was wäre denn daran gut?
KiGa Gebühren sind mitunter jetzt schon happig...
Sry Mimi....aber ich habe sehr lange in diesem Bereich gearbeitet und weiß, dass gerade da wo es meiner Meinung nach am WICHTIGSTEN ist, in Deutschland gespart wird. Dieses ist sehr kontraproduktiv.
Ich habe da eine ganz andere Meinung zu. Ich verstehe es, dass es weh tut, dass man, der eine mehr, der andere weniger für die Betreuung zahlen muss. Ich kenne nicht mehr den Höchstsatz der Eigenbeteiligung, aber die paar 100 € tun wirklich weh. Das ist ja nach Einkommen geregelt!
Aber wofür zahlt man das denn? Für das, was einem das WICHTIGSTE ist auf der Welt, nämlich für seine Kinder. Heutzutage zählt leider das Geld für manche Leute mehr und das ist meiner Meinung nach eine vollkommen falsche Einstellung. Wir geben viel zuwenig Geld für diesen Bereich aus. Mehr noch, wir lassen die falschen Leute dort arbeiten. Dass der Erzieherberuf noch kein akademischer ist, ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis. Warum ist er es wohl nicht? Weil ein Sozialpädagoge einfach mehr Kohle kostet.
Zu meiner Zeit hat mein damaliger Arbeitgeber sogar Hilfskräfte in Form von Hausfrauen mit Kinder eingestellt, damit die Betreuung in einigen Bereichen gewährleistet war. Das war der Hammer...
Diese Mentalität habe ich auch bei jedem Elterngespräch gespürt, dass die viele Eltern nur auf die Kohle gucken. Man will seinem Kind eine professionelle Betreuung bieten bzw. verlangt diese sogar und will möglichst wenig dafür zahlen. Das Anspruchsdenken ist gigantisch, die Bereitschaft dafür etwas zu zahlen ist eher gering. Mehr noch: Die Einsicht der Eltern tendiert meistens sogar gegen 0. Ich musste regelmäßig die Eltern von ihren Vorstellungen runterholen, was in meiner damaligen Einrichtung überhaupt möglich war.
Wer die Betreuungsschlüssel in Kindergärten, Horte, HPT´s oder anderen Einrichtungen kennt, der weiß, dass pädagogische Arbeit heute kaum noch anständig zu leisten ist. Das funktioniert einfach nicht mehr. So leid mir das damals manchmal tat, aber man kam vielfach nicht über das bloße "Flöhe hüten" hinaus und musste einfach nur aufpassen, dass sich die Kinder nicht die Köpfe einschlagen. Eine pädagogisch sinnvolle Arbeit war fast gar nicht mehr möglich. Wenn ich dann auch noch daran denke, dass noch ein Großteil (ca. 10-15h p.m.) meiner Arbeitszeit Verwaltungstätigkeiten waren, dann sollte wirklich jedem klar sein, dass es gerade in diesem Bereich hinten und vorne nicht stimmt. Ich Idiot habe sogar in meiner Freizeit noch Berichte geschrieben für die jeweiligen Hilfeplangespräche, weil ich am Arbeitsplatz nicht die Zeit dazu hatte!!!!! Im Schnitt hatten wir ca. 2 im Monat. Dieses kostete mich damals auch noch jeweils 1-2 Stunden Zeit pro Gespräch, um diese vorzubereiten. Natürlich habe ich das nicht bezahlt bekommen....
Hier mal ein Video, welches meine Meinung zu nahezu 100% wiederspiegelt! Es geht zwar nicht explizit um das Thema hier, aber es dreht sich um unsere Bildungspolitik......
YouTube - Volker Pispers - Lehrer 2007er Version Teil 1/2
YouTube - Volker Pispers - Lehrer 2007er Version Teil 2/2