Folter in Deutschland?

Schabbab

in Therapie
Hessebubb_ schrieb:
Ansonsten sei nur noch eins gesagt: Wenn ihr euch das nächste mal in Hessen bewegt, gebt schön acht, hier ist die Todesstrafe gesetzlich noch verankert. :zahn:
In Bayern auch...und die haben als Freistaat noch ganz andere Möglichkeiten als ein normales Bundesland :eek:
 

GladbacherSuperstar

Vollblut-FCCler
FCK-Fan-Simone schrieb:
Das widerspricht auch dem Grundsatz "In dubio pro reo", weil im Mittelalter haben doch auch Menschen unter der Folter Dinge ausgesagt, die sie gar nicht getan haben, nur damit es aufhört.
Also würde dann im Zweifel vielleicht der Angeklagte Dinge gestehen, obwohl er unschuldig ist
Oder er würde nichts gestehen,weil er keinen Grund hat und bis zum Tode gefoltert.
 

Baldrick

Póg mo thóin
monty_python.jpg
 

Schabbab

in Therapie
Zum Thema...schwierige Frage...würde man in der Hinsicht gewisse Zugeständnisse machen, dann gäbe man damit gewisse Grundsätze einer demokratischen Rechtsordnung auf und preis. So gesehen kann das nicht wünschenswert sein. Selbiges gilt auch für die mehrfach erwähnte Todesstrafe...
Andererseits kann man sich leicht gewisse Szenarien konstruieren, wie man das in Hollywood ja gerne macht...siehe "24", nach denen (fast) jeder noch so demokratisch behaftete Mensch mit dem Brustton der Überzeugung für Folter und Todesstrafe stimmen würde.

Ich denke die Diskussion ist sowieso müsig, denn kein Politiker in Deutschland würde mit so einer Idee an die Öffentlichkeit gehen. Andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass es auch in Deutschland gewisse Dokumente gibt, die unter gewissen Umständen gewisse Handlungen rechtfertigen...und das auch gewisse Instanzen sehr fragwürdige Praktiken anwenden!
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
GladbacherSuperstar schrieb:
Oder er würde nichts gestehen,weil er keinen Grund hat und bis zum Tode gefoltert.

Auch das. Da man immer davon ausgehen muss, unschuldige Menschen im Verdacht zu haben, ist die Folter nicht mehr tragbar. Sie verletzt Grundsätze wie die Würde des Menschen und Recht auf Leben.
Und auch wenn man einen Schuldigen foltert, was hat man davon, wenn er eisern bleibt und nichts sagt?
Ich hab sogar Respekt vor Leuten, die ihre Mittäter nicht in die Pfanne hauen. Klar muss das Ziel sein, diese Verbrecher auch zu stellen, aber man kann den Verbrecher nicht dazu zwingen, die anderen zu verraten
 

Baldrick

Póg mo thóin
Es reicht, sich dazu die Schriften von Christian Thomasius durchzulesen. Die sind zwar alle 300 Jahre alt, aber neue Erkenntnisse haben sich seitdem kaum ergeben.
 

Schabbab

in Therapie
Baldrick schrieb:
Es reicht, sich dazu die Schriften von Christian Thomasius durchzulesen. Die sind zwar alle 300 Jahre alt, aber neue Erkenntnisse haben sich seitdem kaum ergeben.
Und was schreibt der gute Herr Thomasius dazu? Lass uns Unwissende doch bitte an Deinen Erkenntnissen teilhaben :zwinker3:
 

Baldrick

Póg mo thóin
Schabbab schrieb:
Und was schreibt der gute Herr Thomasius dazu? Lass uns Unwissende doch bitte an Deinen Erkenntnissen teilhaben :zwinker3:

Wenn man einmal die ganze christliche Einbettung seiner Gedanken wegläßt, reduziert sich das ganze auf den mangelnden Beweiswert, eines unter Folter erlangten Geständnisses.

Hat maßgeblich dazu beigetragen, daß man überall in Deutschland im 18. Jahrhundert die Folter abgeschafft hat. Das hat also mit Demokratie zunächst einmal noch gar nichts zu tun, aber mit Rechtsstaatlichkeit.

Weiteres - nach Lust und Laune - nach meiner Mittagspause, jetzt gehe ich erst einmal zum chinesen und esse gefolterte Ratte am Spieß.
 

Sandmann

Europas Thron!!!
Schabbab schrieb:
In Bayern auch...und die haben als Freistaat noch ganz andere Möglichkeiten als ein normales Bundesland :eek:
Nein, ich glaube seit 1998 nicht mehr :tuschel:

Nur in Hessen kann noch jemand zum Tode verurteilt werden, da aber Strafgesetzgebung an den Bund fällt, ist der Passus in Hessen hinfällig und überflüssig.
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Schabbab schrieb:
In Bayern auch...und die haben als Freistaat noch ganz andere Möglichkeiten als ein normales Bundesland :eek:

sorry,aber das ist völliger quatsch!

1.) der verweis auf die todesstrafe in der bayer.verfassung wurde vor einigen jahren durch volksentscheid ENTFERNT!!!

2.) was bedeutet "...andere möglichkeiten,als ein normales bundesland..."?

definiere bitte GENAUESTENS,wo und wie,sich die rechte und pflichten bayerns(insbesondere natürlich die tatsache,dass bundesrecht immer und grundsätzlich landesrecht bricht),von denen anderer bundesländer unterscheiden???
solltest du,wovon ich ausgehe,dazu nichts finden,dann hab die größe,diesen unsinn zu widerrufen!

du hast dich zwar schon mal gegen eine diesbezügliche vermutung von mir gewehrt,aber es bestätigt sich einmal mehr,dass du nur zu gerne den üblichen anti-bayerischen klischees und vorurteilen anhängst.
schade eigentlich!
 
B

beribert

Guest
Blödsinn!!!

Folter sollte in einem Rechtsstaat ein absolut Tabu bleiben!! :schimpf: :mahnen:

Schließlich könnte es Unschuldige treffen, genauso wie es irgendwann dazuführen könnte, dass die Folter willkürlich eingesetzt würde........... bei blossem Verdacht auf eine Straftat. Ein Geständnis bekommt man so wahrscheinlich immer, bloss nicht den Täter!!!!

Genauso wie ich gegen die Folter bin, bin ich übrigens auch gegen die Todesstrafe. Man muss doch nur mal in die USA schauen, die haben eine saumässig hohe Verbrechensrate. Da nützen auch die rigorose Handhabung und die vielen Gefängnisse nicht mehr viel. D
Was sie in den USA aber vollkommen vergessen ist Prävention oder Therapie...........................
Nicht zu vergessen wieviele Unschuldige schon zum Tode veruteilt wurden............
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
folter hat,wie übrigens auch(obwohl das nochmal ein anderes thema ist)die todesstrafe in einem land nichts verloren,das auch nur vage den anspruch erhebt, demokratisch,freiheitlich,rechtssaatlich,zivilisiert zu sein!

natürlich gibt es ganz bestimmte,sehr eng definierte,seltene aber vorstellbare szenarien,in denen ICH PERSÖNLICH einem polizeibeamten nicht gerade die dienstaufsicht oder den staatsanwalt auf den hals hetzen würde.........wenn ich etwa von etwas "rustikaleren" verhörmethoden erfahren würde,die eingesetzt wurden,um gesundheit oder gar leben von unschuldigen zu retten...

wie gesagt:solche szenarien sind vorstellbar,aber eben nicht in "dienstvorschriften oder anweisungen",oder gar gesetzen zu regeln.

wie auf vielen anderen gebieten des lebens,so gibt es auch in diesem punkt bereiche ,die eben nicht bis ins kleinste detail juristisch zu reglementieren sind.wenn`s hart auf hart geht,sind es in bestimmten zugespitzten situationen schlicht menschen,die sich richtig oder falsch,verantwortungsbewust oder verantwortungslos entscheiden.

jeder,der kinder hat weiß,wie man sich ein verhör mit einem entführer vorstellt,bei dem es darum geht,ein kind noch rechtzeitig zu finden, oder eben nicht.............

mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen!
 

Schabbab

in Therapie
SandmannKO schrieb:
Nein, ich glaube seit 1998 nicht mehr :tuschel:

Nur in Hessen kann noch jemand zum Tode verurteilt werden, da aber Strafgesetzgebung an den Bund fällt, ist der Passus in Hessen hinfällig und überflüssig.
Ich weiss es nicht genau, hat mir ein Arbeitskollege erzählt, der lange Jura studiert hat. Der ist im Normalfall glaubwürdig, drum hab ich ihm das abgenommen. Es ist sowiese mehr als theoretisch...selbst für Bayern :zwinker3:
 

Schabbab

in Therapie
Glavovic schrieb:
sorry,aber das ist völliger quatsch!

1.) der verweis auf die todesstrafe in der bayer.verfassung wurde vor einigen jahren durch volksentscheid ENTFERNT!!!

2.) was bedeutet "...andere möglichkeiten,als ein normales bundesland..."?

definiere bitte GENAUESTENS,wo und wie,sich die rechte und pflichten bayerns(insbesondere natürlich die tatsache,dass bundesrecht immer und grundsätzlich landesrecht bricht),von denen anderer bundesländer unterscheiden???
solltest du,wovon ich ausgehe,dazu nichts finden,dann hab die größe,diesen unsinn zu widerrufen!

du hast dich zwar schon mal gegen eine diesbezügliche vermutung von mir gewehrt,aber es bestätigt sich einmal mehr,dass du nur zu gerne den üblichen anti-bayerischen klischees und vorurteilen anhängst.
schade eigentlich!
Mag sein das Du Recht hast...will ich Dir gar nicht absprechen. Ein Arbeitskollege hat lange Zeit Jura studiert und das Thema fiel mal so nebenbei. Zumindest gab es bis vor kurzem noch theoretisch die Todesstrafe in Bayern. Das dies nicht mehr so ist hat er nicht erwähnt :zucken:
Die anderen Möglichkeiten - auch dies stammt aus Hörensagen - beruhen darauf, dass Bayern als Freistaat anscheinend nicht genau den gleichen Status wie ein normales Bundesland hat und wohl nach irgendeiner Verfassungsklausel unter bestimmten Umständen in der Lage ist eigene Wege zu gehen. Das scheint soweit zu gehen, dass Grenzen zugemacht werden können oder ein Austritt aus dem deutschen Länderverbund möglich ist.

Wie gesagt, alles Hörensagen und nun darfst Du mich gerne der Nachplapperei bezichtigen wenn Du Dich von dieser Todsünde komplett freisprechen kannst und alles was Du von Dir gibst von Dir eigenhändig fundiert geprüft wurde.
Du darfst mich auch gern als den "Anti-Bayer" bezeichnen oder mir sonstige Klischees und Vorurteile anheften...wenn es Dir was bringt. Damit bist Du ja desöfteren gleich dabei...schade eigentlich.
 

Schabbab

in Therapie
Glavovic schrieb:
folter hat,wie übrigens auch(obwohl das nochmal ein anderes thema ist)die todesstrafe in einem land nichts verloren,das auch nur vage den anspruch erhebt, demokratisch,freiheitlich,rechtssaatlich,zivilisiert zu sein!
Ganz meine Meinung...rein theoretisch zumindest :spitze:

Glavovic schrieb:
natürlich gibt es ganz bestimmte,sehr eng definierte,seltene aber vorstellbare szenarien,in denen ICH PERSÖNLICH einem polizeibeamten nicht gerade die dienstaufsicht oder den staatsanwalt auf den hals hetzen würde.........wenn ich etwa von etwas "rustikaleren" verhörmethoden erfahren würde,die eingesetzt wurden,um gesundheit oder gar leben von unschuldigen zu retten...

wie gesagt:solche szenarien sind vorstellbar,aber eben nicht in "dienstvorschriften oder anweisungen",oder gar gesetzen zu regeln.
Starker Tobak...gerade eben schreibst Du noch von hehren demokratischen, freiheitlichen, rechtsstaatlichen und zivilisierten Grundlagen und dann legalisierst Du staatliche Übergriffe und Polizeibrutalität ohne das das gesetzlich geregelt sein soll?? Der oder die Polizisten sollen das also selbst bestimmen können? Interessante Ansichten...

Glavovic schrieb:
wenn`s hart auf hart geht,sind es in bestimmten zugespitzten situationen schlicht menschen,die sich richtig oder falsch,verantwortungsbewust oder verantwortungslos entscheiden.
Der Satz ist ja wohl der Hammer...Herr Bush würde Dir dafür sämtliche Verdienstkreuze anheften derer er habhaft werden kann :lachtot:
 

Sandmann

Europas Thron!!!
Schabbab schrieb:
dass Bayern als Freistaat anscheinend nicht genau den gleichen Status wie ein normales Bundesland hat
Das ist meines Wissens nach definitiv FALSCH... ein Freistaat ist nichts anderes wie jedes andere Bundesland. Lediglich der Namenszusatz Freistaat zeigt das das Land von FREIEN BÜRGERN regiert wird, und nicht von Monarchie, Absolutismus oder sonst wem, also es gibt keinen Souverän. Der Namen Freistaat soll dies lediglich unterstreichen :tuschel:
 

Schabbab

in Therapie
SandmannKO schrieb:
Das ist meines Wissens nach definitiv FALSCH... ein Freistaat ist nichts anderes wie jedes andere Bundesland. Lediglich der Namenszusatz Freistaat zeigt das das Land von FREIEN BÜRGERN regiert wird, und nicht von Monarchie, Absolutismus oder sonst wem, also es gibt keinen Souverän. Der Namen Freistaat soll dies lediglich unterstreichen :tuschel:
Wie gesagt, beruht auf Hörensagen...zumal mein Kollege Paragraphen genannt hat, aber die hab ich mir natürlich nicht gemerkt.
Letzlich ist es mir auch egal, denn auch wenn mir gerne anti-bayrisch staatsfeindliche Einstellung vorgeworfen wird, so ist dem doch nicht so. Meine Haltung zu Bayern ist keine andere als sagen wir Nordrhein-Westfalen :zucken:
 

Sandmann

Europas Thron!!!
Schabbab schrieb:
Wie gesagt, beruht auf Hörensagen...zumal mein Kollege Paragraphen genannt hat, aber die hab ich mir natürlich nicht gemerkt.
Letzlich ist es mir auch egal, denn auch wenn mir gerne anti-bayrisch staatsfeindliche Einstellung vorgeworfen wird, so ist dem doch nicht so. Meine Haltung zu Bayern ist keine andere als sagen wir Nordrhein-Westfalen :zucken:
Ok Bayern hat historisch gesehen eine andere (nennen wir es) "Art". Der Sonderstatus Bayerns beruht vor allem auf die großen Erfolge der Regionalpartei CSU, die dadurch natürlich auch bundespolitischen Anspruch erhebt. Ansonsten ist mir da jetzt eigentlich nichts bekannt.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
ich hab jetzt mal auf die Schnelle das Grundgesetz überflogen, dort wird nirgends ein Unterschied zwischen Land und Freistaat gemacht, so dass es sich wohl lediglich um eine andere Bezeichnung handeln wird. :gruebel:
 

Sandmann

Europas Thron!!!
derMoralapostel schrieb:
ich hab jetzt mal auf die Schnelle das Grundgesetz überflogen, dort wird nirgends ein Unterschied zwischen Land und Freistaat gemacht, so dass es sich wohl lediglich um eine andere Bezeichnung handeln wird. :gruebel:
Richtig.

Gruß
 
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