniel wohl in die Listen der
Fahndung geraten sein, mutmaßt Küter.
Geisha hatte, so versichert die zweifache Mutter, auch zu Lebzeiten nie viel
für ARD und ZDF übrig. "Nur wenns im Hintergrund mal gebellt hat, wurde sie
kurz hellhörig." Frau Küter will das getöpferte Klingelschild in Kürze
abnehmen - und ein neues installieren. Denn Geisha hat Nachfolger. Und zwar
gleich zwei. Die Chihuahuas Calypso und Hannibal warten schon ganz gespannt
auf ihren ersten Brief von der GEZ. jel
erschienen am 18. Feb 2004 in Hamburg